Ich war im Kino...

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MovieMan
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OSKARS KLEID

#626 

Beitrag von MovieMan »

Polizist Ben (F.D. Fitz) ist geschieden und seine Ex-Frau ist von ihrem neuen Partner schwanger. Trotzdem Ben mit seinem Schicksal hadert, holt er seine beiden Kinder Oskar und Erna zu sich, da er diese nicht bei dem Lebensgefährten seiner Ex lassen will, denn er ist fest davon überzeugt, dass er sich besser um seinen Nachwuchs kümmern kann, auch wenn er eigentlich gar keine Zeit hat. Und so stellt er sich gleich unbewusst mehreren Herausforderungen: Zeigen, dass er ein "guter" Vater ist, seinen Lebensstil ändern kann und organisatorisch fähig ist, den Alltag mit Kindern zu managen. Als würde das allein nicht schon von der Herausforderung in die Überforderung führen steht sein Sohn Oskar plötzlich in einem Kleid vor ihm. Und so nach und nach offenbart sich, dass das nichts mit Verkleiden zu tun hat sondern sein Sohn anders fühlt, als es die Welt von ihm erwartet. Und schon hat Ben ein Akzeptanzproblem.

Als zuständiger Drehbuchautor hat sich F.D. Fitz mal gleich selbt in der Hauptrolle des Ben besetzt. Und das geht er ganz mutig an. Abseits von heroischem Machogehabe erleben wir einen Vater, der fast jeden Tag scheitert, obwohl er eigentlich nur das Beste für seine Kinder will. Recht einfühlsam geht Fitz mit der Transgendertheamtik um. Er traut sich das auch gleich in Verbindung mit Kindern zu "erörtern", als sei die Thematik nicht schon ungewöhnlich genug.
Der Erfolg stellt sich aber erst durch das ruhige und ehrliche Spiel des Oskar-Darstellers Laurì ein, der/die ganz unspektatulär aber direkt die Gemütsverfassung und innere Zerrissenheit eines betroffnenen Kindes Richtung Zuschauer transportieren kann.
Meine Recherche, ob Laurì selbst ein Transgenderkind ist, war leider erfolglos. Selten habe ich aber ein Kind gesehen, welches (für das dargestellte Alter) sowohl locker als Mädchen wie auch als Junge durchgehen könnte. Ist letztlich aber auch egal, da die Performance glaubwürdig ist und mit der Darstellung dem Rest des Castes (u.a. M. Burchard, S. Berger, B. Klaußner) der Rang abgelaufen wird.
Der Film ist als Komödie gedacht und enthält auch durchaus seine amüsierenden Momente. Dennoch sehe ich die Handlung mehr in Richtung Drama, eher als Dramödie.

Sensible Verfimung eines (leider immer noch) Reizthemas mit einer wunderbar unheroischen Hauptfigur sowie tollem/r Kinderdarsteller/in und einem (immer noch nötigem) Aufruf zu mehr Toleranz. Kann man sich gut ansehen.

So liebe Filmfreude, das war's für dieses Jahr. Vielen Dank an meine treue Leserschaft.
Doch nicht traurig sein, denn schon Scarlett O'Hara wusste im Film VOM WINDE VERWEHT: "...morgen ist auch noch ein Tag",
sodass mein nächster Post wohl nicht lange auf sich warten lässt. Guten Rutsch euch allen!
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WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN

#627 

Beitrag von MovieMan »

Selma (C. Harfouch) wohnt schon immer in einem kleinen Dorf irgendwo im Westerwald. Immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt ein Mensch in dem Dorf. In diese Wirren gerät auch ihre Enkelin Luise, die ihrerseits eine Gabe innehat, denn beim Denken/Äußern einer Unwahrheit fällt irgendwo ein Gegenstand hinunter. Und auch sonst sind lauter merkwürdige Leute in dem Ort beheimatet.

Der Anfang sowie Teile des Films erinnern sehr an DIE FABELHAFTE WELT DER AMELIE. Alles scheint skurril, merkwürdig und auf eine sonderbare Art doch liebenswürdig. Einen erzählerischen Rahmen erhält der Film durch den begleitenden Kommentar der Enkelin.
Teilweise fällt es schwer, dem Inhalt zu folgen, da zwischen Vergangenheit und Gegenwart permanent und vor allem sprunghaft hin und her gewechselt wird. Erst am Ende bleibt der Film auf einer klareren Linie/Zeitebene.
Die Figuren und insbesondere deren Ticks sind sehr übertrieben dargestellt und fallen fast nie aus ihrer Rolle. Das ist jedoch wohl die Wirkung, welche erzielt werden soll. Die Darstellung eines Mikrokosmos einer Gesellschaft, in der alles wie immer läuft und das Leben so dahinplätschert. Bis eben einige Personen doch die zaghaften Versuche unternehmen, aus diesem Verhalten auszubrechen.

So besticht der Film mit den darstellerischen Leistungen der Protagonisten, die dem Zuschauer nach und nach, mehr oder weniger doch über die Laufzeit der Geschichte ans Herz wachsen.
Das wird dann am Ende mit einer der herzzerreißendsten Liebeserklärungen seit OBEN belohnt.

Sehenswert auch der Abspann, in dem immer wieder Elemente aus dem Film auftauchen, sodass man sich an einzelne Szenen/Handlungsstränge sofort erinnern kann.

Inwieweit der Film die Romanvorlage trifft, kann ich nicht beurteilen. Ich lese ja nicht.

Für mich ungewöhnlicher Auftakt in ein neues Kinojahr mit einem magisch angehauchten, amüsierenden Drama mit witzigen Figuren in einer teils unwirklich wirkenden Umgebung.
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OPERATION FORTUNE

#628 

Beitrag von MovieMan »

MI6-Agent O. Fortune (J. Statham) soll einen gestohlenen Gegenstand, von dem man nicht genau weiß, was es eigentlich ist, wiederbeschaffen. Man meint, dass das Stehlen des Gegenstandes Beweis dafür ist, dass von diesem Etwas eine Gefahr ausgeht oder dessen Besitzer Vorteile, welcher Art auch immer, haben könnte. Zusammen macht sich Fortune mit einer kleinen Gruppe Experten auf, den Gegenstand wiederzubeschaffen. Und so beginnt eine Hatz um den halben Erdball bis man auf den Händler Simmonds (H. Grant) trifft, der so nebenbei ein Fan des Schauspielers D. Francesco (J. Hartnett) ist. Also bindet man Francesco in den Auftrag mit ein, um Simmonds zu ködern.

Gradlinige Actionkomödie aus dem Hause von Guy Ritchie. Die Story gibt eigentlich gar nicht viel her. Gut gegen Böse jagt sich um den halben Erdball. Kaum ist ein Missionsziel abgeschlossen, steht das nächste an.
Diese Einfachheit wird aber durch den super spielfreudig aufgelegten Cast wieder wettgemacht. Ausnahmslos alle Darsteller haben mehr als sichtlich Spaß an ihrer Rolle. H. Grant setzt dem ganzen die Krone auf. Hat er in den letzten Liebeskomödien schon fast lustlos agiert, sprudelt er vor Spielfreude hier fast über. Man bekommt den Eindruck, er hätte am liebsten noch weitergedreht. Und der zuletzt leinwandrare J. Hartnett besticht durch eine fast Liebesromanze zur Figur des Simmonds, dass zwischen den beiden fast die Funken fliegen.
Verfeinert wird das durch ein gelungenes Drehbuch, welches mit Wortwitz und hohem Vergnügungsfaktor durch die Geschichte leitet.
Die Action kommt nicht zu kurz, überbordet den Film aber auch nicht, recht ausgewogen.
All das überträgt sich auf den Zuschauer und bereitet zwei knappe äußerst vergnügliche Kinostunden.

Bestlaunige Actionkomödie, wunderbar gradlinig produziert, sodass man sich voll auf das Vergnügen konzentrieren kann, einfach oder vielleicht auch ein wenig oldschool aber auch einfach gut.
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THE BANSHEES OF INISHERIN

#629 

Beitrag von MovieMan »

Im Jahr 1923 auf der kleinen irischen Insel Inisherin. Auf dem Festland tobt der irische Bürgerkrieg und auf der Insel bekommt man nicht allzu viel davon mit. Das Leben auf der Insel ist eintönig und so sucht Padraic (C. Farrell) seinen Freund Colm (B. Gleeson) wie jeden Tag auf, um mit ihm zu klönen und ein Bier zu trinken bzw. ihn für den täglichen Besuch im Pub abzuholen. Doch diesmal öffnet Colm weder die Tür noch reagiert er auf Padraic. Auf spätere Nachfrage von Padraic offenbart Colm, dass er keinen Kontakt mehr wünsche, es aber eigentlich keinen triftigen Grund gäbe, außer dass er sich auf sein Geigenspiel konzentrieren möchte. Padraic hat mit der Akzeptanz dieser Abweisung so seine Schwierigkeiten und stellt Colm fortlaufend nach, bis dieser erklärt, er würde sich jetzt immer einen Finger abschneiden, wenn er von Padraic angesprochen werden würde.
Und wenn ein Ire so etwas sagt, setzt er es auch in die Tat um. Das Drama nimmt seinen Lauf.

Inhaltlich der pure Wahnsinn. Ich kann den Film gar nicht in eine Kategorie einordnen.
Ist es eine Komödie, ein Drama, eine Allegorie oder alles davon? Die Dialoge sind teilweise völlig absurd sowie auch das Ansinnen der Protagonisten.

Im Vordergrund steht zunächst mal das Schauspiel von Farrell und Gleeson, welches in der Wirkung nicht unterschiedlicher sein könnte. Farrell als völlig verpeilter und einfältiger Eselliebhaber, der in einem kleinen Häuschen mit seiner resoluten Schwester zusammenwohnt und Gleeson als stoisch/sturer Bock, der einfach das umsetzt, was ihm so gerade in den Sinn kommt – ohne Rücksicht auf Verluste (wortwörtlich!) und pfeifend darauf, wie sein Handeln von anderen wahrgenommen wird. Wobei mir Farrell noch besser gefällt, der mit seinen Augenbrauen Dinge machen kann, wie sonst nur Bert aus der SESAMSTRASSE und seinem Spiel dadurch einen ganz eigenen Charakter aufsetzt, jedenfalls sehr passend zu seiner Filmfigur – oscarverdächtige Performance.
Wahrscheinlich kann man eine so absurde Geschichte auch nur von Iren spielen lassen.

Konzeptionell schaukelt sich das Drama (oder was auch immer) immer weiter hoch, bis keiner mehr weiß, warum und wieso. Aus diesem Handeln entstehen Gefühlslagen, die Ursache für Verbitterung, Hass und Rache sind. Damit wird in einem Mikrokosmos auf einer kleinen Insel nur der Bürgerkrieg auf dem Festland beschrieben. Jedenfalls denke ich, dass man den Inhalt so verstehen kann/darf.
Letztlich gilt das vielleicht für auch andere Arten von Beziehungen, die urplötzlich aus nichtigem Grund aus dem Ruder laufen – Ehe eingeschlossen.

Aber der Film thematisiert eben nicht das Warum sondern nur, die Unfähigkeit von Menschen mit einer unangenehmen Situation umzugehen und andere Sichtweisen zu tolerieren.
Vielleicht liegt das Warum in der Eintönigkeit und dem Versuch, aus dieser auszubrechen.
Auf jeden Fall bietet der Film Anlass, sich mal die Hirnwindungen zu verbiegen.

Der Kontrast zwischen malerischer Insellandschaft und dem harten Vorgehen der Protagonisten steigert die Wirkung des Ungewöhnlichen und Absurden bis ins Übermaß.
Insoweit eine super Inszenierung.
Die scharfen bis aufs Wort ausgefeilten Dialoge können nur einem hervorragenden Drehbuch entstammen. Die Gesamtinszenierung ist somit mehr als stimmig.

Ein sehr feines Filmwerk, welches sich zu Recht den einen oder anderen Preis einheimsen dürfte. Daher eine dringende Empfehlung an alle Cineasten, allein schon wegen Farrell und Gleeson lohnt sich der Weg in das nächste Kino.
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EIN TRIUMPH

#630 

Beitrag von MovieMan »

Der alternde Theaterschauspieler Etienne (K. Merad) landet auf der Suche nach Arrangements im Gefängnis, um Häftlinge im Theaterspiel/Workshop zu schulen. Doch statt Fabeln und von den Häftlingen gewünschter Stand-Up-Comedy überredet er gegen anfängliche Widersstände einen Teil der Insassen, das Stück WARTEN AUF GODOT aufzuführen. Richterin und Gefängnisleiterin machen sein Vorhaben nicht leichter und die beteiligten Häftlinge sind eigenwillig. Dennoch kann Etienne zu ihnen durchdringen, sodass einer Aufführung nichts mehr im Wege steht. Aus dem Versuch wird ein soziales Experiment auch weit über die Gefängnismauern hinaus, von Etienne nicht ganz uneigennützig befeuert.

Komödie nach einer wahren Begebenheit bei einem skandinavischen Vorbild. Wer durch das Mitwirken von K. Merad (WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS) eine überaus heitere Komödie zum Schenkelklopfen erwartet, der irrt. Merad spielt den engagierten aber auch zweifelnden und verzeifelten Altdarsteller. Trotzdem ergibt sich im Zusammenwirken mit der ungewöhnlichen Darstellertruppe immer eine gewisse Situationskomik, die gepaart ist mit Einfühlsamkeit und Verständnis gegenüber dem Menschen im Häftling sowie seiner Situation. Dabei steht das Thema "Warten" auch in engem Zusammenhang mit den Schicksalen der Insassen, da diese einen Großteil ihrer Haft mit Warten verbringen müssen.

Die Dreharbeiten fanden in einem realen Gefängnis statt und das Setting wirkt zuweilen sehr beengt, was dem Film Authenzität verleiht.
Die Dialoge wirken nicht gestelzt oder auswendig gelernt, sondern in manchen Szenen wie impulsiv und improvisiert und doch auf den Punkt bzw. den Inhalt gerichtet.

Schön gespieltes und gegen Ende sogar spannendes Kammerspiel nach wahrer Begebenheit, ganz einfühlsam und situationskomisch dargebracht.
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M3GAN

#631 

Beitrag von MovieMan »

Die kleine Cady wird nach einer schicksalhaften Wendung von ihrer Tante Gemma in Obhut genommen. Diese tüftelt für einen Spielzeugkonzern an der Verbesserung der auf dem Markt befindlichen KI-Spieltiere. Nebenbei erforscht sie eine viel ausgeprägtere Version einer künstlichen Intelligenz (KI) zum Einbau in einen menschenähnlichen Roboter, dem Modell „M3GAN“ (Model 3 Generative Android). Ausgestattet mit übermäßigen Sensoren sowie einer selbst lernenden KI basierend auf einem programmierten Algorithmus wird M3GAN zum Leben erweckt. Cady ist von ihrer „Freundin/Schwester“ schwer begeistert und der Android übernimmt nach und nach mehr Aufgaben, wodurch sich auch die Machtverhältnisse in der kleinen Familie verschieben. Ganz des Menschen Ebenbild reagiert auch der Android mal „emotional“ und nicht immer angemessen.

Erstaunlich blutleerer Horrorfilm, der nur wenig gruselt. Nachdem zunächst sehr amüsant die „Furbies“ der 90er-Jahre sowie dessen Entwickler Hasbro durch den Kakao gezogen werden, entwickelt sich der Film in eine CHUCKY-light Version. Eine Puppe/ein Android mit Eigenleben ist nicht neu. Wesentlich spannender wurde das bei EX MACHINA umgesetzt. Der Lauf der Geschichte ist vorhersehbar, sodass richtig spannende Momente eher selten sind. Und am Ende wird auch noch TERMINATOR ganz ungeniert kopiert.
Die FSK16 hätten meines Erachtens gar nicht sein müssen. Zwar wird die übermäßige Dehnung eines Organs gezeigt, aber wenn es richtig zur Sache geht wird weggeblendet.
Leider werden dabei dann auch noch handwerkliche Fehler gemacht. Wenn Personen blutig gemeuchelt werden und der Täter dann unbefleckt vom Tatort wackelt, ist das ein ganz peinlicher Regiefehler – sowas muss auffallen! Sieht man leider öfter.

Positiv möchte ich aber die Darstellerin der Puppe/des Androids hervorheben. Das ist sehr gut gelungen, wobei tatkräftige Unterstützung von Kollege Computer notwendig war. Ich konnte in der Recherche nicht ganz herausfinden, welche Szenenanteile nun CGI und welche nicht waren. Wenn aber der stopmotionähnliche Gang des Androiden tatsächlich gespielt war, dann alle Achtung.
Die relative Lebensechtheit von M3GAN war das eigentlich Gruselige.
Selbstverständlich kann man über das Schaffen von KI und seinen damit verbundenen Gefahren auch sehr lange diskutieren. Doch auch diese Diskussion wäre nicht neu.

Mäßig spannender und für FSK16 überraschend blutleerer Horrorfilm, der eher wie ein Thriller ohne Thrill wirkt und nur eine durchschnittliche Geschichte, dafür aber ganz passable Androideffekte bzw. -darstellung aufweist. Aber EX MACHINA war um Welten besser/spannender.
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HOLY SPIDER

#632 

Beitrag von MovieMan »

In der heiligen iranischen Stadt Mashhad treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Er tötet Frauen, die sich prostituieren. Die Journalistin Rahimi reist an, um über die Morde zu recherchieren. Eine Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei gestaltet sich schwierig, zumal sie selbst die religiösen "Vorgaben" nicht ganz so eng nimmt und sehr selbstbewusst auftritt. Es scheint, als wolle man den Täter gar nicht ausfindig machen. So greift Rahimi zu unkonventionellen Mitteln und bringt sich selbst in Gefahr.

Es handelt sich um eine europäische Co-Produktion unter deutscher Beteiligung und der Film ist seitens Dänemarks als Beitrag für den Oscar eingereicht worden. Regie hat ein geborener Iraner geführt, der in Schweden lebt.
Die Geschichte setzt sich u.a. mit der Bedeutung der Religion im iranischen Strafsystem auseinander und bietet teils kontroverse Szenen/Aussagen. Wenn der Mörder seine Taten begründet, erkennt man ein hoch patriarchatisches System, welches sich nach außen hin als Rechtsstaat gibt, innerhalb der Gesellschaft und in vielen Führungspositionen aber doch an alten traditionellen Werten und Handlungsweisen festhält. Eine Spaltung zwischen moderner und konservativer Bevölkerung wird deutlich.
Während der Film anfangs als Krimi konzipert ist, endet er als Gesellschafts.- bzw. Justizdrama.
Inwieweit das Gezeigte der Realität im Iran entspricht, vermag ich nicht zu sagen. Inspiriert ist der Film von einer wahren Geschichte.

Spektakuläre Actionszenen fehlen, die Kameraführung ist ruhig, dokumentarisch. Der Fokus liegt auf Handlung und Dialog.
Schauspielerisch stechen S.A. Ebrahimi (Journalistin) und M. Bajestani (Täter) deutlich hervor, ohne herausragend zu sein.
Die optische Umsetzung der Tötungsszenen haben mich in ihrer Intensität doch sehr an DER GOLDENE HANDSCHUH erinnert. Die Grenze des Erträglichen wird dabei stark strapaziert.

Ein auf jeden Fall interessantes Drama, mal mit einer ganz anderen Machart, ab vom europäischen oder amerikanischen Mainstream.
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SHOTGUN WEDDING - EIN KNALLHARTES TEAM

#633 

Beitrag von MovieMan »

Die Hochzeit von den gut betuchten Darcy (J. Lopez) und Tom (J. Duhamel) auf einer philippinischen Insel mit geladenen Gästen wird von Piraten überfallen, die die Hochzeitsgesellschaft um Geld erpressen will. Obwohl schon vor der Hochzeit beim Paar der Haussegen ein wenig in Schiefalge geraten ist, raufen sich beide zusammen, um der Killertruppe den Garaus zu machen.

Trottelig, doofe Liebesklamotte, in der sich J. Lopez erneut als Antischauspielrin outet. Das Drehbuch trägt außerdem noch dazu bei, dass Lopez auf ihre weiblichen Reize reduziert wird. Die Rolle als Actionstar kann man zu keiner Sekunde ernst nehmen. Das Agieren wirkt - wie sagt man heute?: cringe!
Die Dialoge sind dämlich, die Gags zünden kaum. Der übrige Cast mit u.a. S. Braga, J. Coolidge, C. Marin und L. Kravitz kann das auch nicht mehr herausreißen. Wenn man sich auf das niedrige Niveau eingestellt und hinabbegeben hat, kann man zumindest an der einen oder anderen Stelle noch schmunzeln, mehr aber auch nicht.
Dennoch entbehrt der Film nicht einer gewissen Spannung, will man doch wissen, wie sich das Paar aus der Lage befreit und ob die Hoichzeit noch stattfindet.

Geld sparen und an einem regenreichen Sonntagnachmittag mal im Streaming ansehen oder eben auch gar nicht.
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BABYLON - IM RAUSCH DER EKSTASE

#634 

Beitrag von MovieMan »

Wenn der Regisseur von LA LA LAND ein neues Projekt auf den Markt bringt (Regie und Drehbuch), welches sich mit dem Hollywood der späten 20er Jahre des vorherigen Jahrhunderts auseinandersetzt, ist der Kinogang für mich schon mal eine Pflichtveranstaltung. Und wenn dann auch noch M. Robbie und B. Pitt die Hauptrollen einnehmen, verspricht das ein ganz großes Sehvermögen zu werden.
Da kann man doch gar nichts falsch machen, oder?

Hollywood befindet sich kurz vor Einführung des Tonfilms. Die etablierten Stummfilmstars Mitte der 1920er Jahre schmeißen Orgien als Partys. Auf einer solchen Party treffen sich der mexikanische Schauspieler Manny (D. Calva) und die angehende Schauspielerin Nellie (M. Robbie). Während die beiden sich noch einer aufstrebenden Karriere entgegensehen, befindet sich Jack (B. Pitt) schon auf dem Höhepunkt seines Schaffens und gilt als unumstrittener Filmsuperstar. Doch die Technik entwickelt sich auch in Hollywood und der Tonfilm erhält Einzug. Plötzlich sehen sich die eiinen auf der Überholspur und die anderen am Abgrund. Durch Streben nach Ruhm und Anerkennung und aus Lebenserhaltungstrieb wird sämtlicher Anstand über Bord geworfen, während sich die Fimmaschinerie unerbittlich weiterdreht.

Schon in den ersten 45 Minuten wird der Zuschauer Zeuge von einer unglaublichen Orgie, die nichts mit einem schönen oder geschöntem Hollywood zu tun hat, sondern dreckiger kaum darstellbar ist. Genau so habe ich mir Sodom und Gomorra vorgestellt, ein Treiben, bei dem es keine Grenzen gibt bzw. Grenzen sekündlich überschritten werden. Eingebettet wird darin die jeweilige Geschichte der o.g. Protagonisten. Ähnlich wie bei LA LA LAND (was ein Wunder) gehen die Figuren über die Jahre andere Wege bevor sie sich immer wieder über den Weg laufen.
Anhand einzlener noch weiterer Figuren wird das immerwährende Streben nach Ruhm und Reichtum sowie menschlicher Anerkennung in den Fokus gestellt. Doch zu keiner Zeit lässt der Film einen Zweifel daran, dass ein daran Mitwirkender eigentlich seinen Weg planen kann, sobald er in den "Fängen" der Traumfabrik zerrieben wird. Die zerstörerische und teils menschenverachtende Maschine Hollywood lässt niemanden aus seinen Fängen frei und jeder hat am Ende seinen Preis zu zahlen. Und wenn man denkt, es könne nicht schlimmer kommen, begibt sich der Film mit dem Zuschauer zusammen in "das Arschloch von Los Angeles", eine Unterwelt, die der Entmenschlichung eine neue Größe und Bedeutung verleiht.

B. Pitt spielt wie zuletzt mit Herzblut, wird von der Darstllung einer M. Robbie aber locker übertrumpft. In einer schauspielerischen und energetischen Meisterleistung liefert sie eine noch bessere Performance ab, besser noch als ihre Rolle der Harley Quinn in den DC-Filmen. M.E. ganz klare Ocarfavoritin als weibliche Hauptrolle. Überrascht hat mit auch der (kurze) Auftritt von T. Maguire, der ist ähnlich gut wie in SIN CITY und voll gruselig. Auch die sonstigen Nebenrollen sind gut besetzt und der Cast macht eine ganz fantaschtische Arbeit.

Ein weiterer Star ist für mich der Filmschnitt. Es gibt Szenen, die so auf das Bild geschnitten sind, dass der Drive der Handlung 1:1 durch den Schnitt transportiert wird. Das verleiht der Handlung eine weitere, unglaubliche Dynamik.
Ebenso gut ist die Kamera, die das Geschehen aus nahezu perfekt ausgeloteter Entfernung einfängt und milimetergenau mittig auf die Leinwand bringt, als hätte das jemand vorher mit einem Zollstock ausgemessen.

Begleitet wird das Geschehen durch einen jazzigen Score, der die Handlung akustisch förmlich nach vorn peitscht, egal in welcher Szene. Die Musik scheint zu schreien: "nach vorn, nach vorn, nach vorn"; eine andere Richtung gibt es nicht.
Das wiederum befeuert die Inszenierung, wo sich schnelle Schnitte mit dynamischen Kamerafahrten abwechseln um dann kurz zu verweilen bevor es Sekunden später schon wieder weiter geht. Als Zuschauer muss man aufpassen, nicht mitzuhecheln. Pausen für den Kinogast sind in den ersten zwei Filmstunden eher selten und nehmen durch die Konzeption der Geschichte erst im Schlussdrittel zu.

Nach ca. 3 Stunden fühlt man sich getrieben und durch den Fleischwolf gedreht bevor ganz am Ende des Films dem Zuschauer noch mal vor Augen geführt wird, warum er da eigentlich sitzt:
Sich eine Geschichte anzusehen und sie emotional mitzuerleben.

Und für dieses Erlebnis haben andere hart gearbeitet - früher und auch heute.
Das sollte uns den Respekt abringen, den dieser Aufwand verdient, sodass man gern beim Abspann aus Gründen der Wertschätzung sitzen bleiben darf/sollte und bei diesem Film noch ganz zufällig dem tollen Score weiterlauschen kann.

Einige werden den Film hassen, einige werden ihn feiern (so wie ich). Dazwischen wird es kaum etwas geben.
Hollywood feiert sich selbst, diesmal aber auf eine dreckige, vulgäre, obszöne und hässliche Art - und bleibt dabei im Ergebnis trotzdem einfach traumhaft und magisch.
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CAVEMAN

#635 

Beitrag von MovieMan »

Bobby (M. Bleibtreu) hat die Chance seines Lebens erhalten, in einer Show als Stand-Up-Comedian aufzutreten. Doch unmittelbar vor der Show gerät sein Leben aus den Fugen. Trotzdem traut er sich vor das Publikum und versucht die Frage zu klären, ob er ein Idiot ist.

CAVEMAN ist die Filmadaption eines erfolgreichen Bühnenstückes, welches ich trotz mannigfaltiger Gelegenheit in Hamburg doch noch nicht gesehen habe. Nach dem Film muss ich mir das auch nochmals überlegen.

Der Film ist nicht als Einpersonenstück konzipert sondern bindet weitere Charaktere wie Bobbys Frau (L. Tonke), die Freundin der Fau (M. Hill) sowie Bobbys besten Freund (W. W. Möhring) mit ein. In Rückblenden wird das chaotische Leben Bobbys und sein Verhältnis bzw. Verständnis zum/vom anderen Geschlecht seziert und zwischendurch immer wieder in die Gegenwart (zur Show) geblendet.
Thematisch ist der Inhalt auf "Ich (Mann) Jäger - Du (Frau) Sammlerin" begrenzt und bestimmt die gedanklichen Verrenkungen der Mitwirkenden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Geschichte mit einem Exkurs in die Steinzeit einhergeht.
Die Gags sind platt und abgedroschen. Sicher, manchmal ertappt man sich selbst und stimmt schweigend der Verlautbarung zu, doch stellt sich die Frage, ob diese Art von Humor heute noch gewollt bzw. angesagt ist, da er weder etwas Frisches hat noch die Vortragsweise eine besondere ist. Will man ewig die gleichen Themen in Comedyfilmen verwursten oder sollte sich die Gesellschaft sowie die Menschheit nicht auch weiterentwickelt haben und über diese Geschlechterstereotypen einfach hinwegsehen? Das muss natürlich jeder für sich sebst entscheiden.
Ein Konzept geht indes nicht auf: Die Einbindung der anderen Personen um den Charakter Bobby herum. Man spielt nicht miteinander sondern mehr nebeneinander. Eine Interaktion wie bei den damaligen Screwball-Komödien aus den 30er/40er Jahren kommt nicht zustande. Die anderen Charaktere wirken nur wie Stichwortgeber für Bobby. Dass Bobby sein Handeln im Rückblick dann auch selbst kommentiert, in dem er sich für ein paar Sekunden "aus der Szene herauslöst", halte ich dafür für ganz gelungen.
Doch letztlich stimmt aus o.g. Gründen das Gesamtkonzept nicht. Das wäre so, als würden bei der Bühnenshow eines Mario Barth plötzlich tatsächlich seine Freundin, seine Mutter, etc. mit auf der Bühne präsent sein. Funktionieren würde das nicht, da die individuelle Vorstellung des Zuschauers über diese Personen leiden und entzaubert würde.
Meines Erachtens ist das auch der Grund, warum trotz gutem Aufgebot der deutschen Comedyszene (M. Hill, W.W. Möhring, J. Vogel) die Nebendarsteller nicht mal ansatzweise ihr Können unter Beweis stellen. Noch nie habe ich eine M. Hill so unlustig erlebt, Welten von KNALLERFRAUEN entfernt.

Wen die Thematik sowie die platte Darstellungsweise nicht stört, kann mal einen Blick riskieren auch wenn meines Erachtens die Adaption des Bühnenstückes für die Leinwand nicht gelungen ist. Wie so etwas richtig gut gemacht wird zeigen Filme wie DER VORNAME oder DER GOTT DES GEMETZELS.
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DIE DREI ??? - DAS ERBE DES DRACHEN

#636 

Beitrag von MovieMan »

Was habe ich als Jugendlicher die Bücher der DREI ??? verschlungen, teilweise 2 an einem Tag. Die Spannung und der meistens wohlige Grusel waren für mich immer wieder beim Lesen ein Highlight. Und hinsichtlich der Bekanntheit der Bücher sowie des Fandoms der grandiosen Hörspiele ist es eigentlich ein Wunder, dass nicht massenhaft Geschichten aus den Roimanvorlagen ihren Weg auf die grioße Leinwand gefunden haben. Zwei Verfilmungen in den frühen 2000er und sonst nix. Nun schickt sich eine deutsche Produktion an, die filmerische Lücke zu füllen.

Die drei ??? sind bereits eine eingeschworene Truppe. Ihr Abenteuer führt sie an einen Fiilmset in Rumänien, wo sie als Praktikanten von Peters Vater mitwirken sollen. Schauplatz ist ein altes rumänisches Schloss und wie es nicht anders sein kann, trägt der Film den verheißungsvollen Namen: Dracula Rises! Doch das Schloss birgt ein Geheimnis, denn vor vielen Jahren verschand dort ein Junge, der nicht wiedergefunden wurde. Außerdem soll sich ein sagenumworbener Schatz irgendwo dort befinden. Während Justus Jonas einen "Auftrag" für das Team wittert, hält sich Peter Shaw sehr zurück, da er Ärger mit seinem Vater aus dem Weg gehen will, was wiederumg zu Zwistigkeiten im Detektivteam führt. Aber ein J. Jonas lässt sich natürlich nicht abhalten, eine Spur zu verfolgen, welche er bereits aufgenommen hat. Schnel wird klar, dass sie nicht die einzigen sind, die hinter dem Schatz her sind.

Die Rolle des Justus mit dem aufstrebenden deutschen Jungschauspieler J. Weckauf zu besetzen, erweist sich als wahrer Coup. Vortrefflich weiß er, den personifizierten Besserwisser aus den Romanen zu geben. Auch die Charaktere des Peter Shaw und Bob Andrews werden durch ihre Schauspieler glaubhaft verkörpert. Selbst das Detektivbüro auf den "Schrott"platz entspricht meinen Vorstellungen aus den Romanen. Insofern ist meines Erachtens das Trio sowie die Umgebeung sehr stimmig umgesetzt.
Glücklicherweise hat man sich auch dazu entschieden, einen gewagten aber glücklichen Spagat zwischen den Geschichten und der heutigen Gegenwart dahingehend zu machen, dass das Trio nicht mit überbordendem Schnickschack aus der heutigen Zeit hantiert, sondern schon mal eine Zeitung oder eine Bibliothek bemüht. Vereinzelt wird mit modernen Gadgets gearbeitet, doch dies nur dezent. So wähnt sich der Leser der Bücher und heutige Kinogänger noch gut aufgehoben, da das Original trotz dezenter Anpassung unverkennbar geblieben ist. Es hat eben keine komplette Transformation in das Hier und Heute stattgefunden. Und das Schöne daran ist, dass es auch gar nicht stört.

Die Konzeption der Geschichte hebt sich jedoch schon von dem Büchern ab. Während ich den Büchern immer einen nahezu durchgehenden Spannungsbogen attestiert habe, fällt dieser in diesem Film doch hin und wieder etwas ab. Ob als Grund dafür die FSK6 herhalten müssen, ist für mich nicht ganz klar. Die Umsetzung entbehrt auch ein wenig des aus den Romanen empfundenen Gruseligen, zumindest aus meiner heutigen Sicht. Aber auch im Verrgleich mit anderen Produktionen wirkt diese sehr brav und zurückhaltend was die Peaks im Spannungsbogen betrifft. Einen DER RÄUBER HOTZENPLOTZ habe ich trotz dessen FSK0 stellenweise schon als gruseliger empfunden. Es wäre auch kein Verbrechen gewesen, den Film mit einer FSK12 auszustatten und den Inhalt entsprechend zu konzipieren, da bei FSK12 in Begleitung Erziehungsberechtigter auch Kinder ab 6 dem Geschehen beiwohnen dürfen. Gerade eine Story auf einem rumänischen Schloss, einhergehend mit einem Dracula Filmset bietet sich doch förmlich an, die Spannung und den Grusel ordentlich aber noch kindgerecht anzuziehen. Ich kann mir vorstellen, dass sich Kinder beim Lesen der Bücher aufgrund ihrer Vorstellungskraft vor dem Inhalt mehr fürchten, als sie es bei zumindest dieser Umsetzung tun müssen.

Sehenswert und auch etwas nostalgisch ist auch der Abspann des Films gelungen, der verschiedene Romane aus der Anfangszeit der Buchreihe optisch aufgreift. Also das etwas längere Sitzenbleiben lohnt schon. Ob das versteckte Hinweise auf kommende, weitere Verfilungen aus deutschen Landen sind, kann ich nicht beurteilen. Mich würde es aber nicht stören, nochmals eine Geschichte des Detektivtrios im Kino zu sehen.

Gut gemachte Leinwandadaption der Romane als Familienunterhaltung mit gut spielenden Schauspielern und was für Fans und welche, die es werden wollen. Vielleicht wird manch einer ja mal wieder zum Lesen animiert.
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DIE FRAU IM NEBEL

#637 

Beitrag von MovieMan »

Der Ehemann von Song-Seo-rae stürzt von einem Felsen. Sie selbst gerät in das Visier des Ermittlers Hae-joon. Dieser verfällt der Witwe zunehmend. Obwohl sich ihre Wege vorübergehend trennen treffen sie doch immer wieder aufeinander.

Koreanischer Film-Noir mit Thriller-, Drama- und Romanzenelementen, verfilmt vom koreanischen Starregisseur Park Chan-wook (OLDBOY).
Der Film erzielt optisch eine ganz eigene Wirkung, mal wie Theaterstück, mal unwirklich mystisch. Einige Szenen sind wie Bilder gemalt und genau bildtechnisch konzipiert. Das betrifft sowohl den Bildausschnitt sowie auch den Kamerawinkel.
Den Protagonisten wird sehr viel Zeit eingeräumt, ihre Beziehung zu entwickeln. Zudem hält sich die Machart in Action zurück und ist sehr dialoglastig, was es bei einer OmU erschwert, die Untertitel laufend mitzulesen. Die Schauspieler agieren typisch koreanisch, manchmal etwas overdrived. An den Stil kann ich mich nur mäßig gewöhnen.
Zum Teil hat mich das Konzept an BASIC INSTINCT erinnert, ohne dessen Spannung zu erreichen.
Zwischenzeitlich stellen sich bei der Laufzeit von ca. 138 Minuten doch ein paar Längen ein, 20 Minuten kürzer wäre straffer und kurzweiliger gewesen.

Der Film konkurriert bei den Oscars mit dem deutschen Beitrag IM WESTEN NICHTS NEUES um den Titel des besten internationalen Films.

Wer mal ganz was Anderes sehen möchte bzw. Fan asiatischer Filme ist, sollte doch einen Blick riskieren.
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EIN MANN NAMENS OTTO

#638 

Beitrag von MovieMan »

Otto ist Witwer, griesgrämig, schlecht gelaunt und hat an Allem und Jedem etwas auszusetzen. Er beschließt, seinem Leben ein (gut durchgeplantes) Ende zu setzen. Doch zu seinem Verdruss rücken ihm seine neuen Nachbarn ziemlich auf die Pelle und insbesondere die resolute Mexikanerin Marisol lässt sich nicht so schnell von ihm abweisen. Trotzdem er seine Versuche aus dem Leben zu gehen, fortsetzt, merkt er schon, dass er noch gebraucht und gemocht wird und findet langsam Gefallen daran.

Wem sonst sollte man in diesem amerikanischen Remake von EIN MANN NAMENS OVE die Hauptrolle anvertrauen, als dem zuverlässigen Multitatlent T. Hanks? Vielleicht hätte B. Murray eine gleichwertige Performance abliefern können. Hanks spielt die Rolle überaus überzeugend und zwar so, dass er die Rollen der anderen Darsteller fast erdrückt. Gut, dass man ihm als Gegenpart M. Trevino in der Rolle der Marisol beiseite gestellt hat. Ihre Präsenz und Performance schafft damit eine gewisse schauspielrische Balance.
Inhaltlich wechseln sich humorige, tragische und traurige Szenen ab, sodass die Zuschauer durch eine gehörige Gefühlswelt gejagt werden.
Den Vergleich mit dem schwedischen Original muss der Film nicht scheuen. Ja er ist amerikanisiert, das muss er aber auch, sonst würde es nicht funktionieren. Da stört es nicht, dass amerikanische Werte und Befindlichkeiten im Fokus stehen, die Schweden haben das ja auch national gehalten. Auf jeden Fall erkennt man das Original gut heraus, die Anpassungen sind gelungen.

Ein Film für Fans von Hollywoodliebling T. Hanks und von großen Gefühlen sowie der Originalstory. Eine der besseren amerikanischen Umsetzungen europäischen Kinos.
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PLANE

#639 

Beitrag von MovieMan »

Pilot Torrance (G. Butler) soll Passagiere befördern und wird durch seine Fluggesellschaft durch ein Unwetter geschickt. Mit an Bord ist ein Agent, der einen Mörder in die USA überführen soll. Klar, dass das alles nicht gut geht und man weit abseits des eigentlichen Ziels im Nirgendwo notlanden muss. Dummerweise ist man auf dem Flecken Erde nicht allein. Rebellentruppen, die sich von der Regierung losgesagt haben, trachten Ausländern nach dem Leben. Mit Geiselnahme will man Geld erpressen. Doch Flugkapitain Torrance schlägt zurück.

OK, die Story bzw. deren Entwicklung ist genauso vorhersehbar wie hanebüchen und zum Teil auch unlogisch. Dafür stimmt die Action. Havarie, Verfolgungen und Schießereien wechseln sich ab, das Tempo ist recht hoch, doch eine Qualität anderer Actioner, wie z.B. JOHN WICK erreicht der Film nicht. G. Butler spielt ganz ok und mimt überraschend nachdenklich bevor er sich dann doch als Haudrauf in den Kampf wirft. Seine Perfomrance aus 300 erreicht er trotzdem nicht.
Mit Blut wird nicht gegeizt, das erinnert ewtas an die zahllosen Actionstreifen der 80er Jahre.
Auch komplizierte storytechnische Wendungen werden dem Kinogänger nicht zugemutet, alles ist völlig gradlinig.
Gefallen hat mir der Ton. Der Sound ist druckvoll und räumlich, da saß der richtige Wumms hinter, der einen gewissen Spaß vermittelte.

Launiger und kurzweiliger B-Actioner mit einem ganz gut aufgelegten G. Butler, gemacht für die Leinwand wegen des Sounds.
Hirn aus, Popcorn in die Futterluke und genießen.
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LOCKDOWN TOWER

#640 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Du wachst morgens in deiner Hochhauswohnung auf und vor dem Fenster bzw. vor der Außenhaustür ist nur noch ein schwarzes Nichts. Schnell wird klar, dass man das Nichts nicht unbeschadet durchdringen kann. So ergeht es den Bewohnern eines Hochhauses in Frankreich. Doch was ist, wenn es so bleibt? Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr für Jahr. Was macht das mit den Bewohnern?

Der Zusammenfall einer Gesellschaft komprimiert auf einen Hochhauskomplex. Schnell bilden sich Gruppierungen, jeder verfolgt eigene Interessen und mehr und mehr geht es um das nackte Überleben. Zu was Menschen dann fähig sind, wird in diesem dystopischen Horrorfilm gezeigt. Hier verwandeln sich Menschen in Monster, keine Zombies, sondern sozial komplett degenerierte Kreaturen.
Hier stimmt weder etwas fröhlich noch gibt es Zuversicht, Humor, etc. ist völlig abhanden. Wer bis dato noch keine Depression hatte, steht nun kurz davor.
Hin und wieder fehlt die Logik, doch am grundsätzlichen Inhalt hat der Zuseher mehr zu knabbern.

Unglaublich verstörendes Endzeitszenario, welches einen schwer schluckend zurücklässt.
Wer wirklich schon unter Depressionen, etc. leidet, sollte einen Bogen um diesen Film machen.
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EVIL EYE

#641 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Die kleine Luna ist schwer krank und die Behandlung scheint zu versagen. Also beschließen die Eltern, mit Luna und ihrer älteren Schwester Nala auf das abgelegene Land zu Oma zu ziehen. Dort erwartet man unkonventionelle Hilfe. Nala leidet schwer unter dem Landleben - kein Internet und ist zutiefst genervt, da sich alles nur um die kleine Schwester dreht. Als Mama und Papa sich dann auch noch ein paar Tage verabschieden und die Kinder in Omas Obhut lassen, zeigt Großmutter ihr wahres Gesicht. Doch Nala - ganz große Schwester - hält dagegen, um Luna zu schützen. Doch deren Zustand verschlechtert sich zunehmend.

Die Geschichte ist mit leichtem Grusel um ländliche Bräuche und Sagen sowie auch mit den Beschwernissen der Pubertät verwoben. Das Ganze spielt in einem alten Herrenhaus auf dem Land irgendwo in Mexiko, wo es filmtypisch mystisch zugeht.
Die Atmosphäre ist eher unheimlich als gruselig. Die Oma flößt Unbehagen ein.
Ein Schocker ist das nicht, aber latente Spannung ist vorhanden. Wohltuend ist das Setting in Mexiko, mal was Anderes als das ewig US-Amerikanische.

Der Film reicht aber für einen Streamingabend.
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PROJECT WOLF HUNTING

#642 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Eine Gruppe superbrutaler Krimineller soll mit einem Frachtschiff von den Philippinen nach Südkorea überführt werden. Mit an Bord sind Cops zur Sicherung und auch ein Ärzteteam. Unter der Crew machen sich jedoch Kollaborateure an das Werk, die Superschurken zu befreien. Dem haben die wenigen Hüter des Gesetzes nur schwer etwas entgegenzusetzen. Doch das wahre Grauen wird entfacht, als noch etwas Anderes zum Leben erweckt wird. Plötzlich sehen sich Gangster, Crew und Cops einem übermächtigen Gegner gegenüber - und der macht keine Gefangenen.

Gehypte Asiaschnetzelplatte mit der Ankündigung, dass ca. 2500 Liter Kunstblut vergossen sein sollen. Ja, es fließt übermäßig viel Blut, aber meines Erachtens keine 2500 Liter. Außerdem ist das Blut viel zu flüssig und erinnert eher an dunkelrotes Wasser. Konzipert ist die Story ein wenig wie CON AIR auf See, jedoch ohne dessen Qualität zu erreichen.
Letztlich metzeln sich die Protagonisten und Antagonisten auf asiatisch typische Art durch den Frachter, es folgt Kill auf Kill und ab der zweiten Hälfte nimmt die Vehemenz noch zu. Zur Steigerung der Spannung ist den Drehbuchschreibern aber nicht viel eingefallen. Im Vergleich dazu hatte der ebenfalls sehr brutale THE SADNESS eine deutlich spannendere Handlung zu bieten und war psychisch wesentlich beeindruckender. Hier folgt ab einem bestimmten Zeitpunkt nur Kampf auf Kampfszene, als wäre es ein Wettspiel wer das meiste Blut verspritzen kann. Nach einer Weile wirkt das eher absurd.
Eine Message auf der Metaebene sucht der Zuseher auch vergebens.

Kein Wunder, dass die FSK mit einer ungeschnittenen deutschen Freigabe ihre Probleme hatte. Doch der Verleih war mit seiner Klage erfolgreich. In die deutschen Kinos kommt das Machwerk tatsächlich ungeschnitten. Wahrscheinlich ist das Gezeigte schon wieder so überzogen, dass man es eh nicht ernst nehmen kann.

Technisch war der Ton auffällig, dahingehend, dass dieser sehr druckvoll war.

Für alle, die einen Blutrausch ohne große tragende Story suchen.
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NOCEBO

#643 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Auf einer Modenschau bricht Modeschöpferin Christine (E. Green) zusammen. Sie erholt sich nur langsam und auch nicht vollständig, denn sie erleidet doch häufig Rückfälle. Plötzlich steht die philippinische Haushaltshilfe Diana vor der Tür und gibt an, dass Christine die Unterstützung doch selbst angefordert habe. So zieht Diana mit in das Haus ein, sehr zum Ärger von Christines Ehemann (M. Strong). Ganz selbstlos hilft Diana mit volkstümlicher Behandlung und erreicht immer wieder Erfolge zum Wohlergehen von Christine. Oder ist ihr Handeln etwa doch nicht so selbstlos und hilfreich?

Klug konziperter Mysterythriller mit leichten Horrorelementen, dem eine vielschichtige Geschichte innewohnt. Nur portionsweise wird das ganze Drama ersichtlich und die Spannung somit bis zum Ende erhalten. Immer wieder werden Rückblenden zum Verständnis eingeblendet, sodass am Ende die Geschichte nachvollziehbar ist, ohne ihren mystischen Einschlag zu verlieren. Am Ende ist eine Gesellschaftskritik in eine bestimmte Richtung unverkennbar.

Schauspielerisch schöpft E. Green aus dem Vollen und zeigt sich extrem wandelbar, auch im Aussehen - von top gestylt bis körperlich völlig am Ende ist alles dabei. Sie leidet intensiv und das überträgt sich auch auf den Zuschauer, der leidet mit. An diese Leistung reicht M. Strong, der gut spielt, trotzdem nicht heran. Doch C. Fonacioer, welche die Haushälterin spielt, ist ein guter Gegenpart.

Gut konzipiert, gut gespielt und spannend - so einfach kann gutes Kino sein.
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MAURICE, DER KATER

#644 

Beitrag von MovieMan »

Um einer Rattenplage Herr zu werden, hat Kater Maurice einen Plan ausgeklügelt. Mit ein paar eingeweihten Ratten sowie dem naiven Jungen Keith, zieht er den Bürgern das Geld aus der Tasche, indem so getan wird, als wäre Keith ein begnadeter Rattenfänger. In der Stadt Bad Blintz stehen sie mit dieser Masche vor ungahnten Problemen. Ein dunkles Geheimnis lauert in der Stadt.

Die Animationsverfilmung eines Buches des berühmten Autors Terry Pratchett besticht mit trockenem Witz sowie lustigen Einfällen und erinnert fern an die Geschichtes des Rattenfängers von Hameln. Zwischendurch verliert die Story etwas an Schwung bevor gegen Ende wieder etwas mehr Fahrt aufgenommen wird. Manche Szenen und Charaktere wirken etwas düster und könnten kleinsten Zuschauern Unbehangen einflößen. In der Wirkung steht ein Mix aus Fantasy und Märchen im Vordergrund. Dabei wird so Manches durch den Kakao gezogen und erinnert mitunter sehr an die SHREK-Filme.
Die Figuren sind charakterlich größtenteils als liebevoll und manchmal etwas einfältig/trottelig ausgearbeitet. Und die Ratten sind die knuffigsten Nager seit RATATOUILLE.

Tricktechnisch ist die Optik sehr schwankend. Teils sieht man filigran herausgearbeitete Oberflächen, teils ist der Look sehr einfach, für heutige Animationsfilme fast altbacken gehalten.
Die Synchronisation (u.a. B. Pastewka) halte ich für gelungen, sie verleht dem Film einen besonderen Schwung und unterstreicht nochmals das Wesen der Charaktere und sorgt dafür, dass dem Film nicht in der Mitte allzusehr die Puste ausgeht.

Lustiges Animationsabenteuer, angelehnt an eine altertümliche Geschichte mit zumeist knuffigen Charakteren.
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KNOCK AT THE CABIN

#645 

Beitrag von MovieMan »

In einer weit vom Schuss gelegenen Waldhütte verbringt das gleichgeschlechtliche Paar Eric und Andrew gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Wen den Urlaub. Urplötzlich treffen an der Hütte auch der hünenhafte sanfte Leonard (D. Bautista), der gewaltbereite Redmont, die liebevolle Adriane und die bestimmende Sabrina ein und nehmen das Urlaubertrio als "Gefangene".
Sie verlangen von dem Trio, für ein hehres Ziel eine nahezu unmögliche Entscheidung zu treffen. Zudem muss diese Entscheidung unter Zeitdruck getroffen werden, da sonst unvorstellbar schreckliche Dinge geschehen würden.

Um sich die Spannung zu erhalten, ist es bei diesem Film zunächst unerlässlich, so wenig Vorinformationen (einchließlich Trailer) zu haben, wie irgendwie möglich. Daher habe ich an der Inhaltsbeschreibung auch enorm gespart.
In den ersten ca. 20-25 Minuten wir die Spannungsschraube unaufhörlich angedreht, danach sinkt der Spannungslevel auf ein mittleres Niveau, welches bis zum Ende nicht ganz gehalten werden kann. Dennoch liefert Regisseur M. Night Shyamalan hier einen seiner besten Filme seit langem ab. Es handelt sich um eine Romanverfilmung von THE CABIN OF THE END OF THE WORLD. Diesmal stehen keine sonderlichen Twists im Vordergrund sondern eine eher ungewöhnliche aber mystische Auflösung, die nicht alle Zuschauer zufrieden stellen dürfte. Dennoch halte ich auch das Ende für gelungen.
Das Hüttenspiel erinnert teilweise an Tarantinos THE HATEFUL EIGHT, wobei die Charaktere in Shyamalans Werk ganz ungewöhnlich agieren, fernab von einem 08/15 Homeinvasion Shlasher. Das verleiht dem Geschehen auch das Mystische wenn nicht gar schon etwas Religiöses.
Auf der Metaebene darf sich dann jeder selbst gedanklich austoben und rätseln, welche Themen der Film hier eigentlich aufgreift. Das ist dann wieder ganz typisch für einen Shyalaman.

Darstellerisch sprengt D. Bautista fast jede Szene, seine Erscheinung und vor allem die Art seines Spiels lässt ein ganz neue Seite von ihm erkennen, fast hin vom Actionstar zum Charakterdarsteller. In diese Richtuing sollten ihm weitere Rollen angeboten werden, vielseitig genug wirkt er allemal.

Durchweg recht spannender Mysterythriller, dem zum Ende leider etwas die Spannung ausgeht, aber noch ausreichend um einen der besten Shyalaman Filme zu sein mit einem überraschend charakterlich gewachsenen D. Bautista.
Aber seit gewarnt, zu viele Infos vor dem Film könnten euch die notwendige Spannung rauben.
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DIE AUSSPRACHE

#646 

Beitrag von MovieMan »

In einer streng religiösen Mennoitenkolonie in Bolivien versammeln sich mehrere von den Männern der Kolonie missbrauchte und geknechtete Frauen verschiedenen Alters auf einem Scheunenboden, um in dem ihnen aufgrund der Abwesenheit der Männer zur Verfügung stehenden Zeitrahmen, ihre Zukunft zu diskutieren. Es wird eine "demokratische" Wahl abgehalten, die zwischen Bleiben, Kämpfen und Fortgehen entscheiden soll. Protokolliert wird die Versammlung und Entscheidung durch einen jungen gelehrten Mann, der selbst aufgrund seiner Art bei den anderen Männern in Ungnade gefallen ist.

Regisseurin S. Polley hat sich der Verfilmung eines Romans, der diese realen Umstände in einer Mennoitengemeinschaft anprangert, angenommen. Zunächst hatte ich aufgrund des Looks der Umgebung sowie der Kleidung der Frauen Schwierigkeiten, den Film einer Zeit zuzuordnen. Das geschilderte Schicksal der Frauen wirkt gleich noch viel dramatischer, wenn man erfährt, dass das Geschehen so um den Zeitraum 2010 einzuordnen ist. Zunächst konnte ich gar nicht verstehen, dass es zu diesem Zeitpunkt noch solche extreme patriarchalische Gemeinden existieren.
Fast das ganze Geschehen spielt sich auf einem Heuboden einer Scheune ab, daher kann man es mit einem Kammerspiel gut vergleichen, hier eben als Scheunenspiel. Im Vordergrund steht der Austausch der Argumente für Bleiben, Kämpfen und Fortgehen. Dabei nehmen einzelne Charaktere eine bestimmte Haltung ein und bilden in der Diskussion einen Gegenpol, der durch die anderen Anwesenden immer wieder relativiert wird.
Einerseits kann man die Diskussion um das weitere Schicksal der Frauern als gelungen betrachten, als Aufbruch zu einem neuen Denken oder zu einem Denken überhaupt (weg vom reinen "Funktionieren"), andererseits kann dem Film vorgeworfen werden, beim und nach Austausch der Sachargumente nicht tief genug zu gehen. So habe ich das nach dem Film jedenfall in mehreren Kommentaren gelesen.
Ich habe beim Schauen des Films diesen als beginnenden Loslösungsprozess vom Patriarchat empfunden und bin hinsichtlich der Argumentationstiefe keineswegs enttäuscht worden. Das Durchringen, diesen Prozess überhaupt erst in Gang zu setzen und sich in einem für alle ungewohnten Prozess den eigenen Empfindungen sowie den Empfindungen anderer Personen auszusetzen, die durchaus trotz der gemeinsamen Situation als conträr betrachtet werden können, stand für mich im Vordergrund - oder kurz: Es geht um den Anfang eines solchen Prozesses.
Die sich aus diesem Anfang ergebenen Konsequenzen hätten für eine Verfilmung mehr an Spielzeit benötigt, die die besondere Bedeutung des Prozessbeginns dann untergraben hätte.
Zum besseren Verständnis der Schicksale werden in Rückblenden kleine Anekdoten erzählt, die auch die kammerspielartige Atmosphäre etwas auflockern.

Darstellerisch stechen drei Personen besonders hervor, R. Mara sowie C. Foy, die die entferntesten Pole in der Argumentation einnehmen.
Aber auch F. McDormand, die nur als eine kleine Randfigur in der Geschichte auftaucht, haucht jeder Szene die Einzigartigkeit ihrer Präsenz ein, ohne dass man diese Rolle auch nur annährend als Nebenrolle bezeichnen könnte.

Technisch sind die Farben dermaßen entsättigt, dass man meinen könnte, einen Schwarz/Weiß-Film anzusehen. Diese triste Farbgebung unterstreicht die dramatische Thematik. Die Entscheidung zu diesem Stilmittek kann ich verstehen, da leuchtende bzw. reale Farben dem Film ob seinem Inhalt eine unpassende "Fröhlichkeit" bescheinigen würden.

Dramatisches Scheunenspiel, inspiriert durch wahre Gegebenheiten, über einen Meinungsbildungsprozess einer Gruppe, wobei die Profikritiker nach meinem Geschmack zu Unrecht die Inszenierung als zu oberflächlich abtun.
Ob der Film mit seiner Nominierung für die Oscars als Bester Film Chancen auf einen Sieg haben wird, wage aber auch ich zu bezweifeln.
Das sollte aber niemanden, der an Dialogfilmen interessiert ist, davon abhalten, ins Kino zu gehen.
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ANT MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA

#647 

Beitrag von MovieMan »

Scott alias Ant-Man (P. Rudd) wird mit seiner Frau Hope alias The Wasp (E. Lilly) und der Tochter sowie Hopes Eltern (M. Pfeiffer und M. Douglas) in die Quantenebene geschleudert. Dort sehen sie sich einer Welt vielfältiger Wesen gegenüber. Schnell stellt sich heraus, dass Janet (M. Pfeiffer) dort kein unbeschriebenes Blatt ist. Die Ankunft der Familie stößt nicht gerade nur auf Freude der Bewohner der Quantenwelt. Dennoch ist es notwendig, eine Allianz gegen einen Superschurken zu schmieden.

Das neue Abenteuer entführt in eine bunte und abwechslungsreiche Welt, wie sie ähnlich auch im Film STRANGE WORLD zu bestaunen war. Die Form und Art der Umgebung samt den dort ansässigen Lebewesen ist bunt und vielfältig. Mir hat der sprechende Wackelpudding (war wohl Erdbeere) mit am besten gefallen. Dennoch wirkt alles sehr düster und bedrohlich. Und so geht es inhaltlich wie fast in mittlerweile jedem Marvel Film zu: Die Gefahr wird analysiert, gestellt und bekämpft. Das Ganze geschieht in gewohntem Bombast. Auch lässt man nochmals Erklärungen zu verschiedensten Zeitebenen ab, nicht wirklich neu.
Insgesamt ist das eher konzeptionell ermüdend und wirkt phasenweise langweilig. Manchmal habe ich Zweifel, ob die Macher des MCU selbst durch den Inhalt noch durchblicken. Ich tue das aufgrund dieser wechselnden Zeitlinienthematik schon seit längerem nicht mehr.

Die Einführung eines neuen Superschurken offenbart eine weitere Schwäche: Er will noch schurkischer und mächtiger sein als ein Thanos. Wo soll das eigentlich hinführen? Denn im Nachhinein wird ein Thanos mit seinem Wirken wieder infrage gestellt, dahingehend, dass es noch viel schlimmer kommen würde. Bald wird dieses ständige Überbieten lachhaft.

Gut fand ich, dass einem M. Douglas sowie einer M. Pfeiffer deutlich mehr Screentime eingeräumt wurde, sodass P. Rudd nicht den ganzen Film allein tragen musste. Den jedoch besten Auftritt hatte ein anderer Star, wenn auch nur für gefühlt Minuten. Das war dann für mich auch eine der besten Szenen des ganzen Films. Der Schurke bleibt schauspielerisch blass und ist kein Vergleich zu einem J. Brolin alias Thanos.

Technisch bewegt sich das Ganze auf hohem Mittelmaß. Das Bild war nicht immer scharf und der 3D-Effekt leider marveltypisch mau. Und das fällt diesmal doch mehr auf, da man noch die derzeit bestmögliche 3D-Technik eines AVATAR vor Augen hat.
Der Ton wiederum war dynamisch, wenn auch nach unten der Punch etwas gefehlt hat (kein Vergleich zu TOP GUN MAVERICK) und er gern noch räumlicher hätte sein dürfen.

Bildgewaltiger, inhaltlich jedoch ermüdeter Marvelkram mit guten Schauspielern, die fast vergebens gegen die inhaltlichen Schwächen der Geschichte gegenankämpfen.
Der vor dem Film gezeigte Trailer von GUARDIANS OF THE GALAXY 3 hat mir bereits deutlich mehr gefallen.
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MUMIEN - EIN TOTAL VERWICKELTES ABENTEUER

#648 

Beitrag von MovieMan »

Der skrupellose Archäologe Lord Carnaby stiehlt aus der von Mumien bewohnten Unterwelt Ägyptens einen Ring. Dieser Verlust bringt den ehemaligen Wagenlenker Thut in schwere Bedrängnis, denn ohne den Ring kann er den Pharao der Mumienstadt nicht milde stimmen bzw. nicht mit der Tochter des Pharaos, Nefer, anbandeln. So machen sich Thut, sein kleiner Bruder sowie Nefer auf in das heutige London, um den Ring wiederzubeschaffen. In London prallen dann Welten aufeinander, was für allerlei Missverständnisse und verrückte Situationen sorgt.

Lebendiges, buntes und fröhliches Animationsabenteuer eines der Macher der TAD STONES Reihe. Hier verbindet sich Culture-Clash nicht nur zwischen den Kulturen, sondern auch zwischen den Zeiten. Dass das alles unlogisch ist, kann dabei völlig egal sein.

Die Figuren sind familien- und kindgerecht recht fröhlich und lebensbejahend charakterisiert und der Film wartet mit einem der knuffigsten Haustiere ever auf. Kinder müssen daher nicht ängstlich sein. Der Film wirkt weit weniger bedrohlich als MAURICE DER KATER.
Im Gegenteil, Gesangs- und Tanzeinlagen verleihen dem Geschehen eine grundsätzlich positive Atmosphäre auch wenn gegen Ende hin und wieder die Mumie als mumifiziertes Skelett gezeigt wird.

Die Animation bewegt sich nicht auf Höchstniveau, was jedoch in keiner Weise stört, denn die Figuren sind trotzdem liebevoll gestaltet.

Familienfreundlicher Abenteuerfilm mit guten und lustigen Einfällen, in dem der Archäologe mal der Bösewicht ist. Gute Vorbereitung auf INDIANA JONES 5.
bild 7.55 Software 5.4.6.0, Vodafone Kabel TV, AVR Yamaha RX-A1080, Panasonic UHD 9004, Elac FS und CC 189 + TS 3030 + WS 1235 + Sub 2030 als 5.1.2 System, PS3, ATV4K

Kino ist das Größte !!! Geht mal wieder hin.

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FINAL CUT OF THE DEAD

#649 

Beitrag von MovieMan »

Die Dreharbeiten zu einem Zombiefilm laufen aus dem Ruder, schlechte Darsteller, motzender Regisseur und aberwitzig absurde Dialoge. Der Dreh darf nicht unterbrochen werden für 30 Minuten Film als One-Shot, also ohne Schnitt. Die Verwirrung des Kinozuschauers wird dann im Rest des Films entwirrt.

Mehr kann ich nicht schreiben, da sonst massive Spoiler folgen würden.

Eine französische Komödie um einen Zombiedreh nach einer japanischen Vorlage (ONE CUT OF THE DEAD), die ich jedoch (leider) bisher nicht gesehen habe. Mal sehen, ob ich das nachholen kann. Um die Spannung zu erhalten, wäre es jedenfalls besser, das Original nicht zu kennen.

Die Konstruktion der Geschichte ist ebenso einfach wie genial und macht neben den Darstellern auch den Kinozuschauern jede Menge Laune.
Alles sieht nach Low-Budget aus, was aber auch so gewollt ist und zum Gelingen des Films unentbehrlich ist.

Fungranate aus Frankreich mit witzigen Einfällen und absurd komischen Szenen.
Einfach mal ansehen.
Wie gesagt, mehr möchte ich aus Spoilergründen hier nicht schreiben.
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MISSING

#650 

Beitrag von MovieMan »

Teenager June soll ihre Mutter vom Flughafen abholen nachdem diese mit ihrem neuen Freund in Kolumbien Urlaub gemacht hat während June allein in LA geblieben ist. Als weder Mama noch Freund auftauchen setzt June alle Tasten in Bewegung, um ihre Mutter zu finden. Per PC nimmt sie Kontakt zu Menschen und Behörden vor Ort in Kolumbien auf. Jeder Schritt, der Richtung Auflösung geht, birgt zugleich ein neues Geheimnis.

Letztendlich sieht der Kinozuschauer einem Teenager beim Computern zu. Es gibt nur Bilder über den PC oder über Webcams bzw. Handys zu sehen.
Glücklicherweise sind die Texte voll lokalisiert (d.h. ins Deutsche übersetzt), denn es fällt schwer, beim Lesen mit dem Scrollen Schritt zu halten.
Obwohl sich das Geschehen sehr stationär gestaltet, entfaltet sich trotzdem eine gehörige Dynamik samt Spannungsbogen. Geschickt werden immer wieder neue Personen in das Geschehen einbezogen und neue Fährten gelegt, die manchmal auch in die Irre führen. So kann die Spannung recht gut gehalten werden, der Spannungsbogen reißt jedenfalls nie ganz ab.
Diese Art von Film verlangt dem Zuschauer mehr Aufmerksamkeit ab, da dieser mitunter ordentlich mitlesen muss, um Informationen zu sammeln. Der Zuschauer wird damit auch in eine Art Ermittlerrolle gedrängt.
Das ist spannend genug, sodass die mitunter Mittelmäßigkeit der Darsteller nicht groß ins Gewicht fällt.

Spannender Thriller für zwischendurch mit einer ganz eigenen Machart und Wirkung, auch wenn dieses Vorgehen nicht mehr ganz neu ist.
bild 7.55 Software 5.4.6.0, Vodafone Kabel TV, AVR Yamaha RX-A1080, Panasonic UHD 9004, Elac FS und CC 189 + TS 3030 + WS 1235 + Sub 2030 als 5.1.2 System, PS3, ATV4K

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