Ich war im Kino...

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MovieMan
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THE UGLY STEPSISTER

#1001 

Beitrag von MovieMan »

Elvira träumt davon, sich mit dem Prinzen zu vermählen. Aus einer Familie niederen Ranges kommend, muss sie sich dafür ziemlich abstrampeln und auch gegen ihre wunderschöne Stiefschwester Agnes bestehen, die sich ebenfalls die Gunst des Prinzen erhofft. Trotz aller Widrigkeiten und einer eigentlichen Chancenlosigkeit ist Elvira gewillt, mit aller Gewalt ihr Ziel zu erreichen.

Es handelt isch um eine Variante von "Aschenputtel" nach Auslegung einer skandinavischen Produktionsgemeinschaft. Regie und Drehbuch wurde umgesetzt von E. Blichfeldt, einer Norwegerin, die mit diesem Film ihr erstes Langwerk geschaffen hat - und dann gleich was für eines!
Irgendwie hat mich die Geschichte auch an POOR THINGS erinnert. Zwar fehlt hier der Steampunklook und ist optisch, bis auf wenige aber wichtige Akzente, eher konservativ in Märchenoptik verfilmt. Doch wir kennen es ja von den Gebrüder Grimm, dass Märchen auch vielfach eine seelische und körperliche Gewalt innewohnt. Während Konzerne wie Disney das alles dann familientauglich aufbereiten, wird hier gar nichts beschönigt.
Ich habe selten einen blutigeren und vor allem ekelhafteren Märchenfilm gesehen. Mein Popcorn war des Öfteren in der Überlegung, einen Rückzug aus meinem Magen nach oben anzutreten. Man hat hier den Bodyhorror aus SUBSTANCE ins Märchenreich transportiert, wohl bekommts.
Gleichzeitig prangert der Film das Patriarchat an, in dem die Rolle der Frau der aus dem letzten Jahrtausend entspricht.

Kostüme, Frisuren und übrige Ausstattung sehen recht realistisch aus und wirken zuweilen schon opulent.
Aber am meisten wirken die Horroreffekte, die teils zwar dosiert aber auch sehr prägnant dargebracht werden. Dabei bewegt sich die Tricktechnik auf oberem mittleren Niveau, fügt sich jedoch in das Gesamtkonzept hervorragend ein.

Die etwas andere Aschenputtelvariante, diesmal für Erwachsene. Ich denke mit den FSK16 ist der Film gut bedient. Tipp: Lieber vorher zum Essen gehen, evtl. hat man nach dem Film nicht mehr so viel Appetit. Märchen mal erfrischend anders, aber auch knüppelhart.
bild 7.55 Software 5.4.6.0, Vodafone Kabel TV, AVR Yamaha RX-A1080, Panasonic UHD 9004, Elac FS und CC 189 + TS 3030 + WS 1235 + Sub 2030 als 5.1.2 System, PS3, ATV4K

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GUNS UP

#1002 

Beitrag von MovieMan »

Der gemeinsame Familienabend von Ray (K. James) und Audrey (C. Ricci) sowie den beiden Kindern wird jäh gestört als Ray zur Arbeit gerufen wird. Seine Tätigkeit als Schuldeneintreiber lässt ihn nicht zimperlich mit anderen umgehen. Durch ein Missgeschick werden Ray und seine Familie jedoch selbst zur Zielscheibe.

Diesen Actionfilm umweht noch ein klitzekleiner Hauch von KING OF QUEENS, denn ein paar Mal wird der typische Humor der damaligen Fernsehserie eingestreut. Ansonsten geht es eher bierernst und krawallig zur Sache.
K. James ist bemüht, der Comedyschublade zu entfliehen, was er bereits in BECKY bewiesen hat. In diesem Film hat sein Charakter aber auch wieder einige Wesenszüge seiner TV-Rolle. Die Überraschung ist aber eher C. Ricci, die ihre Figur in den letzten 20-25 Minuten so richtig zur Geltung bringt, nachdem sie in der Spielzeit vorher kaum Screentime hatte.
Bis zu diesen letzten 20-25 Minuten dümpelt der Film mal mehr mal weniger so vor sich hin. Großartige Höhepunkte sind nicht zu verzeichnen und man hat Mühe, den Handlungsstrang nicht langweilig zu finden. Das Ende entschädigt dann ein wenig für die durchlebte Durststrecke.
Die Action ist weitab eines JOHN WICK und mutet eher den Barprügeleien/-schießereien der 70er Filme an. Das Konzept und der Look wirken auch ein wenig angestaubt.
Aber der Film bietet ein paar wahnsinnige blutige Szenen, für die er die FSK16 zu Recht erhalten hat.

Mäßig spannender Actionfilm mit einem nicht ganz hineinpassenden K. James in der Hauptrolle, alles auf B-Movie oder 08/15 Streamingniveau.
bild 7.55 Software 5.4.6.0, Vodafone Kabel TV, AVR Yamaha RX-A1080, Panasonic UHD 9004, Elac FS und CC 189 + TS 3030 + WS 1235 + Sub 2030 als 5.1.2 System, PS3, ATV4K

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DRACHENZÄHMEN LEICHTGEMACHT (2025)

#1003 

Beitrag von MovieMan »

Hicks (M. Thames), Sohn des Wikingerkönigs Haudrauf (G. Butler), ist nicht gerade der begnadete Wikinger, den sich ein König erwünscht. Das Dorf muss sich immer wieder gegen Drachen verteidigen und die starken Mannen rücken aus, um das Nest zu finden. Zwischenzeitlich macht Hicks die Bekanntschaft der ganz besonderen Art und hat danach Probleme, seine Entdeckung dem König zu „verkaufen“.

Kennt ihr schon? Ja, aber als Animationsfilm. Nun wurde dieser (1. Teil) als Realfilm adaptiert. Überraschend ist dieser für mich sehr gut gelungen. Das kleine Dorf, die Kostüme (G. Butler musste ein Kostüm von ca. 40 KG tragen) sowie die Drachenanimationen können sich wahrlich sehen lassen. Die Drachen sind fein ausgearbeitet und tricktechnisch von FRAMESTORE ganz hervorragend in Szene gesetzt. Das gilt insbesondere für die Interaktion von Drachen mit Menschen. Da braucht man sich noch nicht mal vor AVATAR zu verstecken.
Einzig der 3D-Effekt ist wesentlich schwächer als bei AVATAR, denn die Bildtiefe wird bei Weitem nicht erreicht. Trotzdem ist der Film in 3D schön anzusehen.

Ansonsten bietet diese Realverfilmung nicht viel Neues. Die Originalstory wurde nur minimal abgeändert, sehr Vieles entspricht der Animationsvorlage.

Wirklich optisch spektakuläres Remake der Animationsüberraschung als Realfilm mit einem sichtlich gut aufgelegten G. Butler und einem schön trottelig wirkenden M. Thames als Hicks. Da stört es auch irgendwie gar nicht, dass man die Geschichte ggf. ja schon kennt.
bild 7.55 Software 5.4.6.0, Vodafone Kabel TV, AVR Yamaha RX-A1080, Panasonic UHD 9004, Elac FS und CC 189 + TS 3030 + WS 1235 + Sub 2030 als 5.1.2 System, PS3, ATV4K

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28 YEARS LATER

#1004 

Beitrag von MovieMan »

Ca. 28 Jahre nach Ausbruch des Wutvirus auf dem Festland Großbritanniens lebt eine recht unbeschadete Gruppe abgeschirmt auf einer vorgelagerten Insel des britischen Festlandes. Die Insel ist nur durch einen schmalen Damm mit dem zombieverseuchten Festland verbunden. Die Gruppe hat sich über Jahre mit der neuen Realität abgefunden und so ganz eigene Verhaltensweisen entwickelt. U.a. sollen die Jungen auf dem Festland Zombies jagen, um sich der neuen Realität und der damit verbundenen Gefahren gewahr zu werden. So ist nun auch der junge Spike an der Reihe. Mit seinem Vater (A. Taylor-Johnson) macht er sich auf den Weg. Und es wird auch nicht das einzige Mal bleiben, dass er sich auf das gefährliche Festland wagt.

Dritter Teil der Zombiegeschichte von Danny Boyle als Regisseur und A. Garland als Drehbuchautor.
Die erste Hälfte des Films ist noch nach altem Muster eines Zombiefilms gestrickt, kippt dann nach und nach immer mehr in ein Drama mit fast spirituellen Inhalten.
Während der ersten 20 Minuten war mein Puls am Anschlag und kurz vor dem Bersten. Die Spannung ließ mit zunehmender Spieldauer jedoch nach, sodass der immer wieder mal in sich zusammenfallende Spannungsbogen neu aufgebaut werden musste, was mal mehr mal weniger gelang.

Während alle Darsteller eine maximal durchschnittliche Performance abliefern, konnte ein R. Fiennes in einer Nebenrolle glänzen. Ich musste auch erst zweimal hinsehen, bevor ich ihn erkannt habe, denn zunächst habe ich die Synchronstimme erkannt.

Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass man sich hinsichtlich der Zombies auch ein wenig an der TV Serie THE WALKING DEAD bedient hat.
Auf jeden Fall sehen die ziemlich gruselig aus, wenn die auf der Erde mit ihren verfaulten Körpern so vor sich hin kriechen.
Da stimmen die Masken schon mal, sehr ordentliche Arbeit.
Der Blutfaktor ist ziemlich hoch, es geht in keiner Weise zimperlich zu Werke. Die FSK18 bestehen schon zu Recht.

Die Kameraführung ist fast dokumentarisch aufgebaut. Zusammen mit der Schnitttechnik ergibt sich gerade in der ersten Hälfte ein dynamischer Ablauf, der zuweilen auch mitreißend ist. Das Bild schwankt sehr in der Schärfe und es ist in dunklen Szenen auch sehr rauschbetont. Das dürfte auch dem Einsatz von diversen IPhones geschuldet sein, mit denen der Film in einem sehr ungewöhnlichen überbreiten Format gedreht wurde. Solche fetten Balken oben und unten auf einer Kinoleinwand habe ich noch nicht gesehen, da war nach meinem Eindruck 25% weg vom Vollbild (Vollbild = 21:9 Darstellung).
Die Farben unterliegen einem hohen Colorgrading und sind über weite Strecken spürbar entsättigt.

Details des Films waren ganz gut und auch neu, doch Vieles auch bekannt und das wirkt langsam etwas abgegriffen. Im nächsten Jahr soll es Nachschub geben. Irgendwie könnte sich die Reihe als Kinofilmversion von THE WALKING DEAD entwickeln. Ich weiß nicht, ob man das gut finden sollte.

In der ersten Hälfte sehr spannendes Zombie-Sequel mit hohem Blut- und teils auch Ekelfaktor, dem aber mit zunehmender Spieldauer etwas die Puste ausgeht.
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ELIO

#1005 

Beitrag von MovieMan »

Der ständig vor sich hinträumende und in seiner eigenen Welt lebende elfjährige Waisenjunge Elio denkt viel darüber nach, wie es denn wäre, Außerirdische zu treffen. Das liegt evtl. auch daran, dass seine Tante Olga beruflich mit der Entschlüsselung außerirdischer Botschaften betraut ist. Doch nicht Olga sondern Elio kann den ersten extraterristischen Kontakt knüpfen, was er einem Missverständnis seitens der Aliens zu verdanken hat. Die Aliens von der "Funktionsweise" eines Menschen zu überzeugen, ist aber gar nicht so einfach.

Kunterbunter Pixar-Animationsfilm zwischen Komödie, Scifi, Drama und Coming-of-Age. Thematisiert wird hier eine ganze Menge: Verlustängste, Erwachsenwerden, Umgang mit dem Fremden/Unbekannten, etc.. Darunter leidet teilweise die Charaktertiefe. Während Elio eine ganze Entwicklung in dem Film durchmacht, werden die Nebenfiguren charakterlich nicht groß ausgearbeitet.
Der Vibe des Films ist stark überwiegend freundlich und fröhlich, auch wenn es ein paar bedrohliche Situationen gibt und die Stimmung manchmal etwas getrübt ist, lässt man das nie komplett nach unten abgleiten. Selbst das Alien, welches eine eher furchteinflößende Rolle inne hat, agiert immer noch zurückhaltend genug, um kleineren Zuschauern keine Angst und Panik zu bereiten (FSK6). Daher eignet sich der Film für die ganze Familie, insbesondere auch jüngeren Kindern, die sich in Entwicklung befinden, denn für diese bietet es genügend Identifikationspotential mit der Hauptfigur.

Optisch hat Pixar wieder ordentlich aufgefahren. Es finden sich viele verschiedene Alientypen mit immer eigenen Eigenschaften, einige Aliens haben sogar den Süß- und Knuddelfaktor. Das Ganze ist bunt und leuchtend dargebracht und verbreitet allein schon durch den Look eine grundsätzliche Fröhlichkeit.
Pixar hat davon abgesehen, die Grafik möglichst real zu gestalten. Alles ist comicartig stilisiert. Das stört jedoch nicht im Geringsten.

Leuchtend buntes Coming-of-Age Abenteuer mit teils knuffigen Charakteren und einer sympathischen Hauptfigur mit Identifikationspotential für kleinere Zuschauer. Trotzdem auch ein Film für die ganze Familie.
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