Mit "Egal, ob man es nun sieht ..", meinst Du ja wahrscheinlich "aus rein objektiver, technischer Sicht". Diese Frage (im Unterschied zu: gefällt es mir persönlich eher gut oder eher schlecht) lässt sich meines Erachtens aus den im Folgenden (mit einigen aus meiner Sicht zulässigen Vereinfachungen) erläuterten Gründen nicht ohne einen erheblichen Test- und damit auch Zeitaufwand beantworten:MisterMaik hat geschrieben: ... Was ist denn nun von den beiden besser, YUV 420 oder YUV 422? Egal ob man es nun sieht oder nicht ...
Die einzelnen Display-Pixel bestehen ja vom Prinzip her jeweils aus roten, grünen und blauen Subpixeln. Das von diesen Subpixeln ausgesendete Licht nimmt unser visuelles System gemäß der additiven Farbmischung dann als die Vielfalt der von uns wahrgenommenen Bildschirm-Farben dar. Zur Ansteuerung des Displays wird also letztlich immer das RGB-Format benötigt. Die im Consumer-Bereich üblichen Medien (Discs, Streams etc.) liefern nun jedoch nicht das Format RGB sondern in aller Regel das Format 4:2:0. Also ist auf dem Weg der Bilddaten von diesen Medien bis zum Bildschirm eine Hochskalierung und Konvertierung von 4:2:0 zu letztlich RGB notwendig.
3 Beispiele: Wenn Du zum Beispiel bei Deiner PS4 4:2:2 als Ausgabeformat wählst, dann übernimmt die PS4 die Hochskalierung von 4:2:0 auf 4:2:2, und sie gibt dann 4:2:2 an Deinen Loewe-TV aus. Dein Loewe-TV übernimmt dann die Hochskalierung und Konvertierung von 4:2:2 auf RGB. Stellst Du bei der PS4 zum Beispiel 4:2:0 als Ausgabeformat ein, dann erledigt der Loewe-TV also die gesamte Hochskalierung. Stellst Du bei der PS4 4:4:4 ein, dann erledigt der Loewe die Konvertierung von 4:4:4 zu RGB.
Die Einstellung der von der PS4 an den Loewe ausgegebenen Farbunterabtastung bestimmt also die Arbeitsverteilung zwischen der PS4 und dem Loewe-TV beim Hochskalieren des von den Medien angelieferten 4:2:0-Fomats. Ob es nun (im rein technischen Sinne) "besser" ist, der PS4 oder dem Loewe-TV einen größeren Teil dieser Arbeit aufzubürden, hängt also davon ab, welches der beiden Geräte welche Skalierungsschritte (im rein technischen Sinne) "besser" erledigt.
Die Geräte-Hersteller veröffentlichen jedoch in aller Regel nicht, welche einzelnen Schritte in ihren Geräten beim Hochskalieren jeweils durchlaufen werden, oder welche Algorithmen dabei jeweils zur Anwendung kommen. Und ohne das zu wissen, kann man als Verbraucher aus meiner Sicht also nur letztlich eher haltlose Spekulationen darüber anstellen, welche Einstellung nun aus rein technischer Sicht die "beste" ist.
Das macht aber meines Erachtens in der persönlichen Praxis nichts. Denn für Dein persönliches Vergnügen kommt es ja nicht darauf an, ob die von Dir gewählte Einstellung aus technischer Sicht die beste ist, sondern dass sie Dir aus Deiner persönlichen geschmacklichen Sicht am besten zusagt. Und das kann man ja bei überschaubarem Aufwand selbst praktisch ausprobieren.
Wenn man seiner persönlichen Wahrnehmung ohne externe Anleitung und einen externen Maßstab etc. nicht ausreichend über den Weg traut, könnte man vom Grundsatz her - bei allerdings erheblichem Zeitauwand - auch objektiver anmutende Tests durchführen, wie zum Beispiel diesen: http://spearsandmunsil.com/portfolio/ch ... r-space-2/