Hi,
hier wird viel diskutiert über die Metz-Insolvenz damals, warum das besser lief, und mögliche Fertigungs- und Einkauf-Kooperationen.
Kooperationen zwischen Metz und Loewe gab es schon öfter, was manchmal besser und manchmal schlechter klappte.
Z.b. haben die ja den gleichen SoC im Einsatz und damit auch die gleichen Treiber und Dekoder. Bei Problemen beim dekodieren von Streams, die es z.B. bei der HD-Umstellung damals gab, haben die sich gemeinsam die externen Entwickler geholt, deshalb kamen die Updates damals auch ziemlich zeitgleich raus
Auch hat Loewe bis vor Jahren Spritzgusteile bei Metz fertigen lassen, z.B. die Rückwände.
Und da kommen die Nachteile ins Spiel und wir kommen zum Punkt, warum die Metz-Insolvenz damals so viel schneller durch war, als die von Loewe jetzt.
Metzt hatte damals drei Sparten: Die Spritzgusstechnik, die Platinenfertigung (inkl. Blitzlicht) und die TVs.
Das TV-Geschäft war knapp profitabel, die Platinenfertigung vermutlich auch, dank der Meca-Blitze (da hab ich keine Infos), das Problem war der Spritzguss.
Für die neuen, großen Diagonalen haben die für zig Millionen neuen Anlagen gekauft, neue Formen gemacht etc., alle finanziert mit Bankkrediten.
Gerechnet hat sich das alles nur durch die Volumen in der Auftragsfertigung, u.A. für Loewe.
Loewe hat damals allerdings Insolvenz angemeldet und der neue Investor hat den Spritzguss lieber günstiger in der Türkei fertigen lassen.
Metz konnte dann die Millionenkredite nicht mehr bedienen, weil der Umsatz massiv eingebrochen ist, und hat auch Insolvenz angemeldet.
Die Situation war also Folgende:
Metz hatte damals kaum Bilanzschulden, weil die Kredite durchs Anlagevermögen gedeckt waren, und 2 von 3 Sparten waren profitabel.
So kam es dann zur Spaltung.
Die Daum Gruppe konnte die Kunstoff- und Platinenfertigung gut gebrauchen für die eigenen Produkte, hatte das nötige Kleingeld und hat gleich selbst für höheren Umsatz gesorgt.
Skyworth hatte es dann einfach die TV-Produktion zu übernehmen.
Alles was die gekauft haben war praktisch schuldenfrei, knapp profitabel und weil die günstiger Einkaufen, lies sich die Marge sogar noch einfach steigern.
Sowas kauft man als Konzern gerne, lässt es weiter laufen und kann dann den guten Markennamen für die eigen Produkte nutzen, um einfach auf den europäischen Markt zu kommen.
Und exakt das hat Skyworth gemacht.
MetzBlue ist praktisch Skyworth und größtenteils eigenständig; Fast baugleich zu den asiatischen Modellen, extra Kundensupport in Berlin und getrennte Fertigung in Polen.
Metz-Classic ist das Premium-Produkt für eine andere Kundschaft und gut fürs Marketing.
Ob das langfristig gut ist, wird sich zeigen, wenn Metz-Classic mal in die roten Zahlen rutschen sollte.
Ich finde übrigens, an der Markentrennung sieht man ganz gut den Bruch in der Gestellschaft, der meiner Meinung nach, auch Loewe zu schaffen macht.
Metz-Classic ist einfach ein TV-Gerät, zum gucken von linearem Fernsehn, und lokalen Inhalten z.B. BlueRays. Das können die perfekt mit Top Bildqualität, zwei Tunern, gutem Sound, Timeshift, Aufnahme, etc. YouTube geht dann noch, beim lokalen Streaming wirds schon schwierig, das fühlt sich schon nach Stiefkind an und hat auch oft Bugs, bei externem Streaming wirds dann ganz Dunkel, man empfiehlt Sticks. Das Datenschutz-Niveau ist allerdings Top, selbst bei HbbTV, was sonst kaum einer hin bekommt.
Metz Blue ist das genaue Gegenteil. Schlechteres Bild, schlechterer Ton, kleiner Tuner, kein Recording und Android Bedienung, einfach konsequent auf Apps und Streaming ausgelegt.
Ich könnte mit Blue nicht viel Anfangen, schon alleine wegen fehlendem TimeShift, und Mikrofon mit Google-Anbindung (Handy reicht).
Manche Kollegen würden sagen, ¨Du guckst noch Fernsehn? Wo ist die Netflix App?¨
Kriegt man auch immer wieder mit, dass sie junge Leute beschweren, welchen Scheiß sich der Vater hat andrehen lassen, einen TV für 3t Euro, der keine Apps hat.
eini