Ich war im Kino...

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MICKEY 17

#951 

Beitrag von MovieMan »

Mickey (R. Pattinson) meldet sich als Expendable (Ersetzbarer) zu einer Kolonisation eines Planeten und muss dort gefährliche Aufgaben erfüllen. Sobald er scheitert, wird einfach eine neue Version seiner selbst erschaffen. Doch plötzlich geschieht das Unerlaubte.

Ja ich weiß, etwas kryptisch, aber es soll ja auch noch Spannung übrigbleiben.
Bei dieser Scifi-Farce steht Unter- und Overacting an erster Stelle. Während Pattionson in seiner Hauotrolle eher letargisch zu Werke geht, sind M. Ruffalo und T. Coletti in ihren Nebenrollen kaum zu bremsen.
Inhaltlich wird die Geschichte immer irrer, erinnert zeitweilig an STAR TREK und meint es im Ganzen nicht ganz so ernst.
Das schafft humorige Einlagen und doch wird im storymäßigen Hintergrund an den Wahnwitz der menschlichen Überheblichkeit erinnert und dieser dann auch zur Schau gestellt.
Es wird eine Menge an (raben)schwarzem Humor geboten und Ähnlichkeiten zu lebenden Personen nicht unverkennbar.
Die Geschichte bietet damit durchaus Potential, sich ein paar Gedanken um die Zukunft der Menschheit zu machen.

Tricktechnisch kann sich das Werk so wirklich richtig sehen lassen. Ob Raumschiff oder Planetenoberfläche sowie Aliens, alles ist sehr gefällig in Szene gesetzt. Gerade auch die Animationen sind hervorragend gelungen. Besonders gelungen sind einige spezielle Szenen mit R. Pattinson, die man in dieser Qualität wirklich kaum woanders finden wird.

Doch noch besser als die Technik ist hier R. Pattinson. Egal welche Variante seiner selbst er spielt, er macht es voller Überzeugung und Hingabe.

Richtig starke Scifi-Farce vom PARASITE Regisseur Bong Joon Ho, die die Qualität von PARASITE zwar nicht ganz erreicht aber sehr nah dran ist und mit einem super aufgelegten R. Pattinson sowie toller Tricktechnik, einer bissigen Story und witzigen Nebenrollen aufwartet.
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IN THE LOST LANDS

#952 

Beitrag von MovieMan »

In den unwirtlichen Welten wird die Hexe Gray Alys (M. Jovovich) in die Lost Lands entsandt, um das Geheimnis der dort lebenden Monster zu ergründen. Zur Seite steht ihr der Jäger Boyce (D. Bautista). Gemeinsam müssen sie sich durch die Lande schlagen und Meile auf Meile wird es düsterer und gefährlicher.

Regisseur und Ehemann von von M. Jovovic, P. W.S. Anderson, nimmt sich eine Geschichte von G.R.R. Martin vor. Er entführt die Zuschauer in eine düstere Dystopie und reichert die Geschichte mit Inhalten des Fantastischen an, in dem auf Ritter, Hexen, mysthische Wesen, etc. aber auch auf den Western zurückgegriffen wird.
So ganz entfernt erinnert das Setting an Filme wie CONAN DER BARBAR oder MAD MAX bzw. Teilen von RESIDENT EVIL, verquirlt mit einer ordentlichen Prise Mittelalter.
Viel Inhalt bietet die Geschichte nicht und auch die Charaktertiefe der Figuren hält sich in Grenzen.
Dafür muss sich M. Jovovich auch nicht halb ausziehen, wie in anderen Produktionen. Insofern wird glücklicherweise nicht der Versuch unternommen, eine dünne Story mit sexistischen Bildern zu kaschieren. D. Bautista spielt das, was er eigentlich öfter spielt und bedient seine schauspielerische Schublade.

Im Vordergrund stehen visuelle Schauwerte mit Unmengen an CGI-Effekten, die mal gar nich so schlecht sind. Die Abwechselung im Bild bezieht sich auf das Colorgrading, welches entsprechend der Szene immer neu aufgesetzt wird, von Sepiafarben über Blauschleier bis hin zu fast Schwarz/Weiß.
Dennoch liegen in der Optik und Wirkung Welten zwischen diesem Werk und einem z.B. 300 bzw. SIN CITY - zugunsten der Letztgenannten.

Noch recht flotter Fantasymix mit dünner Story und mäßiger Spannung, dafür mit visuellen CGI-Schauwerten - insgesamt ein vernüftiges B-Movie für entsprechende Fans.
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DER PRANK - APRIL, APRIL!

#953 

Beitrag von MovieMan »

Der chinesische Austauschschüler Xi Zhou bringt mit einem Aprilscherz das Leben seiner Gastfamilie mehr als Durcheinander. ZUsammen mit Lucas versucht er, die Dimnge wieder gerade zu biegen. Dabei reiten sich die beiden aber immer mehr rein und bringen nicht zuletzt die Mafia auf den Plan.

Teils slapstickartige Teenieklamotte, die so ziemlich sämtliche Klischees bedient, von überforderten Eltern, gangsterartigen Rappern, dummen Polizisten und unbeholfenen Kindern/Jugendlichen, etc.
Die schauspielerischen Leistungen ordnen sich der absurden Geschichte unter und bieten keinerlei Offenbarungen was den Nachwuchsbereich angeht.
Die Storyline ist völlig krude zusammengesetzt und zündet vielleicht nur bei Kindern. Wie man Absurdes ordentlich und intelligent auf die Leinwand bringen kann, hat zuletzt ANORA gezeigt (ja ich weiß, ANORA ist an ein anderes Publikum adressiert), denn ein wenig erzählerische Intelligenz schadet auch einem Kinderfilm nicht.
Ob sich Kinder/Jugendliche mit den Hauptfiguren identifizieren können, wage ich mal zu bezweifeln. Es war unter den entsprechenden Kinozuschauern schon verdächtig sehr ruhig.
Lose eingewoben in die Geschichte sind auch ernstere Themen wie die erste Liebe und die Aufnahme eines Ausländers in die Gemeinschaft. Man streift diese Dinge aber nur, sodass sie zugunsten des Klamauks keinen nennenswerten Anteil an der Story gewinnen.

Albernes Kinderabenteuer, für das man gut aufgelegt sein sollte und an welches man keine zu hohen inhaltlichen Erwartungen haben sollte.
Kinder/Jugendliche werden vielleicht mehr Spaß aus dem Inhalt ziehen können.
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BONHOEFFER

#954 

Beitrag von MovieMan »

Pastor und Theologe Dietrich Bonhoeffer (J. Dassler) eckt Ende der 30er/Anfang der 40er Jahre bei den Nazis an, weil er die von den Nazis ausgehende Gefahr bereits früh erkannt hat. Mit seiner Arbeit will er sich der Deutschen Reichskirche nicht unterordnen. Mit seinem Treiben für den Widerstand gerät er mehr und mehr in den Fokus des Führers und dessen SS, sodass er in Deutschland nicht mehr länger sicher ist.

Ein Biopic könnte man meinen. So meinte ich das auch, als ich den Film sah. Liest man hinterher die Kritiken, etc. bleibt jedoch nicht mehr als ein Krimi/Thriller zur Zeit der Nationalsozialisten unter loser Einbeziehung einer realen historischen Person übrig.
Sicherlich hat sich ein D. Bonhoeffer zu damaliger Zeit verdient gemacht, doch nicht so wie es Film dargestellt wird. Einige Handlungsstränge sind frei erfunden und/oder wurden inhaltlich stark abgeändert. Da nützt es auch nichts, reale Dokumentaraufnahmen aus der damaligen Zeit einzublenden.
Ob man eine solche Verdrehung historischer Ereignisse gutheißen muss, kann jeder für dich selbst entscheiden; wir bewegen uns beim Film ja im Bereich der (freien) Kunst.

Die Erzählstruktur ist anstrengend. In den Zeitebenen wird wild hin- und hergesprungen. Als Zuschauer droht man temporär den Anschluss zu verlieren, wenn man nicht genau auf die Zeiteinblendungen achtet.
Die Hauptperson wird als besonders ehrenvoll und überpositiv hervorgehoben, fast in einen Heldenstatus. Inwieweit diese Darstellung dem realen Vorbild entspricht, vermag ich nicht zu beurteilen. J. Dassler prägt die Rolle, zeigt aber Szene um Szene das gleiche Verhalten. Das differenzierte Denken der Figur erscheint irgendwie künstlich und überbetont. Als Serienmörder in DER GOLDENE HANDSCHUH hat er mir spielerisch besser gefallen. Hier kann es aber auch ein Problem des Drehbuchs und der Regie sein.
Die Nebenrollen sind u.a. auch prominent deutsch besetzt (u.a. A. Diehl, M. Bleibtreu, F. v. Bredow, N. Heidenreich), sodass man meinen könnte, eine deutsche Produktion vor sich zu haben. Mitnichten, es handelt sich um eine irisch, belgische sowie US-Produktion.

Glänzend ist die Ausstattung des Films, über die Häuserfassaden, Kostümen, Frisuren, etc.

Thriller in der Nazizeit auf loser Grundlage einer historischen Persönlichkeit, aber ausgestattet mit vielen erzählerischen Freiheiten fernab des Originals, sodass man die Verortung als Biopic verweigern muss. Der Inhalt ist leider (wieder) erschreckend aktuell.
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SCHNEEWITTCHEN

#955 

Beitrag von MovieMan »

Das junge Schneewittchen wächst als Prinzessin im Schloss auf. Die Königsfamilie gilt in Reihen ihrer Untertanen als sehr fürsorglich und genießt ein hohes Ansehen. Doch auch der Königsfamilie bleiben Schicksalsschläge nicht erspart und das heranwachsende Schneewittchen (R. Zegler) hat unter der bösen Stiefkönigin (G. Gadot) ein hartes und einsames Leben. Durch ihre Schönheit und ihr reines Herz bringt sich Schneewittchen in Gefahr und muss aus dem Schloss fliehen. Unterschlupf findet sie bei den sieben Zwergen. Doch die Stiefkönigin gibt sich erst zufrieden, wenn Schneewittchen nicht mehr am Leben ist.

Warum muss ich eigentlich für ein so bekanntes Märchen eine Inhaltsangabe schreiben?
Na ja, vielleicht kennt der eine oder die andere es doch nicht.

Disney hat sich abermals des Märchens der Gebrüder Grimm bemächtigt und bringt eine leicht abgewandelte Form als Realfilm auf die Leinwand. War vor Jahrzehnten der Zeichentrickklassiker schon bahnbrechend, bestand nun die Aufgabe darin, im Realfilmbereich nachzulegen - und Disney liefert.

Optisch zaubert Disney alles auf die Leinwand was tricktechnisch nur so geht. Für mich ist es der Prototyp eines Märchens, so wie ich mir ein Märchen wünsche und vorstelle. Die Zusammenstellung der Figuren stimmt mit Prinzessin, jungem Burschen, einer bösen Antagonistin und lauter liebevollen anderen Charakteren.
Doch dieses Märchen ist leicht abgewandelt hinsichtlich der Originalgeschichte und auch hinsichtlich des alten Zeichentrickfilms.
Schneetwittchen, dessen Haut eigentlich "Weiß wie Schnee" ist, wird von der Latina R. Zegler gespielt und deren Haut weist nun mal einen schönen Bronzeton auf - "Weiß wie Schnee" ist anders. Und auch sonst nimmt sich Disney so seine Freiheiten. Das neue Schneewittchen ist ziemlich woke und emanzipiert sowie politisch/gesellschaftlich interessiert.
Wer als Zuschauer mit solchen Änderungen nicht klarkommt, sollte den Film meiden.

Dann würde einem aber so Manches entgehen.
Die schauspielerische Leistung von Zegler hat mir sehr gut gefallen, auf der einen Seite dieses junge, unbekümmerte (nein, nicht naiv) Verhalten, andereseits jedoch auch dieser Durchsetzungswille und die Bestimmtheit im Vorgehen, wird von Zegler gut auf die Leinwand gebracht.
Dadurch eignet sich die leicht abgeänderte Figur zu Teilen sicherlich auch als Identifikationsfigur für die heute kleinen Zuschauerinnen.
Auf der Gegenseite eine herrlich böse G. Gadot, die keinen Hehl daraus macht, dass sie Spaß an ihrer Perfomrance hat.

Optisch hat man sich an WICKED angelehnt und eine Idealkomposition eines märchenhaften (Klein)Königreiches geschaffen, mehr geht wahrlich nicht.
Kunterbunt und mit einer Detailfülle, sodass ich mich gar nicht sattsehen konnte. Eine optisch liebevollere Umsetzung eines Märchens kenne ich nicht.
Diese ganzen Kleinigkeiten, die es zu entdecken gilt ist so berauschend, einfach ein Fest für die Augen. Das habe ich zuletzt bei WICKED und den noch von G. Lucas produzierten STAR WARS Teilen so gesehen. Überall kreucht und fleucht etwas. Dabei sind die Tiere so fantastisch animiert, wie ich es selten gesehen habe. Über das Aussehen der Zwerge mag man geteilter Meinung sein, ich fand es passend und auch perfekt animiert.
Bis auf ein paar Schwächen durch einen zu weichen Hintergrund in manchen Szenen und einzelner Bildkompositionen mit Trickfiguren und Realdarstellern, ist die Optik mit das Beste, was mir die letzten Jahre untergekommen ist. Das gilt auch für die Farben, die bunt und vor allem leuchtend die Leinwand erstrahlen lassen. Eine passende Portierung vorausgesetzt, könnte hier eine Referenzscheibe für das Bild auf UHD-BD winken, die auf einem OLED TV dann so richtig Laune macht. Hoffentlich versaut es Disney nicht. FRAMESTORE und MPC haben jedenfalls einen außerordentlichen Job gemacht.

Akustisch wird nicht ganz mitgehalten. Der Ton ist zwar räumlich, doch es fehlt der richtige Druck - außer bei den Tanzszenen.
Denn Disney hat die Geschichte wiederum als Musical aufgelegt. Und diesmal fand ich auch die musikalischen Szenen wesentlich mitreißender als in den Musicalfilmen der letzten Jahre. Von der Komposition her geht das hier mehr in Richtung MARY POPPINS. Viele Lieder sind schwungvoll und verbreiten gute Laune. Der Text war in der von mir besuchten Vorstellung eingedeutscht. Daher kann ich den Originalgesang von Zegler und Gadot nicht beurteilen. Die deutsche Version hörte sich mehr als passabel an.
Auch der sonstige Score ist im Verbund mit dem Film eine Wucht, schöne und klassische Filmmusik mit Orchestersound, absolut passend und abgestimmt auf die inhaltliche Darbietung.

Selbst die Kameraführung ist positiv auffällig. Es wird ein sehr gefälliger Ausschnitt gezeigt, der stets das Geschehen im Auge hat und die Handlung durch eine teilweise ungewöhnliche Perspektive unterstreicht. Dabei wird auch die Drohnenperspektive ausgiebig genutzt.
Ausstattung und Kostüme sind sowieso überragend.

Wer sich an der angeglichenen und in den moderneren Zeitgeist portierten Story nicht stört, wird mit einem optischem Augenschmaus und einem Märchenfilm der Extraklasse belohnt, wie es wohl nur Disney auf die Leinwand bringen kann.
Ich stelle mich hier gegen die ewigen Nörgler und für mich ist das bereits jetzt ein ganz wesentliches Highlight im Filmjahr 2025.
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MR. NO PAIN

#956 

Beitrag von MovieMan »

Privat eher einsam arbeitet Nate (J. Quaid) als stellvertretener Bankdirektor in San Diego und führt dort ein unschinbares Dasein bis die junge Mitarbeiterin Sherry (A. Midthunder) näheren Kontakt zu ihm aufnimmt. Aufgrund einer krankhaften Schmerzunempfindlichkeit ist Nate sehr um seine Gesundheit bemüht, was ihm die Erwiderung der Avancen deutlich erschwert. Aber als Sherry in Gefahr gerät, gibt Nate ohne Rücksicht auf Verluste alles - es tut ja nicht weh.

Total schwarzhumoriger und heftiger Actionfilm, der sich mit optischen Körperschindungen keinesfalls zurückhält. Im Detail wird voll drauf gehalten, sodass der Film um eine FSK18 nicht herumkommt.
Durch Horrorfilme der übelsten Sorte bin ich einiges gewohnt, doch die Vorstellung über die Verletzungen, die sich unser Protagonist im Laufe der Geschichte so zuzieht und der Gedanke daran, dass der Typ nix spüren kann, hat mich des Öfteren stark durchschnaufen lassen - vor innerer Anspannung. Hier leidet der Zuschauer stellvertretend die körperliche Qualen der Filmfigur.
Mit J. Quaid haben sie dann auch jemanden gefunden, der das schonungslos transportieren kann. Quaid (u.a. auch jüngst in COMPANION) schickt sich an, der Mann für merkwürdige, absurde und irrwitzige Filme zu werden.

Hier zählt nicht der zugegebener Maßen dünne Inhalt des Films, der mittig zwar noch eine Wendung parat hat, ansonsten sich aber erzählerisch im unteren Mittelfeld befindet. Hier zählt nur, der Hauptfigur die Daumen zu drücken und ihr stellvertretend die Schmerzen abzunehmen.

Die Maskeneffekte sind überzeugend und sehen nach handgemacht aus, was ja sowieso eine ganz eigene Dramatik entfaltet.

Kurzweiliger, ja fast trashiger aber brutaler Actionfilm irgendwo zwischen einem L. Neeson Actioner und NOBODY mit einem supersympathischen Antihelden, für den man gern mal ein paar Synapsen hinhält. Danach kann man ja mit guter Laune und körperlich unversehrt das Kino wieder verlassen.
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BOLERO

#957 

Beitrag von MovieMan »

Der Komponist Maurice Ravel erhält von der Ballettkünstlerin Ida Rubinstein im Paris der 1920er Jahre den Auftrag, eine Komposition für eines ihrer Ballettstücke zu erarbeiten. Ravel tut sich mehr als schwer mit dem Auftrag und droht zu scheitern.

Noch ein Biopic möchte man da sagen. Nicht ganz, der Inhalt ist wohl sehr frei nach einer wahren Begebenheit "ersponnen". Wer hier jetzt einen filmischen Abriss von Ravels Leben erwartet, der irrt. Die Geschichte handelt ganz allein über die Entstehung des bekannten Musikstückes.
Das ist für einen zweistündigen Film recht lang, denn der Charakter von Ravel ist und bleibt mystisch bis sperrig. Es werden viele Andeutungen über seine Beziehung zu Frauen und zur Musik, ect. gemacht, doch so richtig ausgearbeitet hat man den Charakter nicht.
Wie ein Leitthema zieht sich die Entwicklung des Musikstückes durch den Film, bis hin zu einem imposanten Ende. Wer mit dem Stück weniger anfangen kann, sollte dem Film fernbleiben, denn viel andere Kompositionen von Ravel hört man nicht.
Es mutet auch an, dass sich der Inhalt des Films in großen Schleifen wiederholt: Unzufriedenheit des Komponisten mit Auftrag und eigener Leistung, Druck durch Auftraggeber sowie seelische Unterstützung durch ihm zugewandte Personen...und dann wieder von vorn.
Eine leichte Entwicklung gibt nur die Krankengeschichte von Ravel - traurig genug.
Ob die dargestellten Personen nun von den Schauspielern gut getroffen wurden, mag ich mangels Kenntnis der realen Personen nicht zu entscheiden.
Zumindest das Drehbuch verlangt den Akteuren nicht sonderlich viel ab.

Kostüme und Ausstattung sind gut umgesetzt, sodass sich eine entsprechende und zeitgemäße Atmosphäre bildet.
Nicht zuletzt ist der Film natürlich von dem titelgebenden Musikstück geprägt.
Und im Abspann erhält man dazu noch mal eine ganz interessante Information.

Ein Film über die Schwierigkeiten eines Komponisten bei der Kreation eines neuen Werkes bei dem die Figuren seltsam blass bleiben und so ziemlich alles nur auf den Bolero reduziert ist.
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A WORKING MAN

#958 

Beitrag von MovieMan »

Bauarbeiter Levon (J. Statham) hat eine mysteriöse Vergangenheit, die er ruhen lassen möchte, sodass er sein karges Dasein neu ordnet. Als die Tochter des Chefs entführt wird, besinnt er sich auf alte Fähigkeiten, um zu helfen. Dabei tut er dann das was er eigentlich nicht mehr wollte und erlebt die eine oder andere Überraschung.

Staham lässt es nach BEEKEEPER erneut krachen. Irgendwo zwischen RAMBO, PHANTOM KOMMANDO und JOHN WICK prügelt und schießt er sich durch die Szenerie. Das Ganze ist stylisch-dreckig und macht Laune, er ist aber nicht neu. Ungewöhnlich ist das Konzept nicht, denn das Drehbuch stammt von S. Stallone. Der Trick des Erfolges solcher Filme ist ja immer gleich: Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit muss beseitigt werden, mit welchen Mitteln auch immer. Da kann auch gern mal die Rechtsstaatlichkeit in den Hintergrund treten.
Und weil derzeit viele Politiker es ja vormachen, wie man Interessen am Rechtsstaat vorbei durchsetzt, funktionieren diese Filme (und Serien - wie z.B. derzeit REACHER) noch wesentlich besser.
Ausgetauscht hat man die Figuren aus BEEKEEPER, der Rest ist ziemlich gleich, nur mit etwas mehr Steigerung.

Die Stuntszenen sind sehr dynamisch, der Gewaltlevel ist hoch (FSK18) und mit Blut wird nicht gegeizt.
In den Actionszenen gesellt sich dazu ein dynamischer und räumlicher Ton, sodass der Spaßfaktor des geneigten Zuschauers erheblich bedient wird.

Gefällige Action vom Fließband mit einem mir immer noch sehr sympathischem J. Statham, der aber auch aufpassen muss, dass er nicht filmisch irgendwann wie Steven Seagal endet.
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THE ALTO KNIGHTS

#959 

Beitrag von MovieMan »

In Jugendjahren waren Frank Costello (R. De Niro) und Vito Genovese (ebenfalls R. De Niro) beste Freunde, doch im New York der 50er Jahre kämpfen sie als erbitterte Feinde um die Vorherrschaft in der Mafia. Beide drohen dabei, unter die Räder zu kommen.

Glanzlicht des Films ist für mich R. De Niro in seiner Doppelrolle. Mit tollem Makeup bedient er sich beiden Persönlichkeiten und drückt ihnen seinen schauspielerischen Stempel auf, ohne beide Figuren gleich zu spielen. Während er Costello eine eher ruhige Note verleiht, lässt er bei Genovese die Sau heraus. Einfach göttlich wenn er zu einem Redeschwall ansetzt, der das Gegenüber mit Beleidigungen nur so überzieht und andere Personen einfach gar nicht erst zu Wort kommen lässt. Solche Szenen gibt es im Film öfter und haben mir großes Vergnügen bereitet.
Man merkt De Niro an, dass er Mafia-Filme einfach kann und auch liebt.
Unterstützt wird er auch von einem Drehbuch, welches ihm sensationelle Dialoge in den Mund legt. Damit auch nicht genug, denn man lässt ihn als Sprecher in der Rolle des F. Costello rückschauend betrachtet die Ereignisse auch noch kommentieren. Lange habe ich De Niro nicht mehr so in Hochform erlebt, man musste sich ja langsam damit abfinden, dass er sich irgendwelchen Klamotten verschrieben hat. Hier kehrt er zur alten schauspielerischen Form zurück und überzeugt mit einer Leichtigkeit im Spiel, als hätte er nie etwas Anderes im Leben gemacht, als Mafiapaten zu spielen - großartig.

Besetzt ist der Film im Übrigen mit vielen anderen alten weißen Männern, was jedoch der Geschichte geschuldet ist und sicherlich nicht Ausdruck einer Abneigung gegen divers besetzte Rollen sein soll.

Trotz eines geringen Budgets wird eine immer weiter anziehende Spannung erzeugt, auch wenn sich der Film eher in den Hinterzimmern New Yorker Häuser abspielt und selten mal von außen etwas zu sehen ist.
Allerdings wurde das was zu sehen ist seitens der Ausstattung dem zeitlichen Rahmen der Geschichte hervorragend angepasst, seien es Kostüme, Hairstyling, Autos, Hausfassaden, Straßenzüge, etc.. Die Atmosphähre stimmt und wirkt authentisch.

Dialoggeführter Mafiafilm über einen engen geschichtlichen Zeitrahmen mit an Spannung zunehmender Story und einem R. De Niro in absoluter Bestform.
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BEATING HEARTS

#960 

Beitrag von MovieMan »

Frankreich, die 80er Jahre: Die aus der Mittelschicht stammende Jackie ist neu an der Schule und schon nach kürzester Zeit trifft sie auf Clotaire, Mitglied einer Jugendbande. Von da an sind die beiden Schicksale miteinander verschmolzen.

Mit der Wucht eines Faustschlages trifft hier WESTSIDE STORY auf ROMEO UND JULIA sowie auf LA BOUM - DIE FETE.
Schon die ersten Bilder sowie die Einblendung des Titels gemischt mit der Musik der 80er lassen keinen Zweifel aufkommen, dass keine halben Sachen gemacht werden.
Die Inszenierung ist modern und doch 80er und sie hat Drive. Die Geschichte wird in mehreren Zeitabschnitten nach vorn gebracht. Und trotz der Laufzeit von über 160 Minuten (!) stellte sich mir keine Langeweile ein. Diese Lovestory berührt und bringt gleichzeitig das Adrenalin zum köcheln.
Untermalt von fast comichaften Bildern zu einem wummernden und immer passenden Soundtrack erzählt der Film von der ganz großen Liebe und quirlt beim Kinopublikum ein ums andere Mal alle erdenklichen Emotionen durch, von atemloser Spanung bis zum Dahinschmelzen ist alles in etlichen Nuancen dabei.
Nur eins muss ich gestehen: Ich habe das Ende inhaltlich nicht verstanden - oder aber den Anfang nicht - schlimmstenfalls den ganzen Film nicht.
Ich fürchte, ich muss doch mal recherchieren.

Wie dem auch sei, bei diesem Kraftakt der Liebe schlägt auch das Herz des Zuschauers mit. Großartiges und emotionales Kino.
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DAS LICHT

#961 

Beitrag von MovieMan »

Die in innerer Auflösung begriffene Berliner Familie Engels (u.a. L. Eidinger) engagiert die geflüchtete Syrerin Farrah als Haushälterin. Diese scheint der Familie wieder Stabilität zu geben. Als Wundermittel dient eine Lichttherapie.

Ich bin wirklich kein sonderlicher Fan von Tom Tykwers Filmen. Eigentlich hat mich nur L. Eidinger in diesen Film gelockt.
Über zweieinhalb Stunden sieht man einer dysfunktionalen Familie im dauerregnerischen Berlin zu, wie sie sich in ihrer Beziehung auflöst. Die einzige Person, die noch dagegen ankämpft, ist die Haushälterin. Wer schon miese Laune hat, sollte sich nicht zusätzlich von diesem Film runterziehen lassen.
Er ist recht sperrig und mir wurde dann stellenweise auch langweilig.
Die Wendung gegen Ende des Films bringt nochmals etwas Spannung, aber für mich war das Zusehen eher wie einen überlagen Spaziergang durchzuhalten, obwohl Rücken und Füße schmerzen.
L. Eidinger hat diesmal leider auch nicht gehalten, was der Name sonst verspricht. Ein paar Mal nackt durch das Bild zu laufen ist noch keine herausragende Performnace, schon gar nicht, wenn es inhaltlich überhaupt nicht notwendig war. Meines Erachtens konnte Eidinger aus dem Drehbuch mit seiner Figur aber auch nichts machen. Ewig musste er mit angezogener Handbremse agieren. Dabei ist er ein Schauspieler, der wie ein angriffslustiger Hund von der Kette gelassen werden muss, um das volle Potential zu entfalten. Seine Fähigkeiten, auf die ich gebaut hatte, wurden sinnlos verschenkt.
Der Rest des Castes müht sich redlich, doch irgendwie ist alles an diesem Film viel zu verkopft, verkrampft und zu gewollt auf künstlerischen Anspruch gesetzt. Mir fehlt da die Leichtigkeit.

Letzlich versucht Tykwer viele Themen anzuschneiden und kunstvoll zu verweben. M.E. verheddert er sich aber da und lässt mit seinen Andeutungen den Zuschauer ratlos zurück. Ich fühlte mich nicht bemüßigt, den Inhalt nach dem Film zu diskutieren oder zu deuten sondern war einfach nur erleichtert, den Saal verlassen zu können.

Da hilft es auch nichts, wenn man auf dramaturgische, optische Effekte wie Schwarz/Weiß-Szenen oder Anime-Szenen setzt.
Wie sowas wirklich funktioniert sollte sich Tykwer mal bei Q. Tarantinos KILL BILL ansehen.

Ne, leider haben sich meine Befürchtungen bestätigt: Tykwer ist einfach nix für mich.
Experimentierfreudige Filmfreunde sollten sich durch meinen Bericht jedoch nicht abschrecken lassen und Tykwer Fans gehen sowieso hin.
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EIN MINECRAFT FILM

#962 

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Eine kleine, nicht ganz homogen zusammengesetzte Gruppe, unter ihnen z.B. der Videospielfreak Garrett (J. Momoa) sowie die wesentlich jüngeren Dawn, Natalie und Henry werden in die Oberwelt portiert und treffen dort auf Steve (J. Black), der sich bereits seit langer Zeit in dieser Welt befindet, die sehr bunt, sehr rechteckig und sehr merkwürdig erscheint dafür jedoch mit ungeahnten Möglichkeiten ausgestattet ist. Zudem sind die menschlichen Neuankömmlinge vielen Gefahren ausgesetzt.

Videospielverfilmungen haben es nicht immer leicht. Ich selbst spiele Minecraft nicht und habe vor Jahren nur mal so ein wenig herumprobiert, wobei der Funke nie übergesprungen ist. Der Trailer zum Film hat dennoch mein Interesse geweckt, denn er hat auf mich wie der BARBIE Trailer gewirkt – nur in die entgegengesetzte Richtung.
Ich konnte nicht glauben, dass man einen solchen sinnleeren Kram produzieren kann und habe mich im Kino von der „Qualität“ des filmischen Produktes überzeugt.

Das Gute vorweg: Der Film sowie die Schauspielenden selbst nehmen sich zu keiner Sekunde ernst, was aufgrund des Dargebotenen auch mehr als unglaubwürdig wäre.
Außerdem hatten die Mitwirkenden so sichtlich ihren Spaß, ist ja auch nicht verkehrt, denn gute Spiellaune überträgt sich meistens auf das Publikum.
J. Black agiert dem Inhalt angemessen durchgeknallt und wird nur noch von J. Momoa übertroffen, der sich vor jeder Szene wohl ein paar reingezwitschert oder sonstige Vergnügungsmittel eingeworfen hat. Die schauspielerische Offenbarung ist jedoch J. Coolidge (ja genau, Stifflers Mom aus AMERICAN PIE), die die m.E. absurdeste Szene des ganzen Films für sich beansprucht.
Missfallen haben mir die Gesangseinlagen von J. Black. Diese waren dermaßen schlecht synchronisiert, dass es eine wahre Ohrenfolter gewesen ist.

Herausragend ist die Tricktechnik. An dem Bild ist ja aufgrund des Videospielhintergrundes nahezu alles Trick. Die menschlichen Schauspieler werden super in das Bild/die Umgebung integriert. Die Klötzchen-Optik des Spiels wird fantastisch umgesetzt. Selbst die Animationen der Trickfiguren sind immer noch sehr passabel. Das Ganze wird als knallbunte Optik geliefert, inklusive Spielanimationen wie fliegende Herzchen, etc.
Mit meiner Wahl, eine 3D-Vorstellung zu besuchen, war ich sehr zufrieden. Der 3D-Effekt ist gerade in der Spielumgebung gut gelungen und hat über weite Strecken ordentliche Bildtiefe sowie auch ein paar schöne (wenn auch seltene) Popout-Effekte.
Minecraft-Fans sollten damit sehr zufriedengestellt sein.
Akustisch hat man ein paar Spielgeräusche eingebaut.
Mehr Minecraft geht eigentlich nicht, es sei denn, man verzichtet auf menschliche Darsteller.

Bildtechnisch herausragend umgesetztes Videospiel mit gutgelaunten und spielfreudigen Darstellern sowie einer nahezu nicht vorhandenen Story bzw. einer Pseudostory, die nur dazu dient, mehr von der Spielwelt zu zeigen.
Also Kopf aus, Popcorn/Nachos an – und Minecraft-Fans kommen gefälligst verkleidet zur Vorstellung.
Den Fans hat der Film offensichtlich sehr gefallen, was dem aufbrausenden Applaus am Ende der Vorstellung deutlich zu entnehmen war.
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FÜR IMMER HIER

#963 

Beitrag von MovieMan »

Die Auswirkungen der Militärdiktatur im Brasilien der 60er-80er Jahre sind für die Menschen vor Ort kaum abzusehen. Das muss auch die Familie von Rubens einsehen, als die „Polizei“ plötzlich in der Tür steht und Rubens zur Befragung „abholt“. Wann wird er wieder nach Hause zurückkehren? Seine Familie durchläuft ein mehrschichtiges tragisches Martyrium.

Leider basiert der Film auf einer wahren Begebenheit. Diese dient als Vorlage für den im Februar dieses Jahres mit dem Oscar für den besten internationalen Film ausgezeichneten Streifen.

Die Geschichte ist spannend, wie ein Krimi inszeniert und skizziert die einzelnen „Stufen“, die die Familie im Kontext der Erlebnisse durchläuft über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten durchläuft. Insbesondere das sich entwickelnde Schicksal der Ehefrau, Eunice, wird eindringlich beleuchtet und später zum vordergründigen Inhalt der Geschichte gemacht, ohne jedoch die Kinder erzählerisch zu vernachlässigen.
Der Film wirkt ähnlich wie ZONE OF INTEREST nur umgedreht. Man ist beim Grauen dabei, während im Hintergrund alles weiterzulaufen scheint bei oberflächlich angenommener Normalität bzw. Ohnmacht des Volkes, gegen die Diktatur aufzubegehren.
Gestapo und Stasi Methoden lassen grüßen.

Der Inhalt ist leider, trotz der lange zurückliegenden Zeit, wieder erschreckend aktuell.

Die intensive und authentische Spielweise der Akteure lässt einen atemlos auf dem Kinosessel verharren. Viel glaubwürdiger kann man eine solche Situation wohl nicht einem Publikum transportieren. F. Torrence definiert in ihrer Rolle als Mutter Mut, Stärke und Aufbegehren ganz neu und mit überragender spielerischer Überzeugung und Leistung.

Nicht nur geschichtlich Interessierte sollten hier mal einen Blick riskieren, Aufklärung ist nie verkehrt doch verstörend wenn auch spannend ist sie leider auch – dafür aber mit einer herausragenden Hauptdarstellerin.
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EDEN

#964 

Beitrag von MovieMan »

Weit abgelegen von Deutschland liegt im Galapagos Archipel die Insel Floreana. Hier hat es sich Dr. Ritter (J. Law) mit seiner Gefährtin Dore (V. Kirby) gemütlich gemacht, um in der Abgeschiedenheit ein Manifest zu verfassen sowie Erfahrungen hinsichtlich der Multiplen Sklerose zu sammeln. Nur ab und zu kommt ein Schiff mit Post und ggf. Lebensmittel vorbei. Die Ruhe wird durch Neuankömmlinge in Gestalt der Familie Wittmer (D. Brühl und S. Sweeney) gestört. Und als wäre das nicht genug, erlangt eine Baronesse (A. de Armas) auch noch die Insel und kommt mit merkwürdigen Ideen daher. Zu viele Menschen auf zu wenig und unwirtlichem Raum bergen großes Konfliktpotential.

Ron Howard hat seinem Film eine wahre Geschichte zugrunde gelegt. Doch die genauen Umstände der Familie Wittmer bzw. was sich genau auf der Insel im gezeigten Zeitraum zugetragen hat, sind bis heute noch mysteriös. Aussagen scheinen sich zu widersprechen.
Gezeigt werden die Ereignisse innerhalb ca. einem Jahr, stellenweise ausführlich, manchmal im Zeitraffer oder mit kleinen Zeitsprüngen.

Der Cast ist ausgewogen und hochkarätig. Jede Figur hat ihre ganz eigene Nische in der Geschichte. Obwohl es anfangs gar nicht so aussieht, gesteht man der Figur von M. Wittmer (S. Sweeney) das größte Entwicklungspotential ihres Charakters zu. Diese Figur ist es auch vornehmlich, die die Spannungskurve langsam aber stetig nach oben schraubt, bis sich die Spannung gegen Ende des Films dann entlädt.

Außer den zwischenmenschlichen Verwerfungen und dem Umgang mit diesen hat der Film jedoch kaum etwas zu bieten, weder atemberaubende Naturaufnahmen noch eine besonders aufwendige Ausstattung, was allerdings auch am Setting selbst liegt.

Das filmische Handwerk, wie z.B. die Kameraführung ist unauffällig.
So konzentriert sich das Geschehen rein auf die Dialoge sowie das Handeln der Akteure.

Spannender, jedoch irgendwie inhaltsarm anmutender Survivalthriller nach wahrer Begebenheit.
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MOON, DER PANDA

#965 

Beitrag von MovieMan »

Der Schüler Tian verbringt mit seiner Schwester einige Zeit bei seiner Oma, um den Erwartungen seines strengen Vaters an die schulischen Anforderungenen Tians zu entfliehen. Eigentlich ist er nur an Videogaming interessiert bis er im Wald auf einen Panda trifft und sich diesen zum besten Freund macht. Seine Familie darf allerdings nichts von dieser Freunschaft erfahren.

Die Geschichte thematisiert vordergündig den enormen Leistungsdruck, dem asiatische Schüler unterliegen. Hintergründig geht es um Freunschaft, Geborgenheit und Erwachsenwerden. Natur- und Tierschutz lässt man dann noch mit einfließen.
Der Inhalt plätschert so dahin. Vielmehr besticht der Film durch seine tollen Naturaufnahmen und einem Umstand, der eher selten vorkommt: Es wurde mit realen Pandas gedreht. Die putzigen bambusfutternden Riesenfellknäuel sind allerliebst und starhlen eine himmlische Ruhe aus. Die Geschichte ist so schön entschleunigt, dass man den Film gut nach einem stressreichen Tag vertragen kann - mal ganz abgesehen von den tollen Pandaaufnahmen.
Viel Spannung wird indes nicht erzeugt. Wer sich nicht an niedlichen Tieraufnahmen erwärmen kann, sollte sich gut überlegen, ob der Film die richtige Wahl ist.
Schauspielerisch pflegt man das Mittelmaß. Die Synchro mutet bei Filmen mit asiatischen Schauspielenden immer ein wenig ungewohnt an, was sich im Lauf des Films allerdings ein wenig verliert.

Buddyfilm der allerniedlichsten Art mit tollen Natur- und Pandabildern sowie einem leider recht spannungsarmen Inhalt.
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DOG MAN: WAU GEGEN MIAU

#966 

Beitrag von MovieMan »

Cop Dog Man muss die Stadt vor Verbrechern schützen und vor allem den Kater Petey unschädlich machen, während sich Peteys Mini-Me eher auf der Seite von Dog Man wähnt.

Das ist so ungefähr die Kurzfassung des Inhaltes dieses anarchischen Animationsabenteuers um einen Hund als Cop und einer Katze als Gegenspieler.
Der Film ist vollgestopft mit hintergründigem Humor, sowohl dialogtechnisch als auch optisch. Bei einer ersten Sichtung fällt es schon schwer, diese ganzen Details wirklich auszumachen. Der bissige Humor ist auch sehr was für Erwachsene. Es handelt sich daher nicht nur um einen Kinderfilm.
Inhaltlich wirken einige Szenen bedrohlich und düster, sodass die FSK 6 berechtigt sind.

Die Animation ist ziemlich schräg und erinnert ein einen endlosen Cartoon und hat mit den detailverliebten flüssig animierten Pixarfilmen von heute rein gar nichts zu tun. Dafür passt die Animation zum Inhalt wie Faust auf Auge. Coloriert ist die Animation als hätte man einen Farbeimer aus dem buntesten Spektrum aller Farben über die Datei gegossen - quietschbunt.
Die Spielzeit hat normale Spielfilmlänge, wobei zwischenzeitlich mal etwas die Luft raus ist, was allerdings nie wirklich lange andauert.

Animationsspaß mit herrlich anarchischem Humor, einer coolen Optik und viel Spaß für die Kinozuschauer.
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THE AMATEUR

#967 

Beitrag von MovieMan »

Den überdurchschnittlichen IQ des CIA Analysten Charles (R. Malek) hätte wohl so mancher gern. Charles nutzt diesen, um sich an den Peinigern seiner Frau zu rächen. Während er Jagd auf die Verbrecher macht, ist man gleichzeitig hinter ihm her, denn Charles erweckt mit seinen Handlungen mehr Aufsehen als gut für ihn ist.

Oha, da wird uns eine Rachestory vorgesetzt, die inhaltlich nicht immer so unbedingt logisch erscheint. Wer das mal ausblenden kann, wird mit einem spannenden Actionthriller belohnt. Irgendwo zwischen JAMES BOND und JOHN WICK bewegt sich dieser Actionfilm, wobei es humorlos und gradlinig zur Sache geht und mehr mit Kopf und Wissen als mit der Faust agiert wird.

Malek liefert eine stabile Leistung ab, ebenso L. Fishburne in einer Nebenrolle. Die Zeichnung des Hauptcharakters bleibt an der Oberfläche, die spärliche Entwicklung der Figur geht eher in Sprüngen, die nur oberflächlich nachvollziehbar sind.

Die Inszenierung weist meist hohes Tempo auf, bietet aber auch einige Verschnaufspausen.
Das Ende wird vielleicht nicht jeden zufriedenstellen, ich fand es noch ok.
Es ist nicht das große Blockbusterfeeling aber eine gut durchschnittliche Produktion.

Wer auf Actionfilme steht, sollte sich diesen mal merken. Für einen spannenden Abend reicht das Dargebotene allemal.
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PARTHENOPE

#968 

Beitrag von MovieMan »

Im Neapel der 60er Jahre verdreht die schöne junge Parthenope den Männern den Kopf. Doch scheint sie mehr dem Studium der Anthropologie zugetan als an einer menschlichen Verbindung interessiert.

Tja, mehr Inhalt ist nicht vorhanden. Kaschiert wird das durch Bilder, die Einstellung über Einstellung kaum schöner wirken können. Die Schönheit der Jugend mit makellosem Körper wird genauso präsentiert wie die Schönheit der Landschaft und des Drumherum der Hauptfigur. Die Bilder schwelgen in Ästhetik und die Kamera setzt noch einen drauf. Jede Szeneneinstellung ist sorgsam augewählt und choreographiert, wie eine Aneinandereihung von perfekt konstruierten Bildern, die in schneller Abfolge den Film ergeben. Der Bildausschnitt ist dabei ebenfalls stets perfekt gewählt, der Winkel sowieso und die Beleuchtung geht als Unterstützung der optischen Wirkung mit der filmischen Präzision einher. Das Ganze ist ein optischer Rausch.

Da ist es fast nebensächlich, dass die Figuren - einschließlich der Hauptfigur - schlecht durchzeichnet sind. Der Inhalt der Geschichte wirkt oberflächlich und bietet selten spannende Momente, da sich alles auf die Optik konzentriert. Die Personen um die Hauptdarstellerin sind austauschbar.
Eine gesetzte Fährte, dass sich der Film evtl. auf einer anderen Ebene tiefsinniger z.B. mit dem Thema Anthropologie auseinandersetzt, würde ich jetzt nicht verfolgen wollen.

Es bleibt bei einem optisch äußerst ästhtischen Werk, welches die pure Schönheit - jedenfalls was der Drehbuchautor und der Regisseur dafür hält - in den Vordergrund stellt mit einer für diesen Zweck perfekt umgesetzten Kameraarbeit. Filmhandwerksfetischisten sollten das Werk schon deshalb mal sichten.
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VOILÀ PAPA! DER FAST PERFEKTE SCHWIEGERSOHN

#969 

Beitrag von MovieMan »

Alice hat es nicht leicht, denn alle Männer, die sie ihrem Vater, dem Psychoanalytiker Olivier (C. Clavier) vorstellt, sind diesem nicht gut genug für seine Tochter. Und als Alice auch noch mit dem psychisch labilen Damien daherkommt, versucht Olivier die Beziehung wo es nur geht, zu torpedieren.

Erstmal haben wir eine Filmtitelvergewaltigung ersten Ranges. So heißt der film im französischen Original: JAMAIS SANS MON PSY, was soviel wie "Niemals ohne meinen Psychologen" heißt. Wer sich diese bescheuterten deutschen Titel ausdenkt, muss einen an der Marmel haben. Hätte man doch direkt übersetzen können.
C. Clavier ist bekannt für die Mitwirkung in französischen Komodien, u.a. MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER. Da muss der Spaß ja garantiert sein. Das ist hier aber nicht ganz der Fall. Zwar harmoniert der Cast ganz gut, doch die Witze sind eher abgedroschen. Die gehen mehr in Richtung MEINE BRAUT, IHR VATER UND ICH. Eine zusätzliche Thematik, wie der lustige Culture-Clash aus den MONSIEUR CLAUDE Filmen fehlt hier.
Insofern bleibt die Humorkurve flacher und bietet selten so richtig lustige Momente. Nach einem verheißungsvollen Anfang pendelt sich der Humor auf unterem Mittelmaß ein.
Irgendwie wirkt der Film an manchen Stellen uninspiriert heruntergedreht, so als wolle man Komödien am Fließband liefern.

Noch gerade amüsanter Filmspaß mit dem beliebten französichen Komiker, leider mit dem Charme einer Netflix-Fließbandproduktion.
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ICH WILL ALLES. HILDEGARD KNEF

#970 

Beitrag von MovieMan »

Wenn ich über internationale weibliche deutsche Stars nachdenke, fällt mir neben Marlene Dietrich auch immer Hildegard Knef ein. Über das Leben und Wirken der streitbaren Künstlerin wurde eine Dokumention gedreht. In dieser ist auch wirklich viel H. Knef drin, nämlich in unzähligen Fotos, Filmausschnitten und Interviews sowie Presseschlagzeilen. Ihr bewegtes Leben wird nachgezeichnet, vowiegend die Anfänge, der Gang nach Hollywood und die Rückkehr nach Deutschland. Zu Wort kommen begleitend zum Innhalt zahlreiche Weggefährten sowie ihre Tochter. Ganz ohne Kritik an der Person H. Knef bleibt die Doku zwar nicht, geht damit aber sehr sachte um. Umso deutlicher wird hervorgehoben, wie Knef sich teilweise selbst sah, die Selbstreflexion als eine ihrer Stärken.
Diese Doku hat mich mehr gefesselt als so mancher Spielfilm, damals hatten die Leute noch mehr Charakter, auch wenn sie aneckten.
Die Talkshowausschnitte mit einem K. Kinski kann ich mir immer wieder ansehen.
Viele heutige sogenannte Stars sind sehr glattgebügelt und wollen bloß nichts falsch machen, damit sie der Cancelculture nicht zum Opfer fallen.
Zwar kann man das wenig vergleichen, doch mir hat die Doku besser gefallen als der Film HILDE mit H. Makatsch in der Hauptrolle.

Eine Knef hätte das nicht interessiert. Gut so.
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DAS GROßE LOS - 1 INSEL, 40 BEWOHNER, 2 BETRÜGER

#971 

Beitrag von MovieMan »

Durch einen nicht ganz so legalen "Zufall" gelangen Henri und Jean-Jean an ein Lotterielos, welches mit einem Millionengewinn verknüpft ist. Doch die Lotteriegesellschaft will die Echtheit des Losinhabers so ganz genau prüfen. Dazu müssen sich die beiden ordentlich etwas einfallen lassen, um die Prüfung zu bestehen.

Skurrile bis absurde französische Komödie, die von den überzeichneten Charakteren sowie den Dialogen lebt. Leben wird den verschrobenen Inselbewohnern von einer Riege leidenschaftlich aufspielender Darsteller eingeflößt. Zwar läuft die Inszenierung nicht ganz aus einem Guss und stottert mal kurz, doch es sind genügend komische Szenen vorhanden, die ein ordentliches Vergnügungspotential beherbergen. Ob der Inhalt im Original "flüssiger" wirkt, kann ich nicht beurteilen.
Es werden die regionalen Unterschiede thematisiert, doch nicht so stark wie bei WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS. Die Originalität des letztgenannten Films wird auch bei Weitem nicht erreicht, doch es bleibt genügend übrig, um sich amüsieren zu können.

Kurzweilige französische Komödie, die sich durch Dialogwitz und den eigenwilligen Charakteren auszeichnet, an die Qualität der großen Komödien der letzten Jahre jedoch nicht heranreicht.
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BLOOD & SINNERS

#972 

Beitrag von MovieMan »

Die Zwillinge Elijah und Elias (beide M.B. Jordan) kehren Anfang der 30er Jahre aus Chicago in "ihre" Kleinstadt in Mississippi zurück und wollen eine neue Vergnügungsstätte in einem alten Schuppen, der neu hergerichtet wird, aufziehen um so auch Einnahmen zu generieren. Sie müssen sich aber nicht nur gegen den Ku-Klux-Klan behaupten sondern auch gegen Mitbürger, die sie förmlich aussaugen wollen.

Was so ein wenig wie ein Südstaatenepos auf Sparflamme beginnt, führt sich weiter über einen Gangsterfilm bis die Szenerie in einem ganz anderen Genre endet. Die Geschichte ist recht flott inszeniert. Durch das Wiedersehen der Brüder mit alten Weggefährten werden immer neue Figuren eingefügt. Das Herangehen der beiden hat etwas krimimäßiges und es schwingt immer ein starker Hauch Skrupellosigkeit mit. Die Figuren sind gut ausgewählt und jede Figur hat erzählerisch ihren Platz in der Gesamtgeschichte. Aus aktuellen Gesprächen werden dem Zuschauer Hinweise auf die Vergangenheit zu den Personen gegeben. Insofern hat man bei den Dialogen bereits ordentlich Mühe investiert.
M.B. Jordan verkörpert die Zwillingsbrüder sehr gut und kann jedem Bruder einen eigenen Charakter auferlegen, sodass sich mit der Zeit deutliche Unterschiede zwischen beiden Figuren ausmachen lassen.

Wenn es im letzten Drittel dann so richtig actionbetont abgeht, geizt man weder mit handgemachten Effekten noch mit Filmblut. Die Maskeneffekte sind mehr als ordentlich und da wo es ohne CGI nicht mehr geht, wurde Budget hineingegeben, sodass die Computereffekte ebenfalls ganz gut ausfallen und gegen die handgemachten Effekte nicht so abfallen.
Der Film spielt nachher überwiegend in einem dunklen Szeneario. Die Durchzeichnung des Bildes bleibt bis auf ein paar Szenen gut erhalten. Nur sehr selten säuft der Bildinhalt im Dunkeln ab.
Tonal setzt man eine raumgreifende Akustik ein, die stellenweise schöne direktionale Effekte zu bieten hat, jedoch auch noch mehr Punch hätte vertragen können.

Ein thriller-/actionbetonter Genremix mit einem ungewöhnlichen Setting, einem guten Hauotdarsteller, guten Effekten und einem überdurchschnittlichen Ton. Der Gang ins Lichtspielhaus war für mich jedenfalls nicht vergebens.
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WARFARE

#973 

Beitrag von MovieMan »

Eine Gruppe Navy Seals soll 2006 im Irak in einem aufständischen Wohngebiet einen Straßenzug sichern. Gekonnt richtet man sich in einem Wohnhaus ein und alles läuft nach Plan. Ihre Anwesenheit bleibt aber nicht geheim und müssen sich bald den Angriffen der Einheimischen erwehren.

Regisseur A. Garland haut nach CIVIL WAR erneut eine Actiongranate heraus. Zugrunde liegt diesmal jedoch ein realer Einsatz der Seals, der anhand von damals Beteiligten minutiös aufgearbeitet wurde. Die Zuschauer sehen die Kriegshandlung quasi in Echtzeit und sind hautnah bei der kleinen Einheit dabei. Es dauert ein wenig, bis man sich die Personen eingeprägt und ihre Rolle in dieser Gruppe durchschaut hat, da zunächst nicht alle Figuren mit gleicher Leinwandpräsenz bedacht werden.
Was schon in den ersten Minuten spannend beginnt, steigert sich mit fortlaufender Spielzeit ins unermesslich Dramatische.
Den Kinogängern wird dabei Vieles abverlangt, was es auszuhalten gilt und die Bilder wirken anhand der gut und handgemachten Maskeneffekte noch lange nach. Es ist Krieg, daran wird zu keiner Sekunde ein Zweifel gelassen und schon gar nichts beschönigt. Das Wissen um einen realen Einsatz führte bei mir zusätzlich zu einem starken Bedrücken.
Von der Anlage der Geschichte ist diese vergleichbar mit BLACK HAWK DOWN oder THE OUTPOST. Ich selbst würde dieses Werk als Antikriegsfilm einordnen, denn wenn man sich das Ergebnis dieses Einsatzes mal betrachtet, dürfte jeder einsehen, wie sinnlos und vergeblich es auf dem Schlachtfeld zugeht. Dazu bleibt man bei dem Abspann sitzen und schaut sich die Proben zum Film an, wo teilweise die damaligen Soldaten als Berater fungieren.

Die Kamera ist hautnah dabei und trotz der teils beengten Verhältnisse wird die Szenerie zu jeder Zeit hoch dynamisch eingefangen, eine ganz hervorragende Arbeit.
Neben den eindrucksstarken Bildern beeindruckt auch der Ton, der kraft- und druckvoll sowie raumfüllend und mit zahlreichen direktionalen Effekten seinen Dienst versieht. Schon CIVIL WAR hatte einen saumäßig guten Ton. Dieser ist nochmals besser. Während der Actionszenen wird auch größtenteils völlig auf Musik verzichtet. Zusammen mit dem Abblenden des Tons, um z.B. Taubheit nach Granateneinschlag akustisch zu similieren, wird ein immersives Soundfeld geschaffen. Schon jetzt ist das für mich ein Anwärter auf den nächsten Filmpreisthron was den Ton angeht. Bei entsprechender Portierung auf UHD/BD mit Atmosspur dürfte eine akustische Referenzscheibe winken.

Einige Kritiken beziehen sich darauf, dass das Empfinden der irakischen Bevölkerung angesichts solcher Situationen gar nicht gezeigt wird bzw. völlig zu kurz kommt. Das stimmt, inhaltlich ist davon fast gar nichts zu sehen. Darum geht es aber in diesem Film aber auch gar nicht.

Antikriegsfilm als Nachstellung eines realen Gefechtes, bei dem die Kinozuschauer aufgrund der Kameraführung und der Akustik mittendrin statt nur dabei sind - ohne dies zu wollen. Der Film bedrückt und hallt nach. Trotzdem ganz großes Kino von einem Regisseur, der nicht bereit ist, Kompromisse zu machen und den Finger bis zum Anschlag in die Wunde legt.
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DROP - TÖDLICHES DATE

#974 

Beitrag von MovieMan »

Die alleinerziehende Violet (M. Fahy) hat nach langer Zeit der Entbehrung mal wieder ein Date und trifft sich mit diesem in einem schicken Restaurant. Leider wird das Date durch dauernde Nachrichten, die auf ihrem Smartphone aufploppen, erheblich gestört und man zwingt sie, einen für sie eigentlich unmöglichen Auftrag auszuführen und keine weitere Personen einzuweihen - auch nicht ihr Date.

Hier ist Hochspannung angesagt. Die Suche nach dem Täter/der Täterin erweist sich auch für das Kinopublikum mitreißend. Dafür haben die Drehbuchautoren eine Geschichte konstruiert, die manchmal etwas an Glaubwürdigkeit verliert. Ich denke, ein solches Date wäre in der Realität doch ganz anders abgelaufen. Wer über diese dramaturgische Konstruktion hinwegsehen kann, erhält dann einen wirklich spannenden Thriller.

Schauspielerisch hat mir M. Fahy super gefallen. Sie konnte die Verstörtheit der Hauptfigur gut herüberbringen. Das Date, gespielt von B. Sklenar, bleibt dagegen sehr blass, wenn auch megasympathisch.

Obwohl sich die Handlung fast nur im Restaurant abspielt, ist sie dynamisch, da die Personen immer wieder aus unterschiedlichsten Gründen ihre Plätze verlassen (müssen). Länger hätte man die Auflösung dann aber auch nicht herauszögern können, ohne Langeweile zu produzieren. Nach noch angenehmen 100 Minuten ist der Spuk dann auch vorbei.

Hochsolider Thriller mit einer etwas sehr konstruierten Story aber einer erfrischend aufspielenden Hauptdarstellerin.
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THE ACCOUNTANT 2

#975 

Beitrag von MovieMan »

"Buchhalter" Christian (B. Affleck) wartet mit besonderen Fähigkeiten auf. Doch zur Lösung einer Verschwörung, die auch seine Person mit einbezieht, bedarf er Hilfe, welche er sich von seinem Bruder Braxton (J. Bernthal) holt. In der Vorgehensweise sind sie sich nicht immer einig, denn unterschiedlicher könnten ihre Charaktereigenschaften kaum sein. Je weiter man sich der Lösung annähert, desto mehr Gefahr besteht.

Nein, hier geht es nicht nur um irgendwelche Zahlen sondern um ordentliche Action. Storytechnisch hat man einen Buddyfilm in einen Actionthriller verpackt und lässt beide Protagonisten auf das Publikum los. Das erinnert sehr an die BAD BOYS oder LETHAL WEAPON Reihe. Auch dort mussten unterschiedliche Charaktere miteinander arbeiten. Hier steht auf der einen Seite der staubtrockene Analytiker Christian sowie auf der anderen Seite der draufgängerische und wenig zimperliche Braxton. Der Bruderzwist bringt einen zusätzlichen Kick.
Beide Darsteller lassen jederzeit ihren Spaß an ihren Rollen erkennen. Das Konzept geht auf, es gibt schönen schwarzen und trockenen Humor.

Die Actioneinlagen sind gut gemacht, zwischendurch gibt es immer mal wieder eine Verschnaufspause. Diese gönnt sich zuweilen auch die Geschichte selbst. Meines Erachtens ist der Film ca. 10-15 Minuten zu lang bei 125 Minuten Spielzeit.

Sobald die Action losbricht wird der Sound schön räumlich (inklusive Splitsoundeffekte) und hat ordentlich Druck. Abgefeuerte Waffen haben guten akustischen Punch und das Sounddesign ist in diesen Szenen sehr gefällig.

Guter Nachfolger des Überaschungserstlings mit gutlaunigen Hauptdarstellern in einem kleinen Actionfeuerwerk mit Thrillereinschlag.
bild 7.55 Software 5.4.6.0, Vodafone Kabel TV, AVR Yamaha RX-A1080, Panasonic UHD 9004, Elac FS und CC 189 + TS 3030 + WS 1235 + Sub 2030 als 5.1.2 System, PS3, ATV4K

Kino ist das Größte !!! Geht mal wieder hin.

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