Ich war im Kino...

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MovieMan
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A HAUNTING IN VENICE

#726 

Beitrag von MovieMan »

Um den in Venedig weilenden und sich zur Ruhe gesetzten Meisterdetektiv Hercule Poirot (K. Branagh) aus der Reserve und Ruhe zu locken, überredet die Schriftstellerin Adriane Oliver (T. Fey) Poirot an einer Séance im Anschluss an eine Kinderfeier in einem Waisenheim vor Allerheiligen teilzunehmen. Das eingesetzte Medium (M. Yeoh) sei fantastisch und für Poirot würde es eine Erfahrung werden. Obwohl von solchen Events nicht begeistert und ein solches Unterfangen als Mumpitz bezeichnend, lässt sich Poirot darauf ein. Spannend wird es für den Detektiv erst, als es eine richtige Leiche gibt. Spontan übernimmt er die Ermittlungen. Doch in dem dunklen Gemäuer kann sich auch ein Hercule Poirot seines klaren Verstandes nicht sicher sein.

Dritter Teil der Poirot Reihe von und mit K. Branagh nach einem Roman von Agatha Christie (Halloween Party). Diesmal ist die Story etwas düsterer, mystischer und gruseliger, spielt sie doch fast ausschließlich in einem alten Gemäuer in Venedig in einer stürmischen Nacht. Der Reiz Venedigs als ein solches Set mit seinen kleinen Gassen und dem Wasserzugang sowie der Maskerade wird zwar angedeutet aber bei Weitem nicht so grandios umgesetzt wie in WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN. Dennoch ist für Spannung gesorgt, da sich diesmal Poirot nicht immer seiner Sinne sicher ist und ins mentale Straucheln gerät.
Der Rest ist ein mittelspannendes whodunit mit einem gut aufgelegten Cast, der aber seine Fähigkeiten nicht ausreizt. M. Yeoh hat man mit einer Rolle bedacht, in der sie ihre Fähigkieten nicht ausspielen kann. K. Branagh agiert gewohnt souverän in der Rolle des Poirot. Einzig T. Fey sticht aus der Masse heraus. Dank ihrer Rolle bereitet es ihr sichtlich Spaß, sich auf Augenhöhe mit Poirot zu messen. Ich hatte das Gefühl, dass sie schon fast enttäuscht war, als der Film zu Ende war.
Die Atmosphäre würde ich mit einem alten Edgar Wallace vergleichen. Es herrscht vorwiegend Dunkelheit und eine grundlegend mulmig anmutende Stimmung.
Trotz der Dunkelheit ist das Bild differenziert, Details und Handlung sind immer erkennbar, die Ausleuchtung stimmt. Typisch für die Reihe sind die teils ungewöhnlichen Kameraperspektiven, die auch Einfluss auf den Spannungsbogen nehmen.
Die Spieldauer ist nicht überzogen. Dadurch werden einerseits die Charaktere der Figuren nicht ausgearbeitet, andererseits halten sich Längen in Grenzen bzw. treten erst gar nicht auf.

Durchschnittlich spannender Krimi im H. Poirot Universum mit diesmal düsterer Stimmung.
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RETRIBUTION

#727 

Beitrag von MovieMan »

Einmal soll der vielbeschäftigte Banker Matt (L. Neeson) seine zwei Kinder in Berlin zur Schule bringen. Nach schon anfänglichen Scherereien im Elternhaus vor der Fahrt, setzt sich das Unterfagen nicht besser fort. Matt erhält einen ominösen Anruf, der ihn auf eine Bombe unter dem Sitz hinweist. Er solle nicht Kontakt zur Polizei aufnehmen, kein Insasse dürfe aussteigen und Matt hat den Anweisungen des Anrufers strikt zu folgen. Folglich wird ihm auch vor Augen geführt was geschieht, wenn er sich nicht an die Anweisungen hält. Matt und seine Kinder erleiden eine Tour de Force, hat der Anrufer doch anscheinend jede Situation vorausgeahnt und geplant. Fraglich, ob jemand überhaupt den Wagen lebend wieder verlassen kann.

Wie, das ist doch bekannt? Ja, es gibt ein spanisches Original und bereits einen deutschen Ableger mit STEIG.NICHT.AUS. aus 2018.
Das hält aber Hollywood nicht davon ab, nochmals seine Version nachzuschießen. Gut, mit L. Neeson hat man den richtigen Schauspieler am Steuer und die Geschichte als solches enthält genügend Spannungspotential. Allein die Reduzierung der Handlung, gezwängt in einen Wagen, verpricht Suspence.
Seitens der Kamera ist der Film sehr gut umgesetzt. Die Perspektiven wechseln und die Schnittfolge bringt die Spannung auf Touren. Die Figuren sind einigermaßen glaubwürdig gezeichnet, die Kinder nicht allzu nervig. Zeitweise erinnert die Geschichte in ihrem Aufbau an den 3. Teil von DIE HARD. Der Protagonist wird von Auftrag zu Auftrag gehetzt.
Doch dabei bleibt manchmal die Logik auf der Strecke. Einige Handlungen erschließen sich zum Teil nicht.
Wer aufpasst, kann zu einem bestimmten Zjeitpunkt das Ende/die Auflösung bereits erraten und wenn man dann merkt, dass man richtig liegt, ist zum Ende auch die Spannung flöten. Ob die Auflösung jedem Zuschauer gefällt, wage ich zu bezweifeln.
Dafür wird der Zuschauer mit schönen Impressionen Berlins und einer tollen Werbung für (vorwiegend) deutsche (Luxus)Autos belohnt.

L. Neeson müht sich redlich, aus dem Film etwas rauszuholen, doch stößt er an seine Grenzen bedingt durch die Geschichte.
Das Augenmerk richtet sich auf Spannung und weniger auf Action. Wer Verfolgungsjagden ala FAST & FURIOUS erwartet, wird enttäuscht.

Mäßig spannender Thriller aus Babelsberg mit bekanntem Plot und einem unterforderten L. Neeson.
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SOPHIA, DER TOD UND ICH

#728 

Beitrag von MovieMan »

Der Tod (M. Hosemann) kann auch etwas vermasseln. Eigentlich soll er Reiner (D. Schaad) "abholen". Dieser hat aber nach einer anstrengenden Nacht keine Lust zu sterben und so muss der Tod Plan B auspacken. Dumm nur, Plan B gibt es nicht. Als dann auch noch Reiners Ex, Sophia (A.M. Mühe), auftaucht und an den Geburtstag von Reiners Mutter erinnert, macht sich das ungleiche Trio auf die Reise, Mutter zu besuchen. Doch Gott und Erzengel Michaela haben vorgesorgt. Sie schicken einen zweiten Tod, um den "Fehler" zu begradigen.

C. Hübner führt in dieser Romanverfilmung Regie und füllt auch gleich eine Nebenrolle aus. Die eh schon komische und aus dem Ruder gelaufene Situation spitzt sich weiter zu. Zwar ist die Idee sehr makaber, doch an der einen oder anderen Stelle kann man sich das Lachen nicht verkneifen. M. Hosemann (spielt auch den Chef in der Amazon Serie DIE DISCOUNTER) ist immer kurz vor dem Overacting und bekommt gerade noch so die Kurve bevor es in zuviel Klamauk ausartet. Zusehends wird der Film gefühlvoller. Mit Sprachwitz werden in der zweiten Hälfte Themen wie Sterben, Loslassen, Leben, Hinterbliebene... abgehandelt und man dürfte erkennen, dass so einiges Wahres und Nachvollziehbares geäußert wird - bis hin zu einem berührenden Ende.

Der Humor ist etwas skurril und sehr norddeutsch. Auch die Situation, wie und wer eigentlich den Tod losschickt und was bzw. wer der Tod eigentlich ist, wird super in Szene gesetzt und ist den Film fast allein schon wert.
Vielleicht nicht jedermanns Geschmack und Humor, doch wird hier eine alltägliche und traurige Angelegenheit auch von einer heiteren Seite betrachtet.

Dem Thema entsprechend sieht das Bild aus. Poppig bunte Farben verkneift man sich ebenso wie ein überklares, digitales Aussehen, heißt: entsättigte Farben und viel Filmkorn. Das entspricht der Stimmung und unterstreicht diese jederzeit.

Alle Darsteller geben Feuer und das überträgt sich auf die Zuschauer.

Komisches Drama ohne Schenkelklopferattitüde mit einem sensiblen Thema und einer erfrischenden Herangehensweise.
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TRAUZEUGEN

#729 

Beitrag von MovieMan »

Tobi und die sehr schwangere Ruth wollen ziemlich bald heiraten. Durch ein Missgeschick kann Tobi bei den Vorbereitungen der Feier nicht weiter helfen. So spannt er seinen Freund Jakob, der als karrieresüchtiger Scheidungsanwalt sein Geld verdient sowie die Freundin der Braut, Maria, die als Paartherapeutin arbeitet, ein, die Feier auf die Beine zu stellen. Schnell stellt sich heraus, dass dieses Duo nicht ungleicher sein könnte. Dementsprechend verlaufen die Vorbereitungen auf eine schöne Hochzeitsfeier mehr als chaotisch.

Aus genügend Gelegenheit für sprühenden Witz macht das Drehbuch zu wenig bis gar nichts. Da ist jede Screwball-Komödie Hollywoods aus den 40er/50er Jahren dieser Umsetzung weit voraus. Die Schauspieler mühen sich redlich und zeitweilig hat man das Gefühl, nun starte doch noch eine romantische Komödie, doch zünden will diese nicht so richtig. Es gibt ein paar witzige Szenen, aus den man aber auch hätte mehr machen können. Es fehlt die Lockerheit der französischen Komodie, alles ist irgendwie deutsch, steif und problemorientiert. Auch mit Wortwitz wird gegeizt. Szenen wie gemeinsame Autofahrten bieten sich geradezu an, sich Wortspiele um die Ohren zu hauen, doch davon wird in diesem Film nur in Anfängen Gebrauch gemacht, ohne die Chance dann zu Ende zu führen.
Es hilft auch nichts, einen K. Krömer in einer minimalistischen Nebenrolle einzubauen und dessen Potential völlig zu verschenken. Die Rolle mit dem meisten Witz hat noch eine N. Farooq, die eine snobistische Hochzeitsplanerin vom Feinsten gibt. Lachen kann man auch über die verwirrte, kleptomanische Großmutter. Doch das sind nur kurz eingestreute Szenen.
Wenn die Nebenpersonen bzw. die Nebenhandlung schon besser als die Haupthandlung sind, dann weiß man womit man es storytechnisch zu tun bekommt.
Eine vermeintliche Charakterentwicklung der Figur des Jakob wird an einer Nebengeschichte aufgezeigt, in der selbst eine I. Berben völlig blass bleibt.

Nicht wirklich zündende romantische Komödie mit eigentlich ambitionierten Hauptdarstellern, die ein überaus schwaches und einfallsloses Drehbuch aber nicht wettmachen können.
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ENKEL FÜR FORTGESCHRITTENE

#730 

Beitrag von MovieMan »

Das Rentnerteam Karin (M. Kroymann), ihr Mann Harald (G.M. Halmer), dessen Schwester Philippa (B. Sukowa) sowie Arzt im Ruhestand Gerhard (H. Lauterbach) müssen als Aushilfe im Schülerladen von Philippas schwangerer Tochter Annika heran, weil dieser sonst geschlossen werden würde. Die Teilmnahme erfolgt mehr oder weniger freiwillig, denn jeder der Rentnertruppe hat zusätzlich auch noch eine ganz private Baustelle zu beackern. Das führt nicht unbedingt zu Einigkeit im Handeln.

Zweiter Teil der Komödie ENKEL FÜR ANFÄNGER mit dem gleichen Cast in den Hauptrollen - und ein paar Erweiterungen. Die Story dreht sich wieder um das Aufeinandertreffen der Generationen Jung und Alt, ist aber erweitert um Thematiken wie den Umgang mit gleichgeschlechtlicher Liebe, Bildungssystem und Lebenserwartungen. Die Darstellungsweise bleibt dabei typisch deutsch. Die humorvollen Einlagen und Dialoge hat man teils auch in anderen Produktionen bereits in ähnlicher Weise gesehen, so richtig neu ist das nicht, nur eben jetzt geballt in einer Produktion. Alle Charaktere sind mit ihren Schrullen immer noch liebenswert gezeichnet und der Wille am guten Ausgang der Geschichte bestimmt größtenteils den roten Faden.

Schauspielerisch agieren Kroymann und Lauterbach etwas im Vordergrund, wobei sich in diesem Teil auch eine B. Sukowa mit einer ganz erfrischenden Art weiter nach vorne arbeitet. Die Szenen mit ihr bereiten großes Vergnügen.

Überraschungen (bis auf eine vielleicht) sucht man vergebens, Kenner des ersten Teils können mit der gleichen Erwartung den Film ansehen.
Dennoch ist zu spüren, dass der Cast mit dieser Produkltion noch weiter zusammengewachsen ist - im positiven Sinne.

Humoriges Generationenstück mit gut aufgelegten Altdarstellern.
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THE NUN 2

#731 

Beitrag von MovieMan »

Der Dämon Valak ist zurück und treibt im Gewand einer Nonne erneut sein Unwesen. Diesmal mordet er in Frankreich. Nonne Irene wird mit der Aufklärung beauftragt und findet in der eher ungläubigen Novizin Debra eine treue Begleiterin. Nach und nach offenbart sich, was der Dämon tatsächlich im Schilde führt: Er will sich einer alten Reliquie bemächtigen, die dem Besitzer grenzenlose Macht verleihen würde. Irene nimmt den Kampf gegen den Dämon auf, der jede Person in ihrer Nähe in seinen Bann zieht.

Alte und enge Gemäuer, Dämmerlicht, kleine Gassen und nicht zuletzt ein diabolischer Dämon. Der Film bietet alles, um Grusel ohne Ende zu bereiten. Trotz dieser fast perfekten Voraussetzungen geling das nicht ganz, denn eine fortwährende unheimliche Spannung, die dem Zuschauer zusehends die Kehle weiter zuschnürt, kann nicht aufgebaut werden. Es gibt einige gruseligen Momente und ich hatte 2-3 Mal einen leichten Anflug von Gänsehaut, doch mit der nächsten Szene bzw. mit dem nächsten Kameraschwenk war es auch schon wieder vorbei. Dabei fängt der Film ganz verheißungsvioll an. Mit einem beeindruckenden Feuereffekt wird anfangs ein optimaler Zündfunken gelegt, doch das große sich aufbauende Spektakel bleibt aus. Erst gegen Ende legt man wieder mehr auf die Spannungsschippe. Das hat für eine durchgehend spannende Unterhaltung aber nicht ausgereicht. Wie man das macht zeigen Filme wie RING oder IT FOLLOWS.
Vor allem werden die Leinwandmomente, in der der Dämon als Nonne auftaucht, etwas verschenkt, diese Momente hätte man eindringlicher nutzen können.
Der tief gläubigen Hauptperson eine ungläubige Novizin zur Seite zu stellen, erweist sich indes als kluges Konzept. So bringt das Sinnieren über den Glauben etwas Tiefgang in die Geschichte.

Im Film sind einige gute visuelle Effekte eingestreut. Highlight ist aber der Sound. Hier wird szenenweise im Soundschnitt und -mixing Referenzniveau erreicht. Die Soundsamples sind perfekt dem Geschehen zugeordnet und selbt in Actionszenen bleibt der Sound höchst differenziert. Jedes einzelne Knarzen und Knacken kann deutlich verortet werden. Dabei wird auch die volle Räumlichkeit, die moderne Kinos heute bieten, genutzt. Als Zuschauer ist man mittendrin. Dazu zählt dann in diesen Szenen auch die perfekte Einarbeitung des Scores. Das Bild weggdacht, hätte der Sound des Öfteren allein schon für Grusel gesorgt. Schade, dass das Geschehen auf der Leinwand oft nicht mithalten konnte.

Inhaltlich eher schwacher Dämonengrusel mit einer teilweise referenzwürdigen tonalen Umsetzung.
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WE ARE ZOMBIES

#732 

Beitrag von MovieMan »

Ein Film im Rahmen des Fantasy Filmfestes.

Die woke Gesellschaft hat friedliche Zombies, die ihr Recht auf Teilhabe am sozialen Leben einfordern, als "Living Impaired" (Beeinträchtigte) integriert bzw. ist sie dabei, dieses Vorhaben umzusetzen. Ein Megakonzern versucht, mit den Zombies kriminelle Geschäfte zu machen und ein paar Kleingangster - Idioten vor dem Herrn - geraten da mitten rein, müssen sie doch ihre entführte Oma befreien.

Mal ein ganz neuer bzw. selten genutzter Ansatz, Zombies nicht nur als Hirn und Eingeweide fressende Untote darzustellen. In dieser klamaukigen Satire, die im Humor Streifen wie TUCKER AND DALE VS EVIL nacheifert, ist gar nichts korrekt, schon gar nicht politisch korrekt. Im Storykonzept wurde so mancher ulkiger Einfall umgesetzt, dass es eine wahre Freude ist, dem Treiben auf der Leinwand zuzusehen. Glücklicherweise nimmt sich der Film zu keiner Sekunde ernst. Damit springt das humorige Happening sofort von der Leinwand auf die Zuschauer über. Natürlich fließt Blut, aber die Szenen sind so idiotisch, dass das Lachen deutlich im Vordergrund steht. Und wenn mit der Kreissäge in den eh schon toten Körper hineingesägt wird, bis literweise Blut spritzt, erinnert das nicht von ungefähr an Filme wie Braindead und die berüchtigte Rasenmäherszene.

Auch die Spielzeit zieht man nicht unnötig in die Länge, denn der Inhalt ist in 80 Minuten abgehandelt. Zwischenzeitlicher Leerlauf wird damit komplett vermieden.

Absoluter Funfilm im Rahmen des Zombieuniversums. Einfach nur mal Spaß haben.
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THE EXPENDABLES 4

#733 

Beitrag von MovieMan »

Die Truppe um Barney Ross (S. Stallone) erhält von der CIA über Agent Marsh (A. Garcia) den Auftrag, einen Zünder für eine Atombombe, der von dem Terrorist Rahmat (I. Uwais) aus Libyen gestohlen wurde, zurück zu beschaffen. Im Übrigen sei Rahmat nur ein Handlanger seines Auftraggebers Ozelot, hinter dem Barney schon seit Jahren her ist. Die Mission gestaltet sich schwierig, da es innerhalb der Truppe Verschiebungen gibt, die dazu führen, dass die Leitung von Gina (M. Fox) übernommen wird und Christmas (J. Statham) einen Fehler gemacht hat. Doch die Zeit drängt.

Alte und neue Bekannte schließen sich der Altherrengruppe an, diesmal auch Frauen in Person von Gina und Lash (L. Tran). Trotz Einsatz auch im Kampf bleiben die Frauen aber doch insgesamt blass, da sich die Konzentration fast ausschließlich auf Gina bezieht und es an Ausgewogenheit fehlt. Wenn das der Versuch gewesen ist, jetzt zunehmend auch weibliche Expendables einzubinden oder demnächst eine schlagkräftige Frauentruppe loszulassen, ist dieser misslungen.
Das Storykonzept birgt keine Überraschungen, selbst die Wendung am Ende irgendwie nicht. Besonders tragisch ist, dass der Antagonist Rahmat erschreckend blass bleibt. Mit I. Uwais (u.a. THE RAID) hat man zwar einen choreographisch kampferfahrenen Mimen gewonnen, doch das Drehbuch degradiert in nur zum Statisten und verleiht der Figur null Charaktertiefe. Insofern wird zwischen Protagonist und Antagonist nicht genügend emotionaler Unterschied aufgebaut, der im Duell die Spannung aufbaut und den Zuschauer mitfiebern lässt. Das ist mit so einer Schweinebacke wie M. Gibson im 3. Teil wesentlich besser gelungen. Auch aus der von T. Jaa verkörperten Figur hätte man nach verheißungsvollem Beginn wesentlich mehr herausholen können.
Letztendlich hat man es mit einer Altherrenriege zu tun, die nochmal einen draufhaut. Die Action stimmt ziemlich und bietet ordentlich Geballer, Explosionen und Blut. 80er Jahre mäßig geht es schön dreckig zu. Die Frotzeleien zwischen den Stars sind auch 80er Style und heute nicht mehr von dieser Welt. Jüngere Zuschauer sollten zu diesem Humor weniger Zugang haben, ältere Semester wird es vielleicht erfreuen und in Nostalgie der 80er Actionfilme schwelgen lassen.

Unangenehm fallen die CGI Effekte auf, die zum Teil, mehr als deutlich sichtbar daherkommen. Nicht selten sieht man, dass vor einer Greenscreen gefilmt und der Hintergrund nachträglich eingefügt wurde. In dieser Deutlichkeit und in Anbetracht der heutigen technischen Möglichmkeiten wirkt das stümperhaft und ist ein Ärgernis. Das lässt auf ein sehr begrenztes Budget schließen.

Gut hingegen ist der Ton. Dieser schallt druckvoll mit ordentlich Wumms und einer guten Räumlichkeit aus den Lautsprechern. So macht Action akustisch Spaß. Selbst die Höhen sind gut abgemischt, was bei solchen Filmen nicht immer der Fall ist.

Altherrenaction im 80er Gewand mit gealterten Schauspielern, ok umgesetzter Action aber einer einfallslosen Geschichte.
Ich fürchte, Barneys Truppe muss in Rente.
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