Tipps zur Bildeinstellung am Loewe TV

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nerdlicht
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Tipps zur Bildeinstellung am Loewe TV

#1 

Beitrag von nerdlicht »

Immer wieder wird im Forum nach konkreten Werten für eine optimale Bildeinstellung (Systemeinstellungen > Bild) gefragt. Dies ist freilich sehr subjektiv und hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Daher im Folgenden ein paar Tipps, um sich ein gutes Bild selbst zu erarbeiten. Grundsätzlich versuche ich es möglichst abstrakt für alle modernen LCD-/ OLED-Displays der letzten Jahre zu schreiben. Wo es Unterschiede gibt, wird extra darauf hingewiesen.
Naturgemäß ist dies nicht in 2 Sätzen abgetan. Ich versuche mich aber kurz (-weilig) und verständlich zu fassen. Zu guter Letzt noch der Hinweis, dass dies ausschließlich meine eigenen Erfahrungen sind. Nichts ist in Stein gemeißelt, probiert es einfach aus! Los geht’s:

Zuerst sollte man wissen, dass jede Einstellung separat für jede Quelle vorgenommen werden muss und kann. Welche genau das sind, steht im Benutzerhandbuch unter "Technische Daten - Signalgruppen". Es empfiehlt sich auch, ein Testbild mit einem Graustufenkeil parat zu haben und per USB o.ä. anzuzeigen. Freilich gelten dort vorgenommen Einstellungen dann nur für diese Signalgruppe, aber es ist schon mal eine gute Referenz.
Externe Zuspieler (z.B. Apple TV) können oft eigene Testbilder generieren, das macht die Sache etwas einfacher. Nun aber wirklich los:
  1. Das Wichtigste zuerst! Da sich die folgenden Punkte u.U. gegenseitig beeinflussen, eventuell später noch etwas nachzujustieren.

    Am Besten startet man mit Bildanpassung > Premium-Mode. Jede Änderung an den folgenden Parametern bewirkt einen automatischen Wechsel in den Personal-Mode. Der Home-Mode entspricht übrigens den Anforderungen der EU-Norm zur Beurteilung der Energieeffizienz.

    Kontrast - das Verhältnis von dunklen zu hellen Bereichen im Bild. Moderne Display zeigen ihre Brillanz erst richtig bei höheren Kontrasten. Der oben erwähnte Graustufenkeil hilft hier. Der hellste Grauton (Weiß) sollte auch Weiß ein, die danach folgenden hellen Grautöne aber auch eindeutig differenziert. In permanent dunklen Umgebungen reichen evtl. auch geringere Werte.
    LCD (Loewe Voreinstellung 18): Hier kann man nichts kaputt machen und der Voreinstellung ruhig folgen.
    OLED (Loewe Voreinstellung 14): Achtung, nicht umsonst reduziert Loewe bei OLEDs den Kontrast! Er ist immer noch mehr als hoch genug für ein top Bild. Mit höheren Werten besteht die Gefahr des "Einbrennens" von Logos etc. in das Display. Wer höhere Werte braucht, sollte auch eine Sonnenbrille parat haben oder die Pillen absetzen.

    Helligkeit - mit der Helligkeit etwas spielen, so dass man die dunklen Grautöne noch gut differenzieren kann, aber Schwarz auch Schwarz bleibt.
    LCD: Beim LCD ist dies nicht so einfach. Bauartbedingt bricht bei Erhöhung der Helligkeit irgendwann die Hintergrundbeleuchtung durch das Panel. Bei mir ist z.B. beim Sprung von 9 auf 10 deutlich zu sehen, wie aus Schwarz Dunkelgrau wird. Dies gilt es zu vermeiden.
    OLED: die Paradedisziplin - große Helligkeit bei gleichzeitig sattem Schwarz!

    Automatische Dimmung > abhängig vom Video (VBD+) reduziert die Helligkeit in dunklen Bildbereichen.
    LCD: hier wird versucht die Nachteile des LCDs auszugleichen. Dies kann streifenweise oder sogar kachelweise (Reference 75“ und 85“) erfolgen, in dem in den dunklen Bereichen des Bildes die Hintergrundbeleuchtung dynamisch reduziert wird. Schwarz bleibt auch Schwarz. Der Nachteil ist, dass um die hellen Bildbereiche dann eine Aura entsteht. Am krassesten sieht man dies beim LOEWE. Startup Logo. Im Alltagsbetrieb fällt dies aber kaum auf und es werden höhere Kontraste erzielt. Ein positives Beispiel bilden Kinofilme im Cinemascope-Format. Die dortigen schwarzen Streifen werden durch die Hintergrundbeleuchtung einfach nicht mit erfasst.
    OLED: (Hier kann ich nicht wirklich was zu sagen. Die entsprechenden Besitzer mögen es ausprobieren und ergänzen.)

    Automatische Dimmung > abhängig vom Raum (OPC) verringert die Helligkeit mit abnehmenden Umgebungslicht über einen Sensor. In einem klassischen Haushalt wüsste ich keinen Grund, warum das Display nicht seine Helligkeit an den Tagesrhythmus anpassen sollte. Es mag aber Anwendungen geben, in den genau definierte Bedingungen gefordert sind.

    Image+ Active ist ein ganzes Bündel von Bildverbesserungsmaßnahmen, deren genauen Inhalt nur Loewe kennt. Primär geht es um eine Verbesserung von Kontrast und Farbwahrnehmung. Konkret wird das Eingangssignals auf die größeren Möglichkeiten moderner Displays in Bezug auf Farbraum und Kontrast angepasst. Sozusagen "HDR light". Puristen werden hier Aus wählen. Soft ist ein guter Kompromiss, der im Gegensatz zu Normal noch eine bessere Detaildarstellung in dunklen Bereichen bietet.
  2. Rund um Rauschen/ Glätten/ Schärfen. Weniger ist mehr! Die folgenden „Bildverbesserer“ arbeiten gegeneinander und können auch keine Wunder vollbringen.

    Schärfe erhöht den lokalen Kontrast an Kanten im Bild. Dadurch wirkt es eben schärfer. Es verstärkt aber auch jede Störung im Bild, sei es nun technisch bedingt (Sensorrauschen) oder auch nur ein Pickel oder Bartstoppel im Gesicht. Und bei Fernsehsignalen aus dem letzten Jahrhundert kann es erst recht keine Wunder vollbringen.
    Bei mir ist übrigens beim Übergang von 1 auf 2 eine signifikante Schärfung zu beobachten…

    Die Digitale Rauschreduktion (DNC) bügelt hingegen alles glatt. Dies funktioniert nur an flächigen Elementen und ist oft störend im Hintergrund zu beobachten, wenn sich das Bild leicht bewegt, aber die geglättete Rauhfasertapete im Hintergrund nur widerwillig dem Bild folgt. Das Weichzeichnen des Bildes verringert auch dessen Lebendigkeit. Soft bringt hier übrigens schon den größten Effekt.
    Diesem Filter ist es auch egal, ob das Bildrauschen nun ungewollt (digitaler Sensor) oder vom Künstler gewünscht ist. Auch analoges Filmkorn fällt ihm zum Opfer. Alte Kinofilme verlieren damit an Charme.
    Diese Rauschreduktion ist auch erforderlich für…

    Deblocking-Filter. Dieser soll Blockartefakte entstanden bei der digitalen Kompression des Bildes abmildern. Also noch ein Weichzeichner, meines Erachtens aber nahezu ohne Wirkung. Wer wirklich Blockartefakte größeren Ausmaßes hat, sollte sich eher nach einer zeitgemäßeren Quelle seines Bildmateriales umschauen.
  3. Der Rest

    Farbintensität - reine Geschmacksache. Es sollte aber nicht die Intention des Filmemachers konterkarieren.

    Bildformat - da die meisten Ausstrahlungen in 16:9 erfolgen, gehe ich mal nur darauf ein.
    LCD: 16:9 PC zeigt das komplette Bild. Mir fällt auf einem LCD kein Grund ein, dies nicht zu nutzen. Es kann allerdings sein, dass analoge Sendungen später mal schlecht digitalisiert worden sind und im Randbereich Bildstörungen auftreten. Stirbt aber auch aus.
    OLED: Hier sollte zur Sicherheit 16:9 TV gewählt werden. Ein kleiner Randbereich wird abgeschnitten und somit das übertragene Bild nicht komplett angezeigt. Dies wird aber auf dem OLED genutzt, um das Bild innerhalb dieses Randbereiches immer leicht unmerklich zu verschieben. Senderlogos o.ä. wandern somit über die Zeit und ein Einbrennen wird erschwert.

    Automatisches Bildformat steht bei mir auf Aus. Es gibt ja auch kaum was anderes als 16:9. Steht die Automatik auf Ein wird bei einer alten Barbara Salesch Konserve in 4:3 oben und unten etwas abgeschnitten und das Bild automatisch gezoomt.

    3D - WTF is 3D? Ausgestorben…

    Farbtemperatur - Normal oder abnormal? Es soll durchaus Leute geben, denen dieser leichte Gelbstich erst richtig das Kinofeeling bringt. Unter gewissen Lichtbedingungen kann also auch Soft seine Berechtigung haben. Wir kennen das ja neuerdings vom Handy. Stichwort: "Night Shift"

    Filmglättung (DMM) - Reine Geschmacksache, der berühmte Soap-Opera-Effekt! Um schnelle Bewegungen flüssiger erscheinen zu lassen, werden hier künstlich Zwischenbilder berechnet. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Sollten sich im Bild mehrere kleinere Objekte bewegen (z.B. Vogelschwärme, Wellen), kann es schon mal zu Geisterbildern kommen.
    Kinofans schwören dem ab, wer rund um die Uhr den Nachrichtenticker auf n-tv schaut, wird sich freuen das Ruckeln los zu sein. Bei Laufschriften/ -titeln funktioniert es am Besten.

    Hautfarbton - Ausprobieren!

    Gamma-Helligkeitskorrektur - verschiebt die Helligkeitskurve. Normalerweise gibt es hier nix zu ändern. Es sei denn man hat persönliche Gründe dafür. Bei HDR auf den LCDs kann es sich lohnen, die Kurve etwas nach oben zu verschieben und die Helligkeitswahrnehmung etwas anzupassen.
Das war’s! Wer bis hierher gekommen ist, Glückwunsch und danke fürs Lesen bzw. viel Spaß beim Tuning.

nerdlicht

PS. Liebe Mods, dies war mein Beitrag zu den Festtagen. Für Weltfrieden und Völkerverständigung und so. Bei generellem Interesse gern schieben…

bild 5.65 Monitor (SL520) | Twin-DVB-S(2)/ -T2 | Subwoofer 525 (5.1)
Reference 55 UHD (SL420 Upgrade Kit) | DVB-S(2) | Floor Stand MU
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