Pretch hat geschrieben:Schöner Artikel, wieder komische Kommentare.
Die Kommentare sollte man einfach versuchen zu ignorieren...
Ich wurde letzten Freitag im Laden meines Optikers von einem Kunden lautstark darüber belehrt was für „sch.. Karren E-Autos“ seien und „sie machen alles nur viel schlimmer“. Und das nur weil mein Optiker ihm erzählt dass ich EV fahre und wie günstig der Unterhalt ist- BTW: Ich kannte den Kunden nicht und ich denke er mich auch nicht. Ich habe dann noch kurz versucht mit ihm ein vernünftiges Gespräch anzufangen um die Begründung seiner recht polemischen Aussagen in meine Richtung zu erfahren. Nach ca. 1 Minute habe ich dann aber aufgegeben, es ging dann einfach weiter wie bisher... „Nun denn, dann ist das so..“ hab ich mir gedacht und ihn dann irgnoriert.
Ich finde es schon bemerkenswert, wie sehr EV-Fahrer sich rechtfertigen müssen weil sie EV fahren. Das es wegen Öl aber schon diverse Konflikte gab und es immer wieder zu Naturkatastrophen kommt (aktuell gebrochene Pipeline in Borneo) scheint für viele Verbrennerfahrer einfach dazuzugehören und wird kaum hinterfragt. Beim EV wird alles haarklein aufgelistet aus was so EV hergestellt ist um es verurteilen zu können. Ich greife ja auch niemanden persönlich an und verurteile ihn weil er Verbrenner fährt. Das gleiche erwarte ich Aber auch für mich. Für eine kritische Diskussion mit fundierten Inhalten bin ich jederzeit zu haben aber einfach nur „Bashen“ mache ich nicht mit- gilt für EV- Fraktion aber gleichermaßen, da gibts leider auch oft „Oberlehrer“. Damit erreicht man garnichts...
Es gibt bei der indivuellen Mobilität meiner Meinung nach kein „schwarz oder weiß“. Auch wer glaubt ein EV fährt komplett emissionslos hat es auch nicht verstanden. Lokal ja, aber der Strom muss auch irgendwo herkommen... Also verlagert man die Emissionen einfach. Zumindest wird man dann in der Stadt aber nicht mehr mit Stickoxiden und Co. belästigt.
Kommen wir aber mal zur positiven Seite unseres Elektroautos
Ich habe Ostern unseres Volvo V70 das erste Mal seit dem 7.11.17 getankt. Das weiß ich noch genau weil wir am 9.11. unseren IONIQ vom Händler in Hameln abgeholt haben und ich vorher noch tanken musste
Aktuelle Reichweite beim Diesel war bei unserem Fahrprofil im Winter bei max. 55km/ Tag: 900km (frage mich grade wo wir denn mit dem Volvo überhaupt hingefahren sind um die 900km zu erreichen...)
Im gleichen Zeitraum sind wir mit unserem E-Auto knapp 7.500km gefahren und haben dank EWE Ladekarte und Ladeflat 75€ (15€/ Monat für EWE- Kunden mit Partnersäulen- europaweit laden ist damit möglich) für die 7.500 km bezahlt. Ich habe letzes Wochenende das erste Mal zu Hause geladen weil die Säule im Ort übers Wochenende defekt war. Ansonsten lade ich nur auswärts- Bisher relativ problemlos. Leider sind immer noch Säulen oft von antriebsfremden Fahrzeugen dichtgeparkt- auch die bei uns im Ort. Wenn man die Fahrer dann antrifft und sie freundlich bittet das Auto woanders zu parken machen es auch fast alle. Einige aber halt nicht. Müssen sie auch nicht wenn die entsprechende Beschilderung fehlt. Es muss zwingend ein VZ gemäß §41 StVO sein. Alles andere wie irgendwelche Bodenmarkierungen zählen nicht.
Mittlerweile ist das von mir beantragte Verkehrszeichen 283 „Absolutes Halte- und Parkverbot“ mit dem Zusatzzeichen „EV frei“ genehmigt und an der Säule installiert. Es fehlt noch die Bodenmarkierung und dann sollte sich niemand mehr rausreden können dass er die Säule übersehen hat. Auch haben EV Fahrer die Möglichkeit die Falschparker abschleppen zu lassen. Ohne dieses VZ 283 kann sich jeder vor die Säule stellen. Vor kurzem wollte sich die Fahrerin eines Passats direkt neben mein ladendes Auto vor die Säule stellen und ich habe sie gebeten dies mit Verweis auf die Beschilderungen nicht zu tun. Sie hat daraufhin mitten auf dem Rathausplatz geparkt und ist dann ausgestiegen und wart nicht mehr gesehen. Da haben die anderen halt Pech gehabt war wohl ihr Motto
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(Auf dem Behindertenparkplatz steht übrigens auch einer ohne Behindertenausweis...
)
Ok, zurück zum eigentlichen Thema.
Bisher hatten wir mit unserem E-Auto auch keine "Reichweitenangst".
Aufgrund des super ausgebauten Ladenetzes hier im Nordwesten (HB und HH eingeschlossen) gabs bisher auch noch keine Gelegenheit dazu. Diese ist in unserem Fall auch vollkommen unbegründet da wir viele andere auch nie mehr als 100km/ Tag fahren.
Uns macht E-Auto fahren einfach Spass, ist leise und sehr komfortabel. Mir tun die Leute leid, die jeden Tag mindestens 500km am Stück fahren müssen und deshalb kein E-Auto kaufen können. Und das ist ernst gemeint. Was aktuell auf den Autobahnen los ist da macht Autofahren echt keinen Spaß mehr, egal ob Verbrenner oder EV.
Unser E-Auto ist bisher auch weder explodiert oder hat gebrannt- so wie ganz ganz viele andere E-Autos übrigens auch nicht.
Und ja, die E-Mobilität steht noch relativ am Anfang und es gibt hier und da noch Probleme aber das kann doch nicht heißen mit den jetzigen Antriebsformen einfach so weiterzumachen wie bisher. Die Technik der EVs wird besser, die Autos auf Dauer billiger, es wird mehr Ladepunkte geben.. Und Bertha Benz hat sich seinerzeit den Sprit für ihren Benz aus der Apotheke geholt als sie los wollte- nur mal so zum Vergleich.
Für uns stellt der IONIQ das ideale Fortbewegungsmittel dar: leise, komfortabel und günstig im Unterhalt. Selbst der vermeintlich kleine Akku mit 28kwh Netto reicht für unsere Bedürfnisse vollkommen aus. Somit schonen wir noch etwas die Ressourcen der Umwelt da wir nicht für ein oder zwei lange Fahrten einen für den Rest des Jahres zu großen Akku herumfahren.
Stand heute sage ich, nie wieder Verbrenner fahren. Für uns sind die Nachteile der Verbrenner einfach so groß (lokale Umweltbelastung, Unterhalt, Fahrkomfort) dass wir den vermeintlich eingeschränkten Aktionsradius durch das EV gerne in Kauf nehmen. Für uns passt es einfach.
Es wird ganz sicher Bereiche geben, wo andere Antriebsformen besser geeignet sind und sie dort auch ihre Berechtigung behalten werden.
In diesem Sinne: elektrische Sonntagsgrüsse
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