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Verhandlungen bei Loewe

Verfasst: Mi 22. Feb 2017, 16:37
von tokon
Gerade in den Bayern-Nachrichten gesehen:

Mitarbeiter müssen vielleicht erneut auf Lohn verzichten
http://www.br.de/nachrichten/oberfranke ... t-100.html

Verfasst: Mi 22. Feb 2017, 16:44
von Pretch
Bester Kommentar unter dem Beitrag:
DeMo, Mittwoch, 22.Februar, 10:48 Uhr
1. Preise!

Wieso verlangt Loewe derartig ungerechtfertigt hohe Preise für Ihre Geräte, will aber im Umkehrschluß das Mitarbeiter auf Lohn verzichten?? Einfach mal darüber nachdenken, die Endgeräte sind nur 50% des UVPs Wert, wenn überhaupt.
Weißte Bescheid. :wah: :D

Verfasst: Mi 22. Feb 2017, 22:50
von StripLV
Wenn die Geräte 50% des UVPs wert wären (ich denke er meint damit die Herstellungskosten) dann wäre Loewe -wie jede andere Firma auch- schon lange pleite!

Verfasst: Mi 22. Feb 2017, 23:49
von Rudi16
Ich habe mal irgendwo gelernt, daß "Wert" und "Preis" zwei Dinge sind, die absolut nichts miteinander zu tun haben.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 10:12
von ELIL
Hier noch ein Artikel aus den Lokalnachrichten zum Thema: http://www.infranken.de/regional/kronac ... 19,2522504

Immerhin 20% Umsatzwachstum 2016... aber wohl noch kein positives Endergebnis.

Am Ende sollten die Mitarbeiter mitentscheiden ob und welche Einbußen sie hinnehmen möchten.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 10:48
von 234
Pressemeldungen wie diese gehen schnell in die falsche Richtung, und dann wird es u.U. gefährlich. ('Loewe kämpft ums Überleben')
Eine Kopplung aller Bezüge an den Unternehmenserfolg ist m.E. nichts Verwerfliches. Leider nutzen starre Gewerkschaftsorganisationen,
denen solche Denke oft nicht ins Schema 'Flächentarifvertrag' passt, Anlässe wie diese um über die Öffentlichkeit Druck zu machen.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 10:57
von Freddie
tokon hat geschrieben:Gerade in den Bayern-Nachrichten gesehen:

Mitarbeiter müssen vielleicht erneut auf Lohn verzichten
http://www.br.de/nachrichten/oberfranke ... t-100.html
Ich hatte nichts anderes erwartet. Die Strategie mit den Zukäufen ist damals schon nicht aufgegangen. Die haben nichts dazu gelernt. Welch ein Blödsinn, dass man sich als Kunde z.B. noch extra nen Fuß dazukaufen muss. Und das auch noch zu horrenden Preisen. Der Kunde will einfach nur kaufen und sich das Ding aufstellen. Fertig. Nicht jeder kann, oder will, nen TV an die Wand hängen. Dazu ist Halterung nur so ne billige, die man im Laden für 10,- Euro kaufen kann. Ich war anfangs auch sehr am bild 7 interessiert und bin dann in nem Loewe-Laden gewesen, um mir den bild 7 vorführen zu lassen. Kein MA war zu sehen, der mich bedienen würde. Bin nach 10 Min. gegangen. Zudem der bild 7 die letzte Gurke ist. Die FB ist noch nicht einmal beleuchtet. Kein HDR, und, und, und.....Loewe ist was für Nostalgiker. Und ja, die Preise sind überzogen. Teuer ist nicht gleich Nobelmarke. Denn ne Nobelmarke ist Loewe ganz gewiss nicht. Guckt Euch mal die Preise bei LG an. Die sind mittlerweile stark gefallen. Und das alles MIT Fuß, sowie einem OS welches seinesgleichen sucht. Durchdachte Menüführung mit Pointerfunktion. Auch hier kann Loewe nicht mithalten. Und das abhängige Forum hier, ist das unfreundlichste, welches ich jemals erlebt habe. Zudem ist alles nur proprietär und hat nichts mit “User helfen User“ zu tun. Damit hat sich Loewe einen echten Bärendienst erwiesen.

Eine beleuchtete FB beim bild 7, einen motorisierten Fuß standardmäßig im Lieferumfang mit dabei, die Preise ein wenig schärfer kalkuliert und das Forum hier geschlossen…..dann sieht die Welt für Loewe wieder ganz anders aus. Aber so…. :cry:

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:02
von 234
Don't feed the troll ... :pfeif:

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:15
von Pretch
Ist halt wie immer. Wie erfolgreich Loewe im letzten Jahr war ist keine Nachricht und damit auch keiner der Zeitungen einen Beitrag wert.

Woanders werden hunderte Leiharbeiter bei Kursschwankungen entlassen und später ersetzt. Da die in keiner Gewerkschaft sind, interessiert sich auch keiner dafür.
Hüsges versucht hier in meinen Augen das Unternehmen flexibel und stabil zu machen. Er macht diesen Vorschlag, eigentlich clever, zu einem Zeitpunkt wo es dem Unternehmen gut geht. Wie 234 schreibt, passt das aber nicht ins Bild der Gewerkschaften, mit starren Tarifverträgen, weswegen die nun trotzdem Welle machen.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:16
von nerdlicht
Freddie hat geschrieben:Kein MA war zu sehen, der mich bedienen würde. Bin nach 10 Min. gegangen. Zudem der bild 7 die letzte Gurke ist.
Dafür stehen aber ziemlich viele "Bilder" - oder soll ich sagen Gurken? - in der Signatur. Wohl auf der unbeleuchteten Tastatur ausgerutscht? :D

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:19
von dubdidu
234 hat geschrieben:Don't feed the troll ... :pfeif:
Korrekt. Da es sich bei Freddie um SirFrancis handelt, der bereits hier: viewtopic.php?f=75&t=6195 durch unterschwellige Provokationen aufgefallen ist und noch nicht mal die Chuzpe hat auf den Post von Mulleflup einzugehen und jetzt fröhlich weitermacht, sperren wir den Account. Wir dulden keine Störenfriede.

Bitte vermeidet direkte Antworten auf sein Post. Wobei ich den von Nerdlicht doch zum schmunzeln finde :dani: Antworten zum Thema natürlich gerne.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:32
von ELIL
234 hat geschrieben:Eine Kopplung aller Bezüge an den Unternehmenserfolg ist m.E. nichts Verwerfliches. Leider nutzen starre Gewerkschaftsorganisationen,
denen solche Denke oft nicht ins Schema 'Flächentarifvertrag' passt, Anlässe wie diese um über die Öffentlichkeit Druck zu machen.
Pretch hat geschrieben:Wie 234 schreibt, passt das aber nicht ins Bild der Gewerkschaften, mit starren Tarifverträgen, weswegen die nun trotzdem Welle machen.
Auch ich habe schon bei der ein oder anderen Gewerkschaftsentscheidung mit dem Kopf geschüttelt, aber in diesem Fall kann ich die Kritik von euch beiden nicht nachvollziehen. Die Loewe Mitarbeiter verzichtetn bereits auf Lohn und werden nach einem Sanierungstarifvertrag bezahlt.

Siehe infranken.de:
Allerdings erwähnen sie, dass der Ende 2016 gefasste und bis Ende 2018 laufende Ergänzungstarifvertrag den Mitarbeitern bereits einiges aufbürdet. 35 Stunden Arbeit bei einer Bezahlung für 33 Stunden, Pauschalen statt Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie zeitversetzte Lohnerhöhungen sind darin enthalten. Dadurch spart Loewe bereits viel Geld, wie Apfel betont. "Das summiert sich auf einen Beitrag von über 3,5 Millionen Euro." Zum Ablauf des Ergänzungsvertrags sollen diese Arbeitsbedingungen wieder das Niveau in der Fläche erreichen. "Das ist noch immer der Stand", betont Wachter.
Wenn man der Aussage von Herrn Hüsges glauben darf, scheint es ja eigentlich an den Einkaufspreisen bzw. Wechselkurs und nicht an der guten Bzahlung von Mitarbeitern zu liegen, dass noch kein Gewinn erziehlt wird. Aber angesetzt wird natürlich wieder an der einfachsten Stelle.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:35
von Loewengrube
´Schwierige´ und nicht wirklich weiterführende Diskussion denke ich,
ohne die genauen Hintergründe und Zahlen zu kennen.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 11:49
von Pretch
ELIL hat geschrieben: Wenn man der Aussage von Herrn Hüsges glauben darf, scheint es ja eigentlich an den Einkaufspreisen bzw. Wechselkurs und nicht an der guten Bzahlung von Mitarbeitern zu liegen, dass noch kein Gewinn erziehlt wird. Aber angesetzt wird natürlich wieder an der einfachsten Stelle.
Auf den Dollarkurs hat Loewe ja wenig Einfluss. ;)
Preiserhöhungen bei den Geräten dürfte schwer durchsetzbar sein und billigere Komponenten zu verbauen will sicher auch keiner.

Ich weiß nicht was man bei Loewe so verdient und um welche Summen es bei der Beteiligung geht. Daher fällt es mir schwer zu beurteilen wie einschneidend das nun tatsächlich für den Einzelnen wäre. Ich weiß noch nicht mal ob es aktuell überhaupt Abstriche beim Gehalt gäbe, oder Hüsges sich die Option nicht nur für die Zukunft offen halten möchte. Wobei das natürlich auch in die andere Richtung gehen kann und die Mitarbeiter am Ende nicht sogar profitieren würden wenn Loewe weiter so erfolgreich ist, darf man auch nicht vergessen.
Ich selbst, bzw. mein Gehalt hängt aber auch direkt am Erfolg unseres Ladens und ich denke das ist heute branchenübergreifend alles andere als unüblich.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 12:02
von tumtrah
Das Loewemitarbeiter immer noch unter dem niedrigen Flächentarifvertrag bezahlt werden, müsste allgemein bekannt sein. Gewerkschaftskritik wegen zu höher Löhne ist wahrlich nicht angebracht, es sei denn man möchte
als Premiumhersteller für seine Mitarbeiter Aufstockerleistungen zur Lebensführung von der Bundesanstalt ermöglichen. Trump würde sich freuen, wenn er auch mit einem Klick oppositionelle Meinungen ausschalten könnte.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 12:06
von dubdidu
Die Schwierigkeit dabei ist oft, dass es sehr unterschiedliche Interessenlagen bei sowas gibt und gerne versucht wird, über die Öffentlichkeit Druck zu erzeugen. Leider ist das immer sehr kontraproduktiv. Ich finde eine grundlegende Flexibilisierung der Zahlungsströme - im Allgemeinen - eine gute Sache. Klar ist, dass das Unternehmen da zu seinem Wort stehen muss und das natürlich auch "tragen" kann. Schöner wäre es natürlich, wenn die Kasse gut gefüllt wäre/ist und das Unternehmen auch in Vorleistung geht. Oft leider nicht der Fall, weil gewisse Maßnahmen in "guten" Zeiten, gerne verschoben werden. Liegt in der Natur von uns Menschen... Schwierig. Aber was wäre die Konsequenz im Worst Case? Frau Nahles als neue "Arbeitgeberein"? Auch keine Option.

Mich freut es, dass sämtliche andere Zeichen, soweit bekannt, in die richtige Richtung zeigen. D.h. dass das Unternehmen, die Mitarbeiter und auch das Management sehr sehr vieles richtig machen. Die Beeinflussung des starken Dollars ist schwer aus Kronach umzusetzen. Selbst entsprechende Kurssicherungsgeschäfte greifen mittelfristig nicht. Mehr Exporte in den Dollarraum lassen sich auch nicht mal von eben auf gleich schnitzen um die Wechselkursabhängigkeit zu reduzieren. Oder gar Teilehersteller im Euroraum anzusiedeln...

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 12:27
von 234
Der Punkt ist hier - da kaum einer die Interna kennen wird - das Offensichtliche: Tarifverhandlungen eines Unternehmens werden in die Öffentlichkeit gezerrt. Fragen wir mit Cicero (jetzt nicht der tote Jazzer) 'cui bono?' (wem zum Vorteil?), ist die relativ leichte Antwort: Die Gewerkschaft. Verhandlungen mit entsprechend harten Bandagen zu führen ist legitim. Nur sollte man sich auch fragen, ob man sich mit diesem Mittel, zusammen mit dem Unternehmen, letztlich selbst schadet.

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 12:39
von DanielaE
Ich persönlich halte die ganze Diskussion um Tarife und Beteiligungen für reichlich müßig, denn soweit ich weiß, kennt niemand hier die dafür erforderlichen Details und Hintergründe. Abgesehen davon bin ich als Ingenieurin selbst am Mißerfolg der Firma, in der ich arbeite, beteiligt (das nennt sich 'Erfolgsbeteiligung' bei 100% Erfüllung eines nicht weiter spezifizierten Planes :blink: ) und kenne das eigentlich in den vergangenen 20 Jahren auch nicht anders - egal welcher Arbeitgeber.

Unabhängig davon sollte das jeder mal zum Anlaß nehmen, darüber nachzudenken, ob lauthalse Forderungen nach der Erfüllung persönlicher Grillen oder Lieblingswünschen wirklich angemessen sind. :dani:

Verfasst: Fr 24. Feb 2017, 19:38
von Muc70
Meine Interpretation der Lage:
Durch die wechselkursbedingt erhöhten Einkaufspreise ist der Deckungsbeitrag der verkauften Geräte gesunken. Dies kann durch das erreichte Umsatzwachstum offenbar nicht ausreichend kompensiert werden. Dir Fixkosten (insb. Personalkosten) werden folglich noch nicht vollständig gedeckt, Loewe macht somit noch Verlust.
Der Ideale Ausweg aus der Situation ist weiteres Umsatzwachstum; dies setzt jedoch auch neue Prodkute voraus - deren Entwivklung kostet aber erstmal Geld.
Ein Gehaltsverzicht kann diese Phase überbrücken, Loewe könnte sich so Liquidität verschaffen, ohne Fremdkapital aufzunehmen.
Wenn das aufgeht, ist es sogar zum Vorteil der Mitarbeiter (Erfolgsbeteiligung).

Verfasst: Sa 25. Feb 2017, 12:26
von SeiTom
Der Finanzinvestor wird seine Anteile an Loewe nicht ewig behalten. In Normalfall steigt man nach fünf Jahren wieder aus. Auch Stargate hat das bisher nicht anders gemacht. Bis dahin muss das Unternehmen so weit fit sein, dass es wegen Wechselkursschwankungen nicht in die Verlustzone gerät und das Investment eben Gewinn bringen wird. Um das geht es letztendlich.

Wenn man mit diesem Modell kurzfristig Wechselkursschwankungen ausgleichen kann, dann muss man das wohl so hinnehmen. Neue Märkte erschließen, geht halt nicht in von heute auf morgen.

Verfasst: Mo 27. Feb 2017, 09:27
von Spielzimmer
SeiTom hat geschrieben:Der Finanzinvestor wird seine Anteile an Loewe nicht ewig behalten.
Welcher Finanzinvestor?? Loewe gehört zwei Privatpersonen...die sind schon aufgrund der Vita (im Unternehmen) nicht als "Finanzinvestoren" im klassischen Sinne zu sehen.

Verfasst: Mo 27. Feb 2017, 14:15
von Magnet
Spielzimmer hat geschrieben:Welcher Finanzinvestor??
http://www.stargate-capital.com/de/inde ... nternehmen

Verfasst: Mo 27. Feb 2017, 14:22
von Spielzimmer
Hinter Stargate stehen die beiden (Münchner) Finanzunternehmer Boris Levin und Mark Hüsges.
Mark Hüsges: Ich kenne Loewe schon seit dem Börsengang des Unternehmens 1999, an dem ich damals an verantwortlicher Stelle mitgewirkt habe.
Das sind zwar Finanzinvestoren, aber nicht die klassischen Heuschrecken, die aufbauen und dann rücksichtslos zerschlagen.

Verfasst: Mo 27. Feb 2017, 14:34
von Pretch
Was spielzimmer sagen wollte, Stargate ist kein klassischer Finanzinvestor, welcher wie der Name sagt einfach finanzielle Mittel in ein Unternehmen einbringt.
Mark Hüsges ist gleichzeitig geschäftsführenden Gesellschafter von Loewe und in alle wichtigen Entscheidungen involviert. Von Anfang an war von einem langfristigen Engagement die Rede.

Verfasst: Fr 3. Mär 2017, 00:58
von magloewe
Pretch hat geschrieben: Von Anfang an war von einem langfristigen Engagement die Rede.
Solche Aussagen kann wohl kaum ernst nehmen. Ist der Gewinn zu klein, wandert das "Engagement" rasch ab.

Die Mitarbeiter mit der Forderung auf Lohn zu verzichten ist aber eine Frechheit!

Grundsätzlich bin ich gerne bereit einen hohen Kaufpreis zu zahlen, wenn ich garantiert bekomme, dass der Lohn bei den Arbeitern in Deutschland ankommt und man bei den "Betreibern" der Firma nicht das Gefühl hat, dass es nur um die Rendite geht.

Glaubwürdig in diesem Punkt ist für mich aktuell nur Wolfgang Grupp. Der bietet Image und Qualität und hat bei seinem Sortiment nie übertrieben.

Von Neuausrichtung bei Loewe hat man - mit Ausnahme der One/bild 1 - Reihe - nichts sehen können.
Loewe sollte in der zu breiten Produktpalette sparen und nicht bei der vereinbarten Entlohnung der Mitarbeiter!