DVB-C: Hohe BER (nur) auf 122MHz?
Verfasst: So 15. Jul 2018, 15:36
Hallo zusammen,
mal zwei Fragen an die Experten:
- Gibt es eine Erklärung dafür, dass unsere Kabel-TV Anlage auf 122MHz (und nur dort) eine erhöhte Bitfehlerrate hat - oder liegt das doch eher am Eingangssignal von Vodafone?
- Kommt es vor, dass Vodafone "einfach so" den Pegel am HÜP erhöht?
Hintergrund:
Kabelanschluss, Netz Pfaffenhofen/Ingolstadt (noch keine Analogabschaltung/Umsortierung); kein Internet über Kabel und Privatsender nur SD; Anlage stammt noch aus analogen Zeiten, hat aber nie Probleme gemacht, auch Digital/HD und auf den Frequenzen jenseits der 450MHz immer störungsfreier Empfang, deshalb wurde nie etwas dran geändert. Alle angeschlossenen Empfangsgeräte haben gute Signaleigenschaften angezeigt, wobei der Pegel schon immer speziell auf den niedrigeren Frequenzen bei 100% lag und zu höheren Frequenzen etwas abgenommen hat.
Fehlerbild:
In letzter Zeit habe ich manchmal beim Zappen auf RTL, Sat1 und ORF2 (alle auf 122MHz) beobachtet, dass der Art 55 die Meldung "hohe Fehlerrate am Antenneneingang" bringt und auch gelegentliche Bild- und Tonstörungen auftraten. In den Signaleigenschaften ist dann am Loewe eine Bitfehlerrate weit im roten Bereich des Balkens zu sehen.
Ich hab das mal einige Tage beobachtet und gesehen, dass auf den fraglichen Sendern immer eine erhöhte BER (gelber/Anfang roter Bereich) vorliegt, die zeitweise dann eben noch höher liegt und zu Störungen führt. Auf allen anderen Kanälen ist die BER praktisch "Null", auch auf arte HD (114MHz). Signalpegel und C/N überall deutlich "grün".
Analyse:
Habe das bei Vodafone gemeldet und hatte ein längeres Telefonat mit denen, Fehler könne lt. deren Aussage natürlich nur an unserer Hausanlage liegen. Immerhin habe ich den Hinweis bekommen, dass die angezeigten 69dBuV Pegel für 64QAM grenzwertig hoch sind.
Daraufhin das Signal mal genauer angeschaut mit den Bordmitteln des Loewe und festgestellt, dass wir eine mit ca. 17 dBuV deutliche Schräglage im Pegel haben und 114MHz mit 77-78 dBuV tatsächlich schon recht hoch lag, ebenso die 69dBuV auf 122MHz/64QAM. Ich hatte in einem Dokument von Kathrein gefunden, dass an der Dose 54-74 dBuV für 256QAM und 47-67 dBuV für 64QAM zulässig sind.
Da unser zweiter TV (ein Panasonic LCD) mittlerweile teilweise Probleme auf ZDF HD (450MHZ) gemacht hat (Bildstörungen), die mit dem im Menü aktivierbaren "Abschwächer" jedoch wieder verschwanden, habe ich unseren Hausanschlussverstärker mal 3dB runtergeregelt, so dass zumindest bei mir am Loewe TV die erlaubten Pegel nicht mehr überschritten werden. Bei 122MHz zeigt der Panasonic im Gegensatz zu Loewe ein gutes Signal an, der Loewe wiederum hat bei ZDF HD keinerlei Probleme.
In Bezug auf die Bitfehlerrate auf 122MHz hat das keine Besserung gebracht, die lag dort immernoch im gelben-roten Bereich, Störungen habe ich allerdings schon länger nicht mehr beobachtet.
Mittlerweile habe ich mir mal einen DVB-C Entzerrer zwischen Dose und Loewe gesteckt und damit experimentiert. Ich bekomme den Signalpegel damit über den Frequenzbereich recht konstant hin, an der BER auf 122MHz ändert das aber wenig - außer, ich dämpfe den Pegel auf der Frequenz bis auf 50dBuV (Maximum am Entzerrer), dann sinkt die BER auf nahezu 0 ab.
Momentan habe ich jetzt eine Einstellung an dem Entzerrer gefunden, mit dem ich noch ca. 6dBuV "Rest-Schräglage" habe, 122MHz liegt damit bei 56dBuV und etwas besserer BER, oft im grünen oder gelben Bereich. Kleine Änderungen am Pegel machen in dem Bereich viel aus auf 122MHz, die anderen Frequenzen sind da alle unempfindlich. Da ich die Sender kaum schaue, bin ich zufrieden solange keine sichtbaren Störungen auftreten, aber ich würde schon ganz gern verstehen, wie es zu der erhöhten Fehlerrate auf einer einzigen Frequenz kommt und warum offensichtlich in letzter Zeit Probleme mit zu hohen Pegeln (siehe auch am Panasonic) auftreten, die wir bisher nie hatten.
Vielleicht hat ja ein Experte hier Erfahrungen?
Danke und viele Grüße
Tobias
mal zwei Fragen an die Experten:
- Gibt es eine Erklärung dafür, dass unsere Kabel-TV Anlage auf 122MHz (und nur dort) eine erhöhte Bitfehlerrate hat - oder liegt das doch eher am Eingangssignal von Vodafone?
- Kommt es vor, dass Vodafone "einfach so" den Pegel am HÜP erhöht?
Hintergrund:
Kabelanschluss, Netz Pfaffenhofen/Ingolstadt (noch keine Analogabschaltung/Umsortierung); kein Internet über Kabel und Privatsender nur SD; Anlage stammt noch aus analogen Zeiten, hat aber nie Probleme gemacht, auch Digital/HD und auf den Frequenzen jenseits der 450MHz immer störungsfreier Empfang, deshalb wurde nie etwas dran geändert. Alle angeschlossenen Empfangsgeräte haben gute Signaleigenschaften angezeigt, wobei der Pegel schon immer speziell auf den niedrigeren Frequenzen bei 100% lag und zu höheren Frequenzen etwas abgenommen hat.
Fehlerbild:
In letzter Zeit habe ich manchmal beim Zappen auf RTL, Sat1 und ORF2 (alle auf 122MHz) beobachtet, dass der Art 55 die Meldung "hohe Fehlerrate am Antenneneingang" bringt und auch gelegentliche Bild- und Tonstörungen auftraten. In den Signaleigenschaften ist dann am Loewe eine Bitfehlerrate weit im roten Bereich des Balkens zu sehen.
Ich hab das mal einige Tage beobachtet und gesehen, dass auf den fraglichen Sendern immer eine erhöhte BER (gelber/Anfang roter Bereich) vorliegt, die zeitweise dann eben noch höher liegt und zu Störungen führt. Auf allen anderen Kanälen ist die BER praktisch "Null", auch auf arte HD (114MHz). Signalpegel und C/N überall deutlich "grün".
Analyse:
Habe das bei Vodafone gemeldet und hatte ein längeres Telefonat mit denen, Fehler könne lt. deren Aussage natürlich nur an unserer Hausanlage liegen. Immerhin habe ich den Hinweis bekommen, dass die angezeigten 69dBuV Pegel für 64QAM grenzwertig hoch sind.
Daraufhin das Signal mal genauer angeschaut mit den Bordmitteln des Loewe und festgestellt, dass wir eine mit ca. 17 dBuV deutliche Schräglage im Pegel haben und 114MHz mit 77-78 dBuV tatsächlich schon recht hoch lag, ebenso die 69dBuV auf 122MHz/64QAM. Ich hatte in einem Dokument von Kathrein gefunden, dass an der Dose 54-74 dBuV für 256QAM und 47-67 dBuV für 64QAM zulässig sind.
Da unser zweiter TV (ein Panasonic LCD) mittlerweile teilweise Probleme auf ZDF HD (450MHZ) gemacht hat (Bildstörungen), die mit dem im Menü aktivierbaren "Abschwächer" jedoch wieder verschwanden, habe ich unseren Hausanschlussverstärker mal 3dB runtergeregelt, so dass zumindest bei mir am Loewe TV die erlaubten Pegel nicht mehr überschritten werden. Bei 122MHz zeigt der Panasonic im Gegensatz zu Loewe ein gutes Signal an, der Loewe wiederum hat bei ZDF HD keinerlei Probleme.
In Bezug auf die Bitfehlerrate auf 122MHz hat das keine Besserung gebracht, die lag dort immernoch im gelben-roten Bereich, Störungen habe ich allerdings schon länger nicht mehr beobachtet.
Mittlerweile habe ich mir mal einen DVB-C Entzerrer zwischen Dose und Loewe gesteckt und damit experimentiert. Ich bekomme den Signalpegel damit über den Frequenzbereich recht konstant hin, an der BER auf 122MHz ändert das aber wenig - außer, ich dämpfe den Pegel auf der Frequenz bis auf 50dBuV (Maximum am Entzerrer), dann sinkt die BER auf nahezu 0 ab.
Momentan habe ich jetzt eine Einstellung an dem Entzerrer gefunden, mit dem ich noch ca. 6dBuV "Rest-Schräglage" habe, 122MHz liegt damit bei 56dBuV und etwas besserer BER, oft im grünen oder gelben Bereich. Kleine Änderungen am Pegel machen in dem Bereich viel aus auf 122MHz, die anderen Frequenzen sind da alle unempfindlich. Da ich die Sender kaum schaue, bin ich zufrieden solange keine sichtbaren Störungen auftreten, aber ich würde schon ganz gern verstehen, wie es zu der erhöhten Fehlerrate auf einer einzigen Frequenz kommt und warum offensichtlich in letzter Zeit Probleme mit zu hohen Pegeln (siehe auch am Panasonic) auftreten, die wir bisher nie hatten.
Vielleicht hat ja ein Experte hier Erfahrungen?
Danke und viele Grüße
Tobias