Erzi hat geschrieben:Das klingt jetzt fuer mich aber so wie....ich mache das alles nicht mit aber die anderen sollen ruhig, so schlimm isses nun wirklich nicht.

Stimmt, klingt so und ich werd doch auch keinem vorschreiben ob er einen Facebook Account erstellen darf oder nicht. Ich pflege für mich aber Datensparsamkeit.
Ich mach das auch in vielen Fällen mit. Amazon weiß das ich auf SciFi stehe und ein Kind hab. Wenn die mir nun in ein paar Jahren Star Wars Zucketüten in die Empfehlungen packen, ist das aber in meinen Augen keine dramatische, zu verurteilende Entwicklung.
Vor 100 Jahren wusste Tante Emma, bei der man täglich einkaufen war, wahrscheinlich deutlich mehr über ihre Kunden als Amazon, Facebook und Co. zusammen. Und wenn sie clever war hat sie das natürlich für Ihr Geschäft genutzt.
Das ist also alles nix neues, nur der Maßstab hat sich geändert. Es gab auch damals Menschen die haben mit Tante Emma getratscht und welche die weniger erzählt haben.
Problematisch wird es, wenn diese Daten in staatliche Hände fallen. Wenn Tante Emma sich aus den aufgeschnappten Gerüchten was zusammenreimt und zur Geheimpolizei rennt, war das auch ungeil.
Wenn ich mir denke, was ist eigentlich dieser Islam von dem alle reden? Mir den Koran bei Amazon kaufe, auf YouTube Dokus über den Islam schaue und entsprechende Webseiten besuche (und zukünftig der Tracker in meinem Auto feststellt daß ich alle Moscheen der Stadt angefahren hab), kann das zukünftig zwei Folgen haben.
Beim Surfen im Internet wird mir Werbung für Gebetsteppiche angezeigt;
oder das SEK tritt meine Tür ein, weil irgendein Programm beim BND meinen Namen ausgespuckt hat.
Um welchen der beiden Fälle würdest du dir mehr Gedanken machen?
Ergo, Daniel hat im Grunde nicht unrecht. Nur das Bedrohungsszenario welches er sieht und in den Quellen, wo er sich offensichtlich informiert, häufig aufgebaut wird ist falsch.
Die Grenze sollte nicht zwischen Kunden und Wirtschaft, sondern zwischen Wirtschaft und Staat gezogen werden.