Ich war im Kino...

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THE LAST STOP IN YUMA COUNTY

#776 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Der Vertreter für Küchenmesser will einfach nur in der verlassenen, staubigen Einöde seinen Wagen auftanken. Da der Treibstoff aus ist, muss er das Warten auf den Tankwagen in dem der Tankstelle angeschlossenen Diner überbrücken. Nach und nach treffen weitere Gäste ein und jeder Gast hat eine andere Geschichte. Am Ende stellt sich die Frage, ob und ggf. wer das Diner wieder lebend verlässt.

Ganz frech bei Tarantino abgekupfert, nur statt verschneiten Bergen in die staubige Prärie verlegt.
Die Figuren sind gut zusammengestellt und die Spannung steigert sich, bis sie sich im Höhepunkt entlädt. Wie gesagt, da war jemand der Filmschaffenden Tarantinofan.
Außerdem wartet der Film mit einer Atmosphäre auf, in die sich der Zuschauer hineinversetzen kann.
Die darstellerischen Leistungen liegen im Mittelmaß, den Schauspielenden wird aber auch nicht viel abverlangt. Die Dialoge bedienen nur das Nötigste an Handlung, ansonsten spricht die Situation für sich.

Obwohl vieles an den Film geklaut ist und er nicht annähernd an das große Original heranreicht, wird man mit einem spannenden Thriller belohnt.
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AMELIA'S CHILDREN

#777 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Edward erhält von seiner Freundin ein tolles Geschenk. Er kann endich mit seiner leiblichen Familie in Portugal in Kontakt treten. Mit seiner Freundin Riley besucht er den abgelegenen Familienlandsitz, wo ihn sein Bruder und seine Mutter erwarten. Doch schon nach kurzer Zeit verhalten sich Brüderchen und Mami sehr merkwürdig. Und Edward täte gut daran, mal auf seine Freundin zu hören.

Der Film fängt schon sauspannend in der Vergangenheit an und macht dann einen Zeitsprung in die Gegenwart. Letztlich schaffen es Drehbuch und Regie schon von Anfang an, eine latente Bedrohungslage aufzubauen, die den ganzen Film über anhält. Dem Zuschauer ist bewusst oder unbewusst permanent unwohl ob der drohenden Gefahr, die von dieser Reise ausgeht.
Der Film beinhaltet spärlich Horrorelemente und spielt mit der Fantasie des Publikums, der Horror entsteht im Kopf.
Einen großen Anteil hat dabei die Figur der Mutter, die von A. Moreira sensationell verkörpert wird und die unter ihrer Maske nicht wiederzuerkennen ist.
Wenn Mutti dann so richtig los legt, läuft es einem ganz kalt den Rücken runter.

Dichter schaueratmosphärischer Grusler mit einer interessanten Geschichte und einer aufrecht erhaltenen Spannung über den ganzen Film.
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I'LL CRUSH Y'ALL

#778 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Gabriel, den man an seinem Ort auch Tarado nennt, ist Boxer und auch sonst im Leben nicht zimperlich. Nach einem Aufenthalt im Knast hat er sich entschlossen, ein ruhiges Leben in seinem Elternhaus zu leben. Als Papa das Zeitliche segnet und er eigentlich ganz ruhig seinen Tag verbringen könnte, holt ihn die Vergangenheit ein. Mehrere Gruppierungen sind der Auffassung, dass Tarado ihnen noch etwas schuldig ist. Doch der verteidigt seine Ruhe auf seine ganz eigene Art.

Herrlich durchgeknallte Actionkomödie, irgendwo zwischen CRANK und SWEETIE, YOU WON'T BELIEVE IT.
Die ganze Geschichte ist ein einziger Überlebenskampf für die Hauptfigur und spielt nahezu ausschließlich auf einem Hof. Die Auswahl der Waffen ist ungewöhnlich und irgendwann verliert man auch den Überblick, wer nun eigentlich von wem was will. Störend ist dieses Wirrwarr nicht, aber höchst unterhaltsam. Situationskomik sorgt für den notwendigen Spaß, für einen Film der sich selbst zu keiner Sekunde ernst nimmt. Es gibt ordentlich auf die Glocke, was auch an die alten Bud Spencer/Terence Hill Streifen erinnert. Dazu gesellt sich noch etwas Frauenpower und ab geht's.

Kurzweilige Haudraufaction für den Fun zwischendurch.
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NIGHTWATCH 2 - DEMONS ARE FOREVER

#779 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Vor Jahren sind Martin und Kalinka in den Räumen der Rechtsmedizin fast dem Serienmörder Wörmer zum Opfer gefallen (Inhalt des 1. Teils - NIGHTWATCH). Martins Tochter, Emma, ist nun Medizinstudentin und nimmt ebenfalls einen Job als Nachtwache in den Katakomben der Rechtsmedizin an. Und schon erwachen die alten Dämonen. In ihrem Entschluss beseelt, dem Grauen ein Ende zu setzen und den "Familienfluch" damit zu beseitigen, entschließt sich Emma zu einem fatalen Besuch, welcher nicht nur sie sondern auch alle ihr Nahstehenden in furchtbare Gefahr bringt.

Direkte Weiterendwicklung des ersten Teils nach einem kurzen Zeitsprung. Auch einige Schauspieler von damals wirken wieder mit.
Die Geschichte hat sich inhaltlich ebenfalls weiterentwickelt und die Storyline wartet mit Wendungen auf, die mal mehr, mal weniger überraschend sind.
Insgeasamt wird aber wieder diese klaustrophobische Stimmung in den dunklen Gängen des Institutes erzeugt, klug tonal abgemischt mit Hintergrundgeräuschen, die teilweise eine Reflektion der damaligen Ereignisse beinhalten und Eindruck auf die jetzige Haupotfigur machen. Das sind für mich sogar die gruseligsten Momente in diesem Film.
Im Gegensatz zum Erstling wird die Leichenhalle auch verlassen und die Handlung setzt sich zwischendurch an anderen Stellen fort.
Daraus entsteht dann auch eine dänische HALLOWEEN-Variante, sowohl durch den Ortswechsel als auch durch die Auswahl und das Handeln der Figuren (ich will nur nicht zuviel verraten).

Stimmungsmäßig wird eine Balance zwischen Grusel/Horror sowie Actionanteilen gehalten. Zwar sackt die Spannungskurve immer mal wieder leicht ab, zieht nach kurzer Zeit dafür auch wieder an. Das Drehbuch hat größere Längen vermieden, hätte aber noch ein wenig straffer sein können.

Stimmiges Sequel des damaligen dänischen Überraschungserfolgs, welches nicht ganz an das Original heranreicht, für einen spannenden Filmabend aber gut geeignet ist.
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WHEN EVIL LURKS

#780 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Auf dem Land in einem Wald, irgendwo in Argentinien, wird eine halbe Leiche gefunden. Das Brüderpaar, welches sich mit der Sache befasst, scheint seltsam "informiert" und sicher, was dahinter stecken könnte. Schon der nächste Besuch einer vom Zerfall gezeichneten Hütte und seinen Bewohnern bringt den Brüdern Klarheit. Zumindest ein Bewohner, wenn man ihn noch so nennen will, ist besessen und muss weg. Dafür gibt es Regeln. Doch wenn diese auch aus Dummheit nicht eingehalten werden, bahnt sich das Böse seinen Weg.

Harter Tobak aus Argentinien, der inhaltlich mal etwas anders gestrickt ist.
Während die Handelnden ganz überraschend von Anfang an wissen, womit sie es zu tun haben und wie man (theoretisch) dem Grauem begegnen muss, bleibt der Zuschauer zunächst in einer wissenden Leere gefangen. Nur nach und nach offenbart sich das ganze Grauen und seine Dimension für die Zuseher.
Die Tatsache, dass die Protagonisten eigentlich um die richtige Handhabung des Problems wissen, jedoch trotzdem stets (aus vielerlei Gründen) das Flasche tun, zerrt an den Nerven.
Zur Steigerung sind die Handlungen nicht zimperlich und optisch wird in ekelhafter Weise demonstriert, was es heißt, Dämonen den Kampf anzusagen.
Die Maske hat hier aus dem Vollen geschöpft und die Mägen von empfindsamen Zuschauern haben schon einiges zu tun und zu verdauen. Vor expliziten Einstellungen wird nicht zurückgeschreckt. Mit auflockernden Humor wartet dieses Werk nicht auf.
Es wird ein stellenweise ordentliches Tempo vorgelegt und sich nicht lange aufgehalten. Diese Konzeption erinnert an THE SADNESS und die unheimliche latent vorliegende Atmosphäre ist einem IT FOLLOWS gleich. Es gibt kein Entrinnen.

Heftiger Dämonenhorror aus Südamerika, der den Zuschauer bei all seinen Sinnen packt und auch nach dem Film nur ganz langsam wieder loslässt.
Im Einheitsbrei der heutigen Horrorfilmindustrie eine willkommene Abwechslung, indem das "Schema F" mal gehörig durchbrochen wird.
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PERFECT DAYS

#781 

Beitrag von MovieMan »

Hirayama putzt in Tokio Toiletten. Sein Leben ist zu einem großen Teil geordnet und einfach, er scheint damit sehr zufrieden. Abweichungen vom Tagesablauf mag er nicht. Und auch sonst hält er sich eher an die alten Werte und beschäftigt sich z.B. mit der Natur. Doch je mehr sein Tag aufgrund verschiedener Vorkommnisse vom gewohnten Ablauf abweicht, desto schwieriger wird für ihn die Situation, da er sich auch mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Zwei Stunden sieht man einer Person beim Toilettenputzen zu. Die erste Hälfte des Films hat etwas von MURMELTIERTAG. Erst nach dem Film ist mir bewusst geworden, warum der Film so konzipiert sein muss, er würde sonst nämlich schlicht und einfach nicht funktionieren. Man könnte die geringfügigen Abweichungen im Tagesablauf nicht erkennen und würde auch die Gemütslage des Protagonisten nicht verstehen.
Trotzdem ist so ein Film schon eine kleine Folter. Nach dem Film war man sich im Saal schnell einig, dass der Zugang zu Filmen von Wim Wenders durchaus des Öfteren recht sperrig sein kann.

Nicht gerade einfacher macht es das dargestellte Wetter. Große Teile spielen auch bei strömendem Regen. Die Farben sind entsprechend entsättigt und an die Stimmungslage der Handelnden angepasst.

Die Kamera ist halb dokumentarisch und fängt das Geschehen exakt ein. Die Schnitttechnik ist ebenso exakt und gibt die Eintönigkeit der Tätigkeit sowie das entschleunigte Leben Hirayamas perfekt wieder.

Asiatisch-typisch hat man teils auch Figuren entworfen, die leicht überkandidelt erscheinen und die manche Schauspieler agieren am Rande des Overacting. Ich denke, dass ich nicht nur der Synchro geschuldet.

Wim Wenders hat mit seinem Werk den japanischen Beitrag zu den diesjährigen Oscars geschaffen, in der Kategorie „Bester nicht englischsprachiger Film“.

Ich meine, der Film ist ein sperrig zugängliches Dokudrama mit einem Schluss, den jeder für sich selbst interpretieren muss. Denn mit der Deutungshoheit wird der Zuschauer dann allein aus dem Saal entlassen.
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MEAN GIRLS - DER GIRLS CLUB

#782 

Beitrag von MovieMan »

Leicht hat es Cady nicht gerade, als sie neu an die Schule kommt. Zuerst ist sie krasse Außenseiterin, mit der sich kaum jemand abgeben will. Doch auch solche Leute finden Anschluss, meist in einer Gruppe ebenfalls nicht Dazugehörenden. Dennoch versucht Cady mit aller Macht in die führende Girlsgroup zu kommen, deren Anführerin Regina bestimmt, wer was sagen darf, wer was anziehen, essen und wo sitzen darf, etc. So beschließen die Außenseiter, der Führungsriege mal etwas entgegenzuhalten. Aber auch Cady macht eine Veränderung durch, die nicht von allen positive gesehen wird.

OMG! Typisches klischeehaftes US-Highschoolgehabe und dazugehöriger Zickenkrieg.
Man kann nur froh sein, wenn man solchen Lebensabschnitten in der Realität irgendwie entkommen ist. Dann hat so ein Gehabe sogar etwas wie einen Funfactor, letztendlich ist das Getue um die Grüppchenbildung nur zum Fremdschämen – cringe, wie das wohl heute heißt.

Spannend ist die Story dann aber doch irgendwie, will man doch wissen, wie es ausgeht.
Die Schauspieler hängen sich voll rein und lassen in ihren Rollen (so hoffe ich doch) absolut die Sau raus. Solche Figuren sieht man in deutschen Filmen wie z.B. in FACK JU GÖHTE.

T. Fey hat neben dem Verfassen des Drehbuches noch eine Nebenrolle als Lehrerin inne.
Denn sie hat schon in dem Original von 2004 GIRLS CLUB - VORSICHT BISSIG mitgespielt. Insofern ist dieser Film nur eine Art angepasstes Remake mit einem Humor, der auch anders fokussiert und glattgebügelt ist.

Das Thema wird wohl nie alt werden. Insgesamt ein flotter Teenieunterhaltungsfilm mit Fremdschämfaktor wenn man sich mal ohne großes Niveau nur so berieseln lassen will.
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ARGYLLE

#783 

Beitrag von MovieMan »

Die Schriftstellerin Elly Conway (B.D. Howard) stellt auf einer Roadshow ihren Spionageroman „Argylle“ vor. Dieser handelt von dem gleichnamigen Agenten (H. Cavill), der mit seinem Freund Wyatt (J. Cena) die Welt vor einer schurkischen Institution retten will. Mit der Bahn unterwegs macht Elly die Bekanntschaft von Aidan (S. Rockwell), der nicht nur ihr Buch gut kennt, sondern auch noch eine Überraschung in petto hat. Von da an ist Elly Teil einer Spionagehatz durch mehrere Länder und mit jedem Tag lernt sie ein Stückchen dazu, vor allem über sich selbst.

Der Inhalt ist wesentlich detaillierter, sodass meine Beschreibung nur an der Oberfläche kratzt. Star des Films ist die klug gestaltete Storyline, die mit immer neuen Wendungen aufwartet und den Film trotz seiner Spielzeit von 140 Minuten nicht langweilig werden lässt.
Obwohl die Figuren teils überdreht sind und die Handlung alles andere als realistisch ist, macht das Zuschauen enormen Spaß. Der Funfactor steht hier ganz obenan.

Dank der launigen Spielweise des wirklich gesamtem Castes überträgt sich das auch auf den Zuschauer. Bei vielen Szenen hat man die Wahl: Finde ich das überzogen und doof oder einfach nur (positiv) albern und feiere ich den Film für seine aberwitzigen Ideen einfach nur ab.
Ich habe mich für Letzteres entschieden und kann jedem nur empfehlen, es gleich zu tun.
Denn in den Nebenrollen geben D. Lipa, B. Cranston und S.L. – Ich spiele überall mit – Jackson richtig Gas, egal wie viel Screentime sie überhaupt haben.

Da trüben auch die nur mittelmäßigen visuellen Spezialeffekte das Gesamtbild nicht, obschon es mich wundert, da SFX-Urgestein J. Dykstra (u.a. STAR WARS und KAMPFSTERN GALACTICA) als Ratgeber dort mitgemischt hat.

Meine Lieblingsszene ist choreographiert, knallbunt und wird mit „Run“ von L. Lewis musikalisch untermalt. Diese Szene drückt für mich derart die Stimmung des ganzen Films aus, dass ich sie in Dauerschleife betrachten könnte.
So habe ich den Streifen glatt bereits ein zweites Mal gesichtet und erst dann fällt auf, wie brillant die Storyline ist. Von Anfang an macht alles richtig Sinn, auch wenn das bei der ersten Sichtung kaum zu glauben ist.

Wer einen Vorgeschmack auf die Stimmung des Films haben will, schaut sich mal das Musikvideo von Ariana de Bose & Boy George auf YT an: „Electric Energie“. Keine Angst, dass ist komplett spoilerfrei und macht Partylaune pur.

Funfact an Rande: Das im Film so heiß umworbene Buch „Argylle“ gibt es wirklich. Den Spionagethriller kann man im Buchhandel erwerben, er hat 544 Seiten.
2. Funfact: Die Autorin heißt tatsächlich Elly Conway.
3. Funfact: Keiner wweiß,wer Elly Conway tatsächlich ist; es gibt aber lustigste Vermutungen dazu (nach dem Film mal Googeln).

Also runter vom Sofa, rein ins Kino und PAAAAArty!
Die schlechten Kritiken kann ich gar nicht teilen, nicht ansatzweise.
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DIE FARBE LILA

#784 

Beitrag von MovieMan »

Südstaaten der USA – Anfang des 20. Jahrhunderts: Ehemalige Sklaven führen ein teilweise „selbstbestimmtes“ Leben, doch es handelt sich um ein knallhartes Patriarchat. Wer dem Herrn im Hause widerspricht, muss Schläge ertragen. So und noch schlimmer ergeht es auch der jungen Celie. Schon gequält als Mädchen muss sie immer wieder Gewalt ertragen und leidet in ihrer „Ehe“. Noch mehr Kummer ergibt sich durch die Trennung von ihrer alles geliebten Schwester Nettie. Auch der Einzug von starken Frauen in ihr Leben kann ihr nur vorübergehend Halt geben. Fast stoisch erträgt sie ihr Schicksal, wartend auf den Tag, der alles ändert.

S. Spielberg produziert ein Remake seines eigenen Films aus 1985, damals noch mit W. Goldberg in der Hauptrolle und O. Winfrey in einer Nebenrolle. Winfrey tritt jetzt auch als CO-Produzentin auf.
Der Stoff hat zwischenzeitlich als Musical am Broadway die Zuschauer unterhalten und so ist dieses Remake zwar auch als Musical angelegt, doch durchgehalten wird das nicht.

Im ersten Drittel wird noch viel gesungen und getanzt. Das lässt aber immer mehr nach und der Film wird zu einem Dialogfilm. Trotz der bedrückenden Thematik sind die Musikstücke im Sound sehr fröhlich und zuversichtlich gehalten, so als wäre es die Aufgabe der Musik, den Protagonisten Mut zu spenden. Die Gesangseinlagen sind im Original belassen, jedoch deutsch untertitelt. Teilweise muss man sehr schnell mitlesen, sofern man den Text nicht so versteht.
Die Tanzeinlagen wirken merkwürdig, fast schon deplatziert. Irgendwie ergeben sie wenig Sinn, was man wohl auch eingesehen und sich später auf die Gesangseinlagen konzentriert hat.

Die Hauptdarstellerin der älteren Version von Celie (F. Barrino) spielt die Rolle unaufgeregt aber hängt ihre Seele voll hinein, sodass der Zuschauer mitleidet. Da die Geschichte über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten angelegt ist, wird die Entwicklung dieses Charakters schön ausgearbeitet.
Dass nur die weibliche Nebenrolle mit einer Oscarnominierung für D. Brooks bedacht wurde (zu Recht), kann man zwar kaum verstehen, aber es gibt halt nur 5 Nominierungen für die beste weibliche Hauptrolle – und die dort gelisteten Performances haben es in sich und sind allesamt verdient. Rein vom Können hätte Barrino trotzdem die Nominierung verdient.

Zusätzlich zu den glänzenden schauspielerischen Leistungen, sind die überaus gelungene und aufwendige Ausstattung des Films sowie die tollen Kostüme hervorzuheben. Da wurden weder Kosten noch Mühen gescheut. Ein Aufwand, welcher sich sichtlich gelohnt hat und viel zur Atmosphäre und Nachvollziehbarkeit des Films beiträgt.

Als Musical angesetztes Remake des diesmal nur produzierenden Regiemeisters Spielberg mit überraschend wenig Musicalelementen, dafür aber glänzenden schauspielerischen Leistungen (vor allem der Frauen) und toller Ausstattung und Kostümen, auch wenn die Thematik bedrückend und der Film insgesamt sehr ergreifend ist.
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NIGHT SWIM

#785 

Beitrag von MovieMan »

Der von Krankheit gezeichnete nicht mehr aktive Profibaseballer Ray bezieht mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ein neues Haus, dem ein schöner Pool angegliedert ist. Während Ray seine Bahnen im Wasser zieht und er sich langsam erholt, machen die anderen Familienmitglieder ganz andere Erfahrungen mit dem Pool. Erschreckende Dinge gehen im Pool vor und auch Ray macht bald eine Veränderung durch.

Wasser hat für mich schon immer etwas Unheimliches, da ich nicht gern Schwimmen gehe und der Gedanke, hilflos ertrinken zu müssen, gruselt mich immens.
So geht auch von diesem Pool ein unguter Vibe aus. Dazu hat man Elemente aus ES und SHINING hinzugefügt und lässt die Protagonisten immer schön in den Pool des Grauens hüpfen und abtauchen.

So generiert sich eine latente unwohl machende Grundstimmung beim Zuschauer, wartend auf das nächste Desaster.
Die Darsteller agieren auf B-Movie Niveau.
Gut gemacht sind die Soundeffekte, die schön von allen Seiten an die Zuschauer herangetragen werden und die unwohle Stimmung hervorragend unterstützen. Mit Jumpscares hat man sich zurückgehalten, sowohl schnitttechnisch als auch akustisch.

Ansonsten plätschert der Film trotz einer immer vorhanden Spannungskurve dahin, der gewisse Pfiff fehlt jedoch irgendwie, um ihn über das B-Movie Niveau hinaus zu heben.
Dieser feuchte Grusler ist eher etwas für zahmere Horrorabende, wo der Puls nur mittelmäßig getriggert, aber nicht an den Anschlag gebracht wird.
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BOB MARLEY: ONE LOVE

#786 

Beitrag von MovieMan »

Bob Marley fällt vor einem Konzert, mit dem er eigentlich Frieden in seine Heimat Jamaika bringen wollte, den politischen Wirren im Staat fast zum Opfer. Enttäuscht wandert er aus, zunächst nach London, und arbeitet weiter an seiner musikalischen Karriere. Er nutzt seine Musik, um vereinigend auf die Menschen einzuwirken und schließt sich den Rastafarie an, einer religiösen Glaubensgemeinschaft. Privat wird es zunehmend schwieriger für ihn und dann wird auch noch eine Krankheit bei ihm diagnostiziert.

Abriss verschiedener Stationen der Musiklegende, welcher aber mehr an der Oberfläche bleibt. Für ein Dokudrama ist der Film mit gerade mal 108 Spielminuten erstaunlich kurz geraten. Es werden zwar viele Sachverhalte aus Marleys Leben angesprochen, doch eine wirkliche Vertiefung der Beweggründe seines Handelns sowie die näheren Umstände bleiben oftmals eher nebulös. Das ist umso erstaunlicher, als dass sich ein Großteil seiner Fammilie an der Produktion des Films beteiligt hat. Manche Dinge werden nur angedeutet. Es wirkt so, als hätte man bewusst gesteuert, den Fokus auf seine "Mission" zu legen, den Menschen gegenseitigen Respekt und Frieden abzuringen. Die Schattenseiten seines Daseins mit der Drogensucht und "Vielweiberei" verheimlicht man zwar nicht, vertieft es aber auch nicht unnötig, vom tragischen Ende seines Lebens mal ganz zu schweigen.

Dennoch gelingt der Film, in dem K. Bend-Adir die Hauptrolle spielt. Dies geschieht überzeugend und mit Hingabe. Die Ähnlichkeit zum Original ist verblüffend und auch Ben-Adir lässt es sich nicht nehmen, ein paar Songs selbst zu singen/zu performen. Doch die meisten Stücke kommen aus der Konserve und liefern das Original.
Technisch wurde das wunderbar umgesetzt. Bei den Gesangseinlagen ist der Ton breitbasig und raumfüllend aufgesetzt und in einer Klarheit abgemischt, die auch in Musikfilmen nicht immer selbstverständlich ist. Umso schöner wirken die Reggae-Rhythmen und Marley Songs.

Biopic mit passablem Hauptdarsteller, leider storymäßg etwas lückenhaft und ausgesucht sowie oberflächlich , dafür aber mit toller Musik und immer noch aktueller Message.
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ws163
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#787 

Beitrag von ws163 »

MovieMan hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 18:27
Obwohl die Figuren teils überdreht sind und die Handlung alles andere als realistisch ist, macht das Zuschauen enormen Spaß. Der Funfactor steht hier ganz obenan.

Also runter vom Sofa, rein ins Kino und PAAAAArty!
Die schlechten Kritiken kann ich gar nicht teilen, nicht ansatzweise.
Dem kann ich nur zustimmen. Die 140 Minuten sind so schnell rum, merkt man garnicht und sitzen bleiben sollte man auch nach dem Schluss vom Film :D

Das mit dem Kritiken ist auch so ne Sache. Ich ignoriere Sie inzwischen. Wenn ich einen Film sehen will, schaue ich ihn mir an und bilde mir meine eigene Meinung dazu. Z.Zt. wird ja jeder Marvel/DC-Film runter gemacht. Ich hab mit trotzdem Aquaman und Marvels angeschaut. Nur weil Kritiken schlecht sind, sollte man sich nicht davon abhalten lassen und ins Kino gehen.

Gruß
Wolfgang
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MADAME WEB

#788 

Beitrag von MovieMan »

Cassandra (D. Johnson) arbeitet als Sanitäterin in NY. Nach und nach endeckt sie ungeahnte Fähigkeiten und trifft auf 3 Teenies, denen der mysteriöse Ezekiel nach dem Leben trachtet. Obwohl nicht wissend was das alles bedeuten soll, rettet sie die Mädchen und flüchtet mit ihnen. Trotz aller Unterschiede raufen sich die Vier zusammen und treten Ezekiel entgegen.

Spin-Off aus dem Spiderman-Universum. Die Fähigkeiten Cassandras sind aber völlig andere. Mit einer neuen Idee soll eine neue Superheldin oder Truppe eingeführt werden. So richtig zünden will der Funke nicht. Zwar gibt D. Johnson schon ordentlich Gas, hebt sich aber mit einer leicht überdurchschnittlichen Weise schon derart von den anderen Akteuren ab, dass noch auffälliger wird, wie blass die anderen Figuren sind. Auch der Bösewicht bleibt schlapp.
All das liegt aber eher an einem uninspirierten Drehbuch. So richtig wussten die Schreiber wohl nicht, wo es lang gehen soll und wie man eine frische Idee mit Potential kreativ auf die Leinwand bringen soll.
Und so bekommt der Zuschauer eine 08/15 Superheldengeschichte präsentiert, die nur marginal neue Akzente setzen kann. Aus der Idee hätte man schon mehr machen können.

Schnell merkt man, dass man es mit einer Produktion zu tun hat, die vom Budget her heute auch als gute TV-Produktion hätte durchgehen können.
Die Tricktechnik ist erkennbar mittelmäßig und kann mit den größeren Marvel-Kinoproduktionen nicht ganz mithalten. Im Vorspann steht zwar Marvel drauf, aber so richtig wirkt es nicht danach. Während man z.B. bei Iron Man oder den Avengers noch viel Marvel Tamtam im Vorspann hat, wird hier nur kurz eine Marvel Association dokumentiert, als würde man sich von dem Projekt schon gleich am Anfang distanzieren.

Marvel angelehnte Einführung einer neuen Superheldin mit einer ganz passablen D. Johnson in der Hauptrolle, dargebracht als Low-Budget Produktion und weit entfernt von einem Blockbuster. Marvel Fans riskieren vielleicht dennoch einen Blick.
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THE PALACE

#789 

Beitrag von MovieMan »

Ein Luxushotel in den Schweizer Alpen in der Silvesternacht der Jahrtausendwende. Der Direktor (O. Masucci) schwört die Belegschaft ein, denn in ein paar Augenblicken kommt die verwöhnte, illustre Gesellschaft, um das Jahr 2000 zu begrüßen, immer Angst habend der Millennium-Bug könnte schon in dieser Nacht das Ende der Welt herbeiführen. Also soll ein letztes Mal so richtig abgefeiert werden.

Regisseur R. Polanski hat für diese Komödie Altstars wie z.B. J. Cleese, M. Rourke und F. Ardant versammelt, deren Figuren je eine Einzelgeschichte haben. Der Witz und Humor ist gewöhnungsbedürftig, sicherlich nicht jedermans Sache und aus der Zeit geschlagen. Am besten hat mir noch O. Masucci als gestresster Hoteldirektor gefallen. J. Cleese macht nochmal auf Monty Phyton und M. Rourke gibt den Großkotz. Überraschend ist, dass da dann auch noch ein Darsteller wie M. Peschel eine Rolle ergattert hat, der sogar noch eine besondere Bedeutung zufällt.

Der Film läuft mehr oder weniger so dahin, aml mit mehr mal mit weniger Tempo, immer einen Witz (jedenfalls was Polanski dafür hält) eingestreut und dennoch fand ich den Film ganz amüsant und kann die ultraschlechten Kritiken nicht teilen. Aber mein Humor ist eben auch etwas altbacken und zumendest Schmunzeln kann ich über das Gezeigte.
Der Film lebt von den merkwürdigen aber stilisierten Figuren und den äußerst absurden Ideen, die auch manchmal an der Geschmacksgrenze des Zuschauers kratzen dürften. Gemein haben die Ideen, dass es sich fast ausnahmslos um die Luxusprobleme der reichen Gesellschaft dreht. Wie meinte aber der betagte Herr neben mir im Kino nach dem Film?: "Der Film war voll Scheiße". Nun, er hatte eine solche Komödie wie TANZ DER VAMPIRE erwartet und war sichtlich und hörbar enttäuscht. Dennoch hat er auch Recht, so genial wie der Vampirfilm ist dieser Film wahrlich nicht, doch als "voll Scheiße" würde ich ihn auch nicht betiteln. Man merkt Polanski nun eben sein Alter an, welches sich auch in der Produktion und im Inhalt widerspiegelt.

Im Film gibt es kurze Passagen, die als Zeitdokument gelten und einem in Erinnerung rufen, wie ein bis heute düsteres Kapitel der politischen Weltgeschichte begann. Das hat Polanski sensationell in die Story einfließen lassen - auch wenn es einem kalt den Rücken runterläuft.
Das Ende des Films schien mir ziemlich abrupt und fühlte sich merkwürdig an. Doch mit ausgiebiger Nachbetrachtung des Gesehenen finde ich es nun richtig gut und dem Ton des Films entsprechend und stimmig.

Für den einen oder anderen wird diese Komödie sicherlich ein zweifelhaftes Vergnügen sein, mir hat es durchaus gefallen und ich hatte in der Matinee einen guten Start in den Tag.
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LISA FRANKENSTEIN

#790 

Beitrag von MovieMan »

Nach dem Tod von Lisas Mutter hat sich ihr Vater eine neue Frau genommen und Lisa muss nach örtlicher Veränderung nun das Haus mit Stiefmama und Stiefschwester Taffy teilen. Nicht nur in dieser neuen Familie, auch in der Highschool ist sie Außenseiterin und verbringt ihre Zeit lieber auf einem alten viktorianischen Friedhof. Bis eines Nachts einer der Toten zum Leben erwacht und Lisa "bedrängt". Doch schon bald beginnt eine wundersame Beziehung zwischen den beiden und gemeinsame Unternehmungen wie z.B. das Besorgen von Körperteilen lassen Lisas Herz höher schlagen. Und ihre Nähkünste können sich auch sehen lassen.

Teenie Romanze im Gothic Look, der aus einem Tim Burton Film stammen könnte gepaart mit morbider Romantik wie aus WARM BODIES.

K. Newton gibt eine zum Dahinschmelzen süße und fiese Lisa ab, während C. Sprouse als Untoter die Herzen der Mädchen erobern dürfte.
Aber auch C. Gugino als wirklich böse Stiefmutter spielt ihre Rolle herausragend gut. Ja, da werden schöne Klischees, wie u.a. auch das ganze Highschool-Gedöns erfüllt, aber irgendwie hat der Film schon was - zumindest wenn man in romantischer Stimmung ist.

Für alle, die sich in der noch kalten Jahreszeit nach etwas Wärme und Romantik sehnen - und morbiden Humor vertragen können.
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DUNE: PART TWO

#791 

Beitrag von MovieMan »

Auf der Flucht vor den Harkonnen ist Paul Atreidis mit seiner Mutter bei den Fremen untergekommen. Doch die Harkonnen unter der Führung von Baron Vladimir geben nicht auf, die Familie Atreides weiter zu verfolgen und im Sinne des Imperators noch mehr Spice auf dem Wüstenplaneten abzubauen sowie die Fremen zu unterjochen. Zwischenzeitlich erhält Paul einen neuen Stellenwert unter den Fremen. Unzufrieden mit der Leistung der Harkonnen nimmt der Imperator selbst den Weg nach Arrakis auf sich. Die Fremen und Paul erhalten von unerwarteter Seite Hilfe, doch innere Spannungen unter den mental tätigen Bene Gesserit führen zu einer gefährlichen Entwicklung. Nur die an Pauls neuer Rolle zweifelnde Fremenfrau Chani scheint noch einen Überblick über das Ausmaß der Wirrungen zu haben.

Halleluja, Regisseur D. Villeneuve macht da weiter wo er aufgehört hat. Der Film schließt inhaltlich an das Ende des ersten Teils an. Es gibt nicht viele Veränderungen. Das Setting ist geblieben, ebenso wie die Figuren und deren Darsteller. Eingeführt werden vorsichtig nur ganz dezent neue Charaktere, einer davon bleibt im Gedächtnis: Feyd-Rautha - aus dem Hause der Harkonnen, gespielt von A. Butler. Seine Einführung und die gleichzeitige Vertiefung der anderen Charaktere machen diesen Film aus. Fast sensationell ist die Darstellung der Heimat der Harkonen gelungen. Die Handlung wird vorangetrieben und inhaltlich komplexer dargeboten als noch in Teil 1.
Gefühlt halb Hollywood (u.a. T. Chalamet, Zendaya, R. Ferguson, J. Brolin, F. Pugh, D. Bautista, C. Walken, S. Skarsgard, C. Rampling...) befindet sich im Cast, der wieder spielfreudig die Guten, die Zweifelnden und die Bösen wiedergeben. Ein richtiger Ausfall ist nicht zu erkennen, außer dass Zendaya sich mal etwas mehr Mimik gönnen könnte.
Die Geschichte legt nach Teil 1 nochmals eine Schippe drauf und so langsam fängt man als Zuschauer an, die Welt von Arrakis sowie die verschiedenen Völker, deren Handlungen und Beweggründe besser zu verstehen. In den fast 3 Stunden Spielzeit sollte man jedoch gut aufpassen, damit man an einigen Stellen noch mitkommt und das Hinterherdenken nicht durcheinander gerät. Doch es fügt sich alles zu einem großen Ganzen zusammen und bleibt stimmig. Inwieweit das nun dicht an der Romanvorlage bleibt, kann ich nicht beurteilen.

Als sei die Handlung nicht schon atemberaubend genug, wird das Ganze noch in eine famose Optik gepackt. Einerseits sind die Stets recht einfach gehalten, andererseits entfacht die Darstellung trotzdem eine bombastische Wirkung und einen Sog, dem sich der Zuschauer nicht oder nur selten entziehen kann. Solche Filme sind für die große Leinwand gemacht (Gruß an das IMAX in Leonberg!). Ob nun die Massenszenen, der Blick über die sandige Einöde oder die Darstellung der gewaltigen Raumschiffe und der Sandwürmer, alles bleibt stimmig und unterstützt den Film in seinen Aussagen zu den vorherrschenden Themen wie Kolonialismus und Religion.
Anders als beim letzten AVATAR dienen die Schauwerte der Story und überspielen nicht nur ein an Stellen einfallsloses Drehbuch.
Die visuellen Trickeffekte sind auf Blockbusterniveau und fallen denen von Teil 1 gegenüber nicht ab.

Noch eindrucksvoller kommt der Ton daher. Das Sounddesign ist einmalig und gewaltig. Der Ton ist dynamisch, druckvoll und räumlich. Dazu ist der Score von Hans Zimmer so eingearbeitet, dass man manchmal zwischen Filmton und Score gar nicht mehr unterscheiden kann, eine perfekte Symbiose. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass man einen solchen Score unabhängig vom Film gerne hören möchte. H. Zimmer lässt seiner Kreativität freien Lauf und die Filmsounddesigner schleudern das akustische Happening dem Zuschauer nur so entgegen, in IMAX Kinos sicherlich nicht nur zum Hören sondern auch zum Mitfühlen, eben mittendrin statt nur dabei.

Insgesamt sehe ich den zweiten Teil noch vor dem ersten, so wie viele das von STAR WARS behaupten und Episode 5 als besseren Teil der Saga als Episode 4 bevorzugen.
Hoffentlich legt Villeneuve noch mal mit einem 3. Teil nach.

In allen Belangen bombastisches Blockbusterkino mit dichter Erzählstruktur nach Romanvorlage, dargebracht mit Technik auf Höchstniveau und exquisitem Cast. Da lohnt sich der Gang in das nächst größere Lichtspielhaus allemal, eure Euronen sind da gut angelegt.
Fast 3 Stunden gibt es was für das Hirn, das Herz, die Augen und auf die Ohren :D
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ZONE OF INTEREST

#792 

Beitrag von MovieMan »

Das KZ in Ausschwitz 1943: Lagerkommandant Höß (C. Friedel) lebt auf einem idyllischen Grundstück direkt an der Mauer des Lagers. Seine Frau Hedwig (S. Hüller) kümmert sich um den Haushalt und die Kinder, unterstützt von persönlichen "Helfern". Jeden Tag zeigt sich Idylle pur, bis Höß zur Beaufsichtigung/Leitung eines anderen Lagers abberufen wird.

Der Film gibt wahre Begebenheiten wieder. Sowohl die Familie Höß gab es als auch die Villa direkt an der Mauer des KZs.
Die ersten gut 20 Minuten erwartet den Zuschauer mehr eine Doku. Die Kamera begleitet den Tagesablauf der Familie, der oberflächlich betrachtet recht normal scheint, denn Blicke in das KZ erbleiben einem -soviel sei gespoilert - glücklicherweise erspart.
Dennoch wird einen das nackte Grauen packen. Einzelne Handlungen, Gespräche, etc. sowie die brutale Beiläufigkeit der Situation aus Sicht der Familie Höß lassen einem den Atem stocken. Als Zuschauer weiß man nur schwer wohin mit dem aufkommenden Ekel, man möchte sich permanent abwenden und kann schwer fassen, was man da sieht. Der Krieg und Rassenwahn der Nazis hat zumindest aus Einigen wahre empathie- und emotionslose Monster gemacht. Friedel und insbesondere Hüller spielen mit so brutaler Eiseskälte, dass man im warmen Kinosaal am liebsten doch noch mal die Jacke anziehen will.

Verstärkt wird das durch die Bildgebung, entsättigte Farben unterstützen den dokumentarischen Look und passen sich dem üblen Grundton des Films in seiner Aussage an. Zudem sind vor neuen Kapiteln "Szenen" eingebaut worden, die noch vollends verwirrend scheinen. Doch aufmerksamen Zuschauern und vor allem Zuhörern entgeht nicht, was es mit diesen Szenen auf sich hat, sodass bei jedem nur halbwegs normal empathischen Menschen das Grauen im Hirn und vor dem geistigen Auge weiter an Eindruck gewinnt.

Heute Nacht ist Oscarverleihung und ich plädiere schon jetzt dafür, diesen Film mit dem Preis für den besten Ton zu vergeben.
Was man hier geschaffen hat, ist eine Glanzvorstellung im Soundmixing. Die ganze Zeit des Film über, sofern sich die Handlung in der Villa abspielt, hört man im Hintzergrund Lagergeräusche - nur leise, aber in aller Klarheit abgemixt. Trotz der im Vordergrund sich abspielenden Handlung, oftmals mit Dialog, können diese Geräusche nicht ausgeblendet werden. Damit braucht man zur Verdeutlichung der Sinnhaftigkeit des Lagers aus Sicht der Nazis auch gar keinen optischen Einblick in das Lager. Man ist durch die Soundkulisse im Hintergrund bestens informiert. Dieser Umstand wird allein durch das Soundmixing erreicht. Eine bessere Abmischung mit einer höheren Wirkung habe ich noch in keinem anderen Film vernommen. Damit wird das Grauen für den Zuschauer an die Grenze des Erträglichen geführt.

Nach dem Film ist Ruhe im Saal und jeder verlässt schweigend und betreten das Kino. Ein fröhlicher Kinogang sieht anders aus und fühlt sich vor allem anders an. Dennoch bleibt es ein Appell gegen das Vergessen und an unsere Verantwortung für alle kommenden Wahlen.
Schwer erträgliche Geschichtsstunde mit hervorragenden Hauptdarstellern und einer durch vorwiegend dem Sound generierten Nachdrücklichkeit, der sich wohl kaum ein Zuschauer entziehen kann.
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WUNDERLAND - VOM KINDHEITSTRAUM ZUM WELTERFOLG

#793 

Beitrag von MovieMan »

Die Zwillingsbrüder Braun haben in Hamburg eine Institution geschaffen: Das Miniatur Wunderland. Die Welt wird in ihren Auszügen auf einer Eisenbahnanlage dargestellt, möglichst nah an der Realität. Doch nicht die Bahnen selbst sondern das ganze Drumherum ist der eigentliche Spaß.
Diese Dokumentation verdeutlicht die Intuition, die hinter diesem Projekt steckt.

In Interviews werden die Brüder samt ihrer Idee dem Zuschauer nahegebracht und die Grundidee samt Stationen ihrer Realisierung werden aufgezeigt, ebenso wie die emotionalen Beweggründe. Die Braun-Brüder geben sich dabei authentisch, ehrlich, emotional und sympathisch. Aber auch abseits der persönlichen Geschichte der Brüder wird deutlich wie eine Idee und der Glaube daran im wahrsten Sinne des Wortes Gestalt annehmen kann, wenn man willens ist, sich von seinem Vorhaben nicht abbringen zu lassen.
Spannend ist auch der Teil der Geschichte über eine internationale Zusammenarbeit unter Modellbauern.

Optisch wird das Ganze mit Großaufnahmen von der Anlage eingefangen, wobei die Kamera den der Anlage innewohnenden Mikrokosmos aus einer ganz bestimmten Perspektive einfängt. Zusätzlich stellt man die Brüder als Miniaturfiguren in ihrer eigenen Anlage dar. Das unterstreicht nochmals die emotionale Seite der Geschichte und ist tricktechnisch hervorragend eingefangen.

Für alle, die noch nicht die Anlage besichtigt haben und alle, die schon da waren und noch etwas Neues entdecken können.
Ein emotionaler Werbefilm über eine hamburger Institution von Weltrang.
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DRIVE-AWAY DOLLS

#794 

Beitrag von MovieMan »

Die Lesben Jamie und Marian überführen auf dem Weg zu Marians Tante einen Wagen nach Tallahassee, ohne zu wissen, dass im Kofferaum eine Fracht liegt, die andere Leute gern in ihren Händen gewusst hätten. So werden die beiden gejagt und versuchen, solange es geht, Profit aus ihrem Fund herauszuschlagen.

Regisseur E. Coen - Teil der legendären Coen-Brüder - hat in einem Soloprojekt zugeschlagen. Typisch für den anarchischen Humor spielt der Film diesmal in der queeren Welt von Lesben, wo alte weiße Männer mit alten Vorstellungen auf junge unabhängige Frauen treffen. Das führt Coen-typisch zu allerlei irrwitzigen und absurden Szenen und Dialogen. Die Figuren (Gangster, Autohändler, Girls, Politiker..) sind schön stilisiert und man nimmt sich nicht so richtig ernst.
Die Art der Fracht selbst wird etwas länger geheim gehalten und dem Zuschauer mit einer Art Knalleffekt präsentiert. Und während man noch dabei ist, die Kinnlade nach oben zu korrigieren, steht auch der nächste Actionteil wieder an.
Manchmal erinnert der Film an eine seichtere Ausgabe von PULP FICTION, aber mit ähnlichem Irrsinn.
Ein P. Pascal, M. Damon und eine M. Cyrus haben sichtlich Spaß an den Kurzauftritten.

Die Spielzeit wird gar nicht unnötig in die Länge gebracht, nach knapp 90 Minuten ist Schluss mit dem kurzweiligen Vergnügen und der Zuschauer kann den Saal grinsend verlassen.
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IMAGINARY

#795 

Beitrag von MovieMan »

Plüschteddy Chauncey ist der neue Freund der kleinen Alice, die mit ihrem Vater und ihrer Schwester in das Elternhaus der Stiefmutter Jessica zieht. Chauncey wird jedoch bald mehr als ein Freund und Alice verfällt seinem aufdringlichen Charme. Dadurch wird die gesamte Patchworkfamilie in Gefahr gebracht und Jessica mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Nach diversen Killerpuppen (CHUCKY, ANNABELLE, M3GHAN....) lässt plötzlich ein Kuscheltier das Böse in die Welt hinein.
Sonderlich spannend ist das nicht. Daran ist jedoch nicht die Blutleere des Films sondern seine Storykonstruktion schuld. Der Spannungsbogen kann nicht durchgehend gehalten werden und bricht immer wieder zusammen. Ganz so schlecht, wie der Film allerdings in anderen Rezensionen wegkommt finde ich ihn denn doch nicht. Am Anfang wird Spannung aufgebaut, doch das fällt nach ein paar Minuten in sich zusammen und es dauert, bis die Thrillerschraube wieder anzieht - ein langer aber doch immerwährender Prozess, nichts für Ungeduldige. Die ersten zwei Drittel bedient sich der Film dann auch standesgemäß im üblichen Genre, das letzte Drittel driftet dann in die Fantasyecke ab, muss man mögen.
Der Horror ist überschaubar, bei mir bestand latent leichter Grusel, eher im Sinne einer mulmigen Grundstimmung. Leider werden auch gut angesetzte Szenen von ihren Möglichkeiten nicht voll ausgespielt, mutmaßlich weil die weiterführende Idee dazu fehlte.

Die schauspielrischen Leistungen bewegen sich im Mittelmaß, obschon man P. Braun, die die junge Alice spielt, positiv hervorheben muss. Die kleine Göre wird von ihr gut rübergebracht.

Visuell-technisch ist der Fantasyteil ganz ordentlich gelungen. Akustisch verzichtet man auf Jumpscares. Im Schnitt und von den Kameraperspektiven hätte man viel mehr herausholen können. Die/das Monster wirkt manchmal etwas merkwürdig und erinnert eher an FIVE NIGHTS AT FREDDY'S.

Schwächelnder Puppenhorror ohne durchgehenden Spannungsbogen, dafür mit Inspirationslöchern - was insgesamt für wenig Grusel sorgt.
Der Film ist zumindest kein Grund, hinterher seinen Lieblingsteddy zu Hause nicht mehr zu lieben.
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KUNG FU PANDA 4

#796 

Beitrag von MovieMan »

Eigentlich soll Panda Po einen Nachfolger für sein Drachenkriegerdasein benennen, damit er in den Rang eines spirituellen Meisters aufsteigen kann, doch eine Bedrohung hält ihn von dieser für ihn unangenemen Wahl ab. Zusammen mit der Füchsin Zhen macht er sich auf, um dem schrecklichen Chamäleon das Handwerk zu legen. Dabei erlebt nicht nur Po eine Überraschung.

Mit flotten Sprüchen durch die Gegend zu werfen, hat Po nun gelernt. Er wirkt deutlich reifer als in den vorangegangenen Teilen, er hat sich entwickelt.
Der Humor ist gleich geblieben und artet manchmal fast (aber nur kurz) bis zum Klamauk aus. Die Story ist eher abenteuerlich und kindgerecht, die FSK ist ab 6, geht es hier und da etwas düster zu. Doch groß ängstigen muss sich ein Kind nicht, da bedrohliche Situationen immer mit Humor wieder aufgefangen werden. Außerdem überwiegt bei der Hauptfigur eh der Knuddelfaktor.
Erwachsene dürften sich zwar nicht langweilen, doch der Film ist klar auf das jüngere Publikum zugeschnitten.

Technisch ist alles beim Alten. Die graphische Darstellung der Animation ist gleich geblieben und teils recht detailarm. Der Look erinnert eher an die Anfänge der neuen Aniomationsfilme. Störend ist das aber nicht.
Der schöne fernöstliche Sound wurde u.a. von Hans Zimmer komponiert. Da lohnt sich auch ein Zuhören im Abspann.

4. Animationsabenteuer des Knuddelpandas, zugeschnitten auf Kinderpublikum.
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MILLER'S GIRL

#797 

Beitrag von MovieMan »

J. Miller (M. Freeman), Literaturprof an der Uni, trifft auf die junge talentierte Studentin Cairo (J. Ortega). Geflasht von deren Wissen um Literatur und ihren Zielen unterzieht er sie einer ganz besonderen Förderung und verschafft sich somit vielerlei Probleme. Eine Situation die Cairo gern ausnutzt.

Man kann diesen Film auch als Duell bezeichnen. Eigentlich wissen beide Figuren sehr genau, worauf sie sich einlassen. Die Frage ist nur, wer geht wie weit um die Oberhand zu behalten.
Durch das Drehbuch werden beide Hauptakteure zur Höchstleistung angestachelt. Einerseits M. Freeman, der mit Gestik und insbesondere feiner Mimik seine Emotionen transportiert und zu gefallen weiß und andererseits J. Ortega, die allein mit Ihrem Dasein bzw. dem einen und anderen Auftritt geradezu die Leinwand sprengt und herrlich das Miststück raushängen lässt. Man hat das Gefühl, dass die Situationen permanent kurz vor der Explosion (egal in welche Rcihtung) stehen. Das verleiht Spannung und macht aus dem Drama stellenweise fast einen Thriller.
Erreicht wird das jedoch nur mit der sehr guten Kameraarbeit und den schönen Einstellungen sowie durch die Schnitttechnik.
Die Closeups aus ungewöhnlichen Winkeln sowie der Bildausschnitt und die Länge der Einstellungen in diesen Szenen sind ein Traum.
Beides zusammen holt die maximale Wirkung aus jeder Szene heraus. Manchmal geschieht das nur beiläufig und ich wurde mir der guten Arbeit von Kamera und Schnitt erst im Nachhinein bewusst, als ich mich fragte, warum der Film so auf mich wirkte, wie er es tat.

Kurzweiliges teils thrillerähnliches Drama mit zwei super aufgelegten Hauptdarstellern und einer feinen unterstützenden Technik bei Kamera und Schnitt.
Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und teile die vielen schlechten Bewertungen, die ich im Nachhinein gelesen habe, gar nicht.
Für mich ein kleiner feiner Film und eine positive Überraschung, mit der ich so nicht gerechnet habe.
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OH LA LA - WER AHNT DENN SOWAS?

#798 

Beitrag von MovieMan »

Im Herrenhaus der weinanbauenden Aristokratenfamilie Bouvier-Sauvage trifft sich das Ehepaar Martin (er Autoverkäufer) mit den noblen Gastgebern, da sich die Kinder der beiden Familien verbandelt haben. Es ist das erste Aufeinandertreffen und zur Überraschung aller haben die Kinder DNA-Nachweise über die Herkunft/Abstammung (nach Nationalitäten) eines jeden Elternteils machen lassen - zum Spaß und um die Situation aufzulockern. Doch jeder geöffnete Umschlag vergrößert die Katastrophe.

C. Clavier (MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER) und D. Bourdon geben die französischen Sturköpfe in einer französischen Komödie, die man als Mixtur von DER VORNAME und GOTT DES GEMETZELS bezeichnen kann. Fast kammerspielartig geht es auf dem Anwesen zu.
Der Humor ist sehr speziell und auf sämtlich bekannte Klischees verschiedener Nationen ausgerichtet. Jeder muss selbst wissen, ob das noch zeitgemäß ist. Manchmal hatte das Treiben schon einen Anflug der alten Komödien mit L. De Funes. Dabei ist der Humor ziemlich boshaft und teils hemmungslos übertrieben. Wer über die grundsätzliche Thematik gut hinwegsehen kann, wird mit einer lebendigen Komödie belohnt, die zum Ende immer mehr in das Absurde abgleitet. Doch die Franzosen wären nicht die Franzosen, wenn sie nicht wüssten wie man das Ende auch für den Zuschauer versöhnlich gestalten kann.

Zwei Hitzköpfe geben ordentlich Gas und stellen die Gefühlswelt ihrer Kinder ordentlich auf die Geduldsprobe und unterhalten das Publikum damit ausgiebig, sofern dieses sich in der Thematik wohlfühlt.
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GHOSTBUSTERS: FROZEN EMPIRE

#799 

Beitrag von MovieMan »

Die neue Generation der Ghostbusters soll schon gleich wieder außer Dienst gestellt werden. Doch eine neue Entität des Bösen versucht NY auszulöschen und so ziehen sie gemeinsam mit ein paar alten Haudegen gegen die Geister zu Felde.

Nach dem Torwächter und dem Schlüsselmeister kommt nun der Feuermeister. Obwohl an der Konstruktion der Story nichts wirklich Neues ist, hat mir der Film sehr gefallen. Die Kombination aus neuem und alten Team ist gerade für Nostalgiker gut gelungen. Mit P. Rudd (ANT-MAN) im neuen Team hat man eine neue witzige Figur und mit gerade D. Akroyd und B. Murray zwei Kömödienveteranen. Kaum einer kann paranormale Phänomene so schön erklären wie Akroyd, da könnte ich den ganzen Tag zuhören. Und trotz wenig Leinwandpräsenz hellt B. Murray jede Szene auf. Schon allein der Blick in sein gespielt (?) ausdruckloses Knautschgesicht lässt mich vom Kinosessel vor Vergnügen abrollen. Ich mag sie halt, die Alten.
Von dieser Symbiose aus neu und alt lebt der Film und die Unterhaltung.

Neue Technik gibt es nicht zu bestaunen. Einige Tricks könnten dem Film THE DAY AFTER TOMORROW entliehen sein.
Sowohl visuell als auch akutisch bewegt sich das Geschehen am oberen Rand der Mittelmäßigkeit. Der Film funktioniert über die Interaktion der Figuren.

Alles nicht super aufregend aber irgendwie liebevoll, nostalgisch und doch unterhaltsam.
Und am Ende fragen sich natürlich wieder alle: Who you gonna call?...... ja, genau.
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CHANTAL IM MÄRCHENLAND

#800 

Beitrag von MovieMan »

Nach der Schule ist Chantal (J. Haase) als Influencerin unterwegs. Als sie mit ihrer Freundin Zeynep die Gegend unsicher macht, werden die beiden in eine Märchenwelt portiert. Zunächst dort gefangen findet Chatal langsam Gefallen an der neuen Umgebung. Als Prinzessin erlebt sie Abenteuer und stellt mit ihrer unnachahmlichen Art die gesamte Märchenwelt auf den Kopf.

Auskoppelung eines der Hauptcharaktere aus FACK JU GÖHTE (FJG). Rotzfrech und mit leichtem Assi-Sprech kommt es zum Clash zwischen zwei Welten, Märchen- und Realwelt. Dabei bleibt es absurd komisch jedoch immer liebevoll und zuversichtlich. Da Chantal das Herz am rechten Fleck hat, kann man über die klischeehafte Darstellung gut hinwegsehen.
Die Gagdichte ist teils hoch, manchmals muss man gut zuhören und darf sich nicht ablenken lassen, damit das nächste Wortgefecht nicht unter geht.
Zwar spielen einige wenige Figuren aus FJG noch mit, doch die Figur der Chantal erhält hier wirklich eine ganz eigene Geschichte. Es ist zwar nicht unbedingt absolut notwendig die FJG-Filme gesehen zu haben, aber es steigert den Spaß nochmals um das Wissen der bisherigen Geschichte/Entwicklung von Chantal.
J. Haase gibt ordentlich Gas und das gesamte restliche Ensemble ist gut aufgelegt. Im Abspann kann man sich davon dann in den Outtakes selbst überzeugen.
An der Konzeption hat man eigentlich gar nicht viel geändert, sodass sich FJG-Fans sofort zurecht finden sollten.
Dennoch erfrischend neues Setting der Geschichte, die aber an eine Persiflage eines SCHUH DES MANITOU nicht im Mindesten heranreicht.
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