da ich seit einigen Tagen stolzer Besitzer eines Compose 46 3D bin

PMS steht hier (http://www.ps3mediaserver.org) für WIN/OSX und Linux zum Download und ist Freeware, sollte es Euch gefallen bin ich mir sicher dass sich der Author über eine kleine/angemessene Spende freuen würde.
Zurück zum Thema, wie auch anderen Threads zu entnehmen ist, ist ein wesentliches Problem des in dem Loewe SL/15x Chassis verbauten Medienplayers/Streaming-Clients die fehlende Option zur Wiedergabe von DTS Tonspuren und Untertiteln. Das Zauberwort dagegen heisst Transcoding (decodieren + in kompatible Format encodieren).
Ein solches Transcoding macht der PMS on-the-fly. Im Falle einer in einem .mkv Container eingebetteten DTS Tonspur heisst das, der Container wird bei Anforderung des entsprechenden Films vom PMS "geöffnet" (demuxt), die Tonspur in Echtzeit in AC3 umgewandelt, mit der Videospur wieder gemuxt und an den Loewe gestreamt. Diese De-(Muxen)erfolgt auch, wenn die eingebetteten Formate zwar grundsätzlich wiedergegeben werden können, der Loewe allerdings nichts mit dem "umgebenden" Container-Format anfangen kann (z.B. .vob)
Ähnlich läuft es ab, wenn das eingebettete Video nicht den Wiedergabe-Fähigkeiten des Loewe entspricht (z.b. nicht unterstütztes Format bzw. in einem zu hohe H264 Profil (über High@4.1) encodiert wurde. In diesem Fall wird das Video on-the-fly in ein hochauflösendes und qualtitativ sehr gutes MPEG2 Video transcodiert, mit der Tonspur gemuxt und an den Loewen gestreamt. Darüber hinaus muss dieses Transcodierung auch erfolgen, wenn Untertitel angezeigt werde sollen/müssen. Müssen heisst in diesem Fall, es handelt sich um s.g. "forced" Subs. Da der Loewe nicht in der Lage ist Untertitel-Spuren richtig zu interpretieren, müssen der/die Untertitel mit dem Bild verrechnet werden.
Es gibt also im Wesentlichen 4 Fälle
1. Das Video ist "Loewe-kompatibel" (Container, Audio/Video Formate, keine Untertitel), es kann also direkt gestreamt werden - kein Rechenaufwand
2. Falscher Container, aber eingebettete Formate können vom Loewe wiedergeben werden (demuxen + muxen in anderen Container) - äusserst geringer Rechenaufwand
3. angeforderte Tonspur muss transcodiert werden + de(muxen) - geringer Rechenaufwand, damit sollte ein Atom-Prozessor fertig werde.
4. Video muss transcodiert werden werden +de(muxen) - hoher Rechenaufwand, ab Core2Duo als Server.
Um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können braucht man also einen halbwegs potenten Streamingserver und natürlich eine Ethernet-Anbindung. Ein weiterer Nachteil ist, sobald gemuxt werden muss, stehen die Loewe-Navigationselemente (Vor-/Rückspulen, Sprung, Tonspurauswahl) nicht mehr zur Verfügung. In diesem Fall muss zumindest auf des Spulen verzichtet werden, für Sprünge stellt der PMS in ihrer Weite konfigurierbare "Einstiegsmarken" zur Verfügung und die Tonspur kann natürlich auch bestimmt werden.
Der PMS unterstützt den Loewe nicht von Haus aus, daher werde ich im nächsten Post auf die richtige Konfiguration eingehen und das entsprechende Device-Profil zur Verfügung stellen.
Konfiguration
Nachfolgend eine kleine Anleitung zur Installation und Konfiguration des PMS für Windows. Ich werde es die Tage auchmal auf OSX probieren um zu testen ob der Server dort genauso funktioniert oder Anpassungen vorgenommen werden müssen.
Ok, los gehts, als erstes muss der PS3 Mediaserver installiert werden. Falls Ihr den Server nach Abschluss der Installation ausversehen gestartet habt, diesen bitte beenden.
Danach in das Installationsverzeichnis (bei mir C:\Program Files\PS3Mediaserver) gehen, im Ordner "renderers" einen Backup-Ordner erstellen und alle .conf Files aus dem Ordner "renderers" dorthin verschieben (nicht nur kopieren!).
Anschliessend die 2 Dateien aus dem hier angehängten Archiv -> "Loewe_config.zip" entpacken und in den Ordner "renderers" verschieben. Jetzt sollte die Datei "Loewe_TV.conf" und "Loewe_TV.png" im Ordner "renderers" liegen.
Nun den PMS starten, zum TAB "Allgemeine Einstellungen" gehen, die entsprechende Netzwerkschnittstelle für die Ethernetanbindung ins Heimnetzwerk auswählen und die maximale Bandbreite auf 100 Mbit/s beschränken.
TAB "Navigations/Freigabe-Einstellungen" auswählen, die Optionen entsprechend des angehängten Screenshots setzen, danach Eure Medien-Ordner unten einbinden.
TAB "Transkodierungseinstellungen" öffnen, Optionen wie auf dem Screenshot setzen. Achtung, Anzahl der CPU-Cores (inkl. Hyperthreading-Cores) entsprechend des benutzten Rechners setzen. Links auf "MEncoder" und "tsmuxer" und die Optionen wie auf den Screenshots setzen.
Oben Speichern, Server Neustarten, TV an und nach ein paar Sekunden sollte im TAB "Status" der Loewe unter "erkannte Streaming Clients" auftauchen: Nun sollte am TV unter "MediaHome" der Server "ps3mediaserver" auftauchen. Auf dem Server habe ich eine Ordnerstruktur, bei der jeder Film in einem eigenen Verzeichnis liegt, inkl Cover als jpg und gegebenenfalls die VobSub-Untertitel-Dateien (.sub+ .idx). Anwählen, Film auswählen und starten.
Wenn man am Loewe nun in ein Film-Verzeichnis geht, wird die entsprechende Film-Datei mit Cover angezeigt, anhand der weiteren Bezeichnung kann man Rückschlüsse ziehen, ob diese nun nur gestreamt, ob transcodiert werden muss und ob Untertitel eingebunden werden.
Über den Ordner "#TRANSCODE" kann nun eine abweichende Kombination aus Tonspur, Untertitelspur und über "Chapter" eine Einsprungmarke auswählen.
Ich hoffe diese kleine Anleitung hilft erstmal weiter. Ich bin mir sicher es werden hier und da noch Fehler/unvorhergesehenes Verhalten auftreten. Diese(s) bitte mitteilen und beschreiben, das sollte helfen die Konfiguration weiter anzupassen und zu verbessern.
Grüße und viel Spaß,
Skampi